Wahrnehmung

Aufnahme, Weiterleitung und Verarbeitung von Umweltreizen
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. April 2004 um 13:28 Uhr durch Ludger Lampen (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Wahrnehmung ist die Funktion, die dem Organismus mit Hilfe seiner Sinnesorgane ermöglicht, Informationen (Reize) aufzunehmen und zu verarbeiten. Sie steht dabei unter dem Einfluss von Gedächtnisinhalten, Stimmungen und Denkprozessen.

Einteilung der Reize

Filtereffekte

Die Sinnesorgane nehmen nur einen Teil der möglichen Reize auf. Bei der Weiterverarbeitung werden diese Informationen in kleinere Einheiten zerlegt, getrennt verarbeitet (verstärkt, abgeschwächt, bewertet) und in verschiedenen Gehirnarealen wieder zusammengeführt.

Bewertung

Jeder Sinneseindruck wird auch mit einem Gefühl (Angst, Freude, Hunger etc.) verknüpft. Die Aufmerksamkeit ist es hauptsächlich, welche die Auslese aus dem Sinnesmaterial bestimmt.

Re-Konstruktion der Umwelt

Aus den verarbeiteten und bewerteten Informationen konstruiert das Gehirn ein Modell der Umwelt. Dieses Modell wird als Wahrnehmung empfunden.

Einfluss der Erfahrung

Müssen sich widersprechende Informationen verarbeitet werden, bevorzugt das Gehirn die wahrscheinlichste Interpretation durch Vergleich mit bereits abgespeicherten (erlernten) Erfahrungen.

Alternative Auffassung

Eine ganzheitlich-phänomenologische Auffassung zur Wahrnehmung, die zu den hier dargestellten Thesen eine kritische Gegenposition einnimmt, hat die Gestaltpsychologie bzw. Gestalttheorie entwickelt, die in letzter Zeit in der Wahrnehmungsforschung und Gehirnforschung wieder verstärkt aufgegriffen wird.


Siehe auch: Reiz