Friedrich-List-Schule (Wiesbaden)
Die Friedrich-List-Schule (Abkürzung: FLS Wiesbaden) ist eine berufsbildende Schule und ein Berufliches Gymnasium in Wiesbaden.
Friedrich-List-Schule Wiesbaden | |
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Schulform | Gymnasium, berufsbildende Schule |
Gründung | 1902 |
Adresse | Schillerplatz 1 - 2 |
Ort | Wiesbaden |
Land | Hessen |
Staat | Deutschland |
Träger | Landeshauptstadt Wiesbaden |
Schüler | etwa 2.000 |
Leitung | Wolfgang Thiel |
Website | www.fls-wiesbaden.de/ |
Geschichte
Am 22. April 1902 wurde die Schule zunächst als Fortbildungseinrichtung für Kaufleute durch den Staat Preußen gegründet. Zu Beginn zählte sie etwa 270 Schüler, welche in verschiedenen Schuleinrichtungen unterrichtet wurden, da noch kein eigenes Schulgelände zur Verfügung stand. Schülerinnen und Schüler wurden getrennt unterrichtet.
Während dem ersten Weltkrieg wurden alle Lehrkräfte zum Kriegsdienst berufen, der Unterricht wurde in Folge dessen fast komplett eingestellt. Nach Kriegsende wurde die Schule am 24. April 1919 als Höhere Handelsschule wieder eröffnet. Im Jahre 1939 erhielt sie schließlich ein eigenes Gebäude in der Manteuffelstrasse.
1948 wird die Handelslehranstalt in eine selbständige Berufsschule (spätere Schulze-Delitzsch-Schule) unter Leitung von Berufsschuldirektor Urban und in eine Wirtschaftsoberschule, eine Höhere Handelsschule und eine Handelsschule unter Leitung von Oberstudiendirektor Traumüller geteilt, welche die heutige Friedrich-List-Schule bildet. Namensgeber ist der deutsche Ökonom Friedrich List, einem Begründer der modernen Volkswirtschaftslehre. 1960 wird das Wirtschaftsgymnasium eingerichtet, welches zur allgemeinen Hochschulreife führt und heute vom Großteil der Schülerschaft besucht wird. 1967 werden neue Gebäude in der Brunhildenstrasse bezogen, wo sich die Schule noch heute befindet.
In den 70er Jahren wird die Schule um ein Technisches Gymnasium, eine zweijährige Berufsfachschule sowie eine Berufsschule für kaufmännische Berufe erweitert. Die Höhere Handelsschule wird von umliegenden Schulen im so genannten „Berufsschulzentrum“ übernommen.
Im Juni 2003 fand die Gründungsversammlung des "Förder- und Freundeskreis der Friedrich-List-Schule e.V." statt.
Organisation und Schulangebot
Die FLS Wiesbaden gliedert sich in ein Berufliches Gymnasium mit den Fachrichtungen Wirtschaft, Elektrotechnik, Datenverarbeitung, Chemie, Gesundheit und Medientechnik. Seit dem Jahr 2011 gibt es außerdem die Fachrichtung Wirtschaft in ausschließlich englischer Sprache. Als weitere Fremdsprachen werden Französisch, Italienisch, Spanisch und Latein angeboten.
Das Sportangebot besteht aus den Sportarten Badminton, Baseball, Basketball, Fitness, Flag-Fooball, Fußball, Gymnastik, Handball, Krafttraining, Leichtathletik, Golf, Kanu, Orientierungslauf, Schwimmen, Tanz, Sportspiele, Squash, Tanz, Tischtennis, Turnen, Ultimative-Frisbee. Volleyball, Yoga und Karate.
Weiterhin gibt es die Zweijährige Höhere Berufsfachschule für Informationsverarbeitung (HBFS) und die Berufsfachschule Wirtschaft und Verwaltung, welche nachfolgende Ausbildungsberufe anbietet:
- Kaufmann im Einzelhandel
- Verkäufer, Kaufmann im Groß- und Außenhandel
- Immobilienkaufmann
- Veranstaltungskaufmann
- Kaufmann für Marketingkommunikation
- Medienkaufmann sowie Gestalter für visuelles Marketing
Die FLS Wiesbaden wird derzeit (Stand: 2011) von ca. 2.000 Schülern besucht, wovon etwa 700 auf das Berufliche Gymnasium entfallen. Aktuell unterrichten 125 Lehrer. Damit ist sie einer der größten Schulen der Landeshauptstadt Wiesbaden.[1]
Bisherige Direktoren
Direktor | Beginn der Amtszeit | Ende der Amtszeit |
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Wewer | 1904 | 1921 |
Dr. Knoll | 1921 | 1945 |
Urban | 1945 | 1948 |
Dr. Traumüller | 1948 | 1960 |
Dr. Johannes Krüger | 1960 | 1973 |
Helmut Weber | 1973 | 1984 |
Wolfgang Thiel | 1984 | heute |
Besonderheiten
- Seit 2010 wird durch die Schüler des Leistungskurses Mathematik ein jährlicher Online-Adventskalender in Zusammenarbeit mit der Frankfurter Rundschau erstellt, der überregional Aufmerksamkeit erregt hat. Dieser ist so konzipiert, dass jeden Tag eine Rechenaufgabe gestellt wird, welche online beantwortet werden kann. Die Aufgaben sollen laut Angaben der Schüler mit dem täglichen Leben zu tun haben und trotz Schwierigkeitsgrad mit einfacher Oberstufenmathematik zu lösen sein. Die Lösungen werden am nächsten Tag in der Frankfurter Rundschau bekannt gegeben. Laut der Schulleitung soll der Kalender den praktischen Einsatz der Mathematik zeigen und das Interesse in der Bevölkerung wecken. Der Gewinner erhält einen Preis. [2][3]
- Schüler der FLS Wiesbaden sind zudem mehrfach mit dem Leonardo-Schul-Award ausgezeichnet worden, dessen Patenschaft u.a. die Bundesministerin Kristina Schröder übernommen hat.
- Seit 2008 wird die Möglichkeit angeboten, den europäischen Computerführerschein zu erwerben.
- Seit 2011 wird ein komplett bilingualer Wirtschaftsunterricht in englischer Sprache angeboten.
- Seit 2010 existiert ein so genanntes „Schulpastoral“, welchem vom Bistum Limburg gefördert wird und den Anspruch erhebt, einen „Beitrag zur Humanisierung von Schule“ zu leisten und „Menschen ganzheitlich in ihrer Entwicklung fördern und stärken“.
Weblinks
Einzelnachweise
<references>
- ↑ Wiesbadener Kurier: „Vor dem 40-jährigen Dienstjubiläum: Wiesbadener Schulleiter Thiel blickt zurück“, vom 2. Mai 2011
- ↑ Frankfurter Rundschau: „Mathe-Adventskalender 2010: Hilfe für den Weihnachtsmann“, vom 30. November 2010
- ↑ Frankfurter Rundschau: „Mathe Adventskalender 2011 - Wirtschaftlich wichteln“, vom 30. November 2011