Mississippi (Bundesstaat)

Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika
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Mississippi
Flagge Siegel Mississippis
Datei:Missiflag.png
Karte der USA, Mississippi hervorgehoben

Andere Bundesstaaten

Basisdaten
Spitzname: Magnolia State
Hauptstadt: Jackson
Größte Stadt: Jackson
Fläche
Rang (innerhalb der USA): 32
Insgesamt: 125.546 km²
Land: 121.606 km²
Wasser (%): 3.940 km² (3%)
Einwohner
Rang (innerhalb der USA): 31
Insgesamt (2000): 2.697.243
Dichte: 21,5/km²
Mitgliedsstaat
Platz: 20
Seit: 10. Dezember 1817
Geografie
Zeitzone: Central: UTC-6/-5
Breitengrad: 30°13'N bis 35°N
Längengrad: 88°7'W bis 91°41'W
Breite: 275 km
Länge: 545 km
höchste Lage: 246 m
durchschnittliche Lage: 90 m
tiefste Lage: 0 m
Politik
Gouverneur: Haley Barbour
Abkürzungen
postalisch: MS
amtlich:
ISO 3166-2: US-MS

Mississippi ist ein Bundesstaat im Süden der Vereinigten Staaten von Amerika. Er hat eine Bevölkerungszahl von rund 2,6 Millionen und eine Fläche von etwa 125.000 km². Die Hauptstadt ist Jackson.

Geographie

Er liegt östlich des gleichnamigen Flusses an dessen Unterlauf. Das Gebiet ist größtenteils flach mit einigen niedrigen Erhebungen im äußersten Nordosten. Im Süden hat der Staat eine schmale Küste zum Golf von Mexiko. Mississippi grenzt an die US-Bundesstaaten Tennessee im Norden, Alabama im Osten, und auf der westlichen Seite des Flusses Mississippi liegen Arkansas und Louisiana.

Das Staatsgebiet setzt sich aus zwei Ebenen (der Flussebene des Mississippi River und dem Delta im Golf von Mexiko) sowie aus einer Hügellandschaft im Nordosten des Staates zusammen. Neben dem dominierenden Fluss, dem Mississippi, ist auch noch sein Nebenfluss, der Yazoo River, von gewisser Bedeutung.


Größte Städte (Einwohner 1. Juli 2004)


Liste der Städte in Mississippi

Geschichte

Datei:Mississippi ref 2001.jpg
Karte Mississippis

Traditionell wurde das Gebiet des heutigen Mississippi von Natchez, Caddo und Chickasaw bewohnt. Die ersten Europäer, die das Gebiet betraten, waren die Expeditionsteilnehmer mit Hernando de Soto. Die erste europäische Ansiedlung war französisch und in der Gegend von Biloxi.

18. Jhdt.

Ausgehend von New Orleans stießen die französischen Kolonisten weiter ins Territorium des heutigen Staates vor. Dabei kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit den Natchez. 1729 schließlich kam es zu einer militärischen Konfrontation, in deren Folge die Natchez fast ausgerottet wurden, die Franzosen aber das Staatsgebiet ebenfalls verließen.

1763 kam das Gebiet östlich des Mississippi River an Großbritannien. Die südliche Gegend profitierte ökonomisch noch stark von den Franzosen in New Orleans. Sie brachten ebenso die Holzindustrie in die Gegend wie Viehzucht, viele Früchte, Reis, Tabak, Indigo und eine bestimmte wertvolle Baumwollart, die ursprünglich aus Siam stammte. Mit den Franzosen kam ebenfalls das Plantagensystem mit Sklavenarbeit, das diese aus ihren karibischen Kolonien übernahmen.

Größere Siedlerzahlen kamen aber erst mit den Briten nach Mississippi. Zuerst bekamen Veteranen des Franzosen- und Indianerkriegs dort Land zugesprochen. Es handelte sich also von Anfang um eine Migration aus wirtschaftlichen Gründen von Menschen mit einem größtenteils mittelständischen Hintergrund. Die Siedler gründeten als erste Stadt Natchez. In Folge des von den Siedlern in Mississippi größtenteils abgelehnten Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges fiel das Gebiet an Spanien. Um sich dort zu halten, gewährte die spanische Krone den Siedlern der Gegend viele Privilegien - Steuerfreiheit, einen festen hohen Preis für den dort angebauten Tabak und eine großzügige Landvergabe an Neusiedler. Die Siedler reagierten darauf, indem sie erstmals nenneswerte Mengen an Sklaven anschafften, und sich gleichzeitig im Vertrauen auf die hohen Tabakpreise verschuldeten.

Als die Tabaksubventionen schließlich eingestellt wurden, sahen sich die meisten Siedler von plötzlicher Armut bedroht. Erst nach diversen Experimenten kamen sie darauf, im großen Stil Baumwolle anzubauen, welche schließlich zur bestimmenden Ertragsbasis der Südstaatenökonomie werden sollte. Begünstigt wurde der Erfolg zum einen durch die Erfindung der Cotton Gin durch Eli Whitney, zum anderen durch schwere Sklavenaufstände und Rassenunruhen, die den primären Produzenten der damaligen Zeit, Santo Domingo lähmten. Um 1800 hatten die meisten Plantagen im südlichen Mississippi auf Baumwolle umgestellt.

Präsident Andrew Jackson vertrieb die Creek, die Chickasaw und die Choctaw, die noch im Staat leben. Auch im Norden und Osten Mississippis wurden auf diese Weise große Flächen zur Besiedlung durch Europäer frei. Fast alle Siedler waren bereits vorher in den USA angesiedelt ; sie hofften hier auf ein wirtschaftliches Weiterkommen durch freies sehr fruchtbares Land im Staat und die Anbindung an den Mississippi River und damit an die europäischen Märkte.


19. Jhdt.

Der Staat Mississippi wurde am 10. Dezember 1817 als 20. Staat in die Union aufgenommen. Vor dem Bürgerkrieg war Mississippi der größte Produzent von Baumwolle in den USA. Am 9. Januar 1861 sagte es sich als zweiter Staat nach South Carolina von der Union los. Jefferson Davis, der Präsident der Konföderierten Staaten von Amerika, war Bürger Mississippis. Bis heute spielt dieser Teil der Geschichte eine wichtige Rolle in der Selbstwahrnehmung. Die Staatsflagge enthält (obwohl dies von vielen kritisiert wird) die alte Kriegsflagge der Konföderierten Staaten; obwohl rechtlich abgeschafft lässt sich in vielen Landesteilen weiterhin praktisch eine Segregation beobachten.


20. Jhdt.

1966 war der Staat der letzte, welcher die Prohibition in den USA widerrief. Am 17. August 1969 traf der Hurrican Camille auf die Küste Mississippis; er hinterließ 248 Tote und 1,5 Mrd. US-$ (damaliger Wert) Schaden.

21. Jhdt.

Ende August 2005 löste der Hurrikan Katrina enorme Zerstörungen aus, die noch über viele Jahre Folgen haben werden.


Liste der Gouverneure von Mississippi

Siehe auch: Champion-Hill

Kultur

Viele der bekanntesten Blues- und Rock 'n' Roll-Künstler stammen ursprünglich aus dem südlichen Teil Mississippis. Oft gelangen sie von dort in die direkt hinter der Staatsgrenze zu Louisiana liegenden Städte New Orleans oder Memphis. Bekanntester Interpret des Staates ist Elvis Presley. Der Staat selbst ist sehr ländlich geprägt, Kirchen (insbesondere fundamenalistisch-baptistische) spielen in der Fläche eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Kultur.

Mississippi ist die Heimat des Literatur-Nobelpreisträgers William Faulkner . Viele seiner Romane spielen in einem fiktiven Yoknapatawpha County , das im Hügelland von Mississippi liegt.

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