Trypanosomen

Gattung von einzelligen geißeltragenden Flagellaten
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Trypanosoma
Epimastigote Form
Trypanosoma cruzi
Vorlage:Taxonomy
Klassifikation: Lebewesen
Domäne: Eukaryoten (Eucaryota)
Vorlage:Regnum: Protisten (Protista)
Vorlage:Phylum: Euglenozoa (Euglenozoa)
Vorlage:Classis: Zoomastigophora
Vorlage:Ordo: Kinetoplastida
Vorlage:Familia: Trypanosomatidae (Tryposomatidea)
Vorlage:Genus: Trypanosoma (Gruby 1843)
Wichtige Arten
  • Trypanosoma cruzi
  • Trypanosoma brucei
  • Trypanosoma equiperdum
  • Trypanosoma evansi
  • Trypanosoma congolense
  • Trypanosoma theileri

Trypanosomen (griech. Bohrkörper) sind eine Gruppe von geißeltragenden Protozoen (Flagellaten), die als Parasiten in vielen Warm- und Kaltblütlern vorkommen. Die Trypanosoma brucei rhodesiense und Trypanosoma brucei gambiense sind die Erreger der afrikanischen Schlafkrankheit.

Verbreitung

Sie kommen weltweit vor, jedoch sind die bedeutendsten Arten in den Tropen und Subtropen in Afrika, Mittel und Südamerika beheimatet. Jede Art hat ein begrenztes Spektrum von Zwischenwirten, daher können sie nur in Gebieten ihres Wirtes existieren ("Tse-Tse Gürtel" bei T. brucei).

Merkmale

Die Bezeichnung Trypanosomae (Bohrkörper) stammt von der Art der Bewegung der Flagellaten. Sie haben ein gedrungenes wurmartiges Aussehn. Trypanosoma ändern häufig ihre Gestalt, es variiert dabei vor allem die Position der Geißel zum Kern der Zelle und ihre Länge selbst.

Man kann daher mehrere Formen unterscheiden.

Trypanosomenform Position der Geißel Länge (ohne Geißel in Mikrometer)
trypomastigot hinter dem Kern 30
epimastigot vor dem Kern <30
promastigot vorderer Zellpol 40
amastigot Geißel (fast) unsichtbar <30

Lebenszyklus

Alle Trypanosomen machen einen Wirtswechsel zwischen dem Insektenwirt und dem Wirbeltierwirt durch. Bei manchen Arten findet jedoch nur eine mechanische Übertragung statt (Trypanosoma evansi, Trypanosoma equiperdum). Dabei sind die sich im Darmtrakt der Insekten entwickelnde Formen epimastigot oder promastigot, während sich im Wirbeltierwirt trypomastigote oder amastigote Formen ausbilden.

Schadwirkung

Trypanosomen selbst sind Auslöser von unterschiedlichen Krankheiten. Es kommen 2 Humanpathogene Arten vor, wobei sie weitere Unterarten besitzen.


Sie kommen vor allem in flüssigen Körpergeweben vor, insbesondere dem Blut, Lymphe, Knochenmark, Rückenmarksflüssigkeit, und dem Gehirn. Sie können unter dem Mikroskop nativ und nach Giemsafärbung von Blut oder Liquor nachgewiesen werden.

Behandlung

Trypanosomen entziehen sich recht erfolgreich der Immunabwehr, indem sie einen variablen Proteoglycan-Mantel besitzen, der ständig seine Zusammensetzung (in Bezug auf die Kohlenhydrate) wechselt und deshalb nicht von der Immunabwehr erkannt werden kann.

Arten und ihre Entdecker

und Elefant. Mechanische Übertragung bes. durch Tsetse und Tabaniden

Literatur

  • August Stich, Dietmar Steverding: Die Rückkehr einer Seuche: Trypanosomen. Biologie in unserer Zeit 32(5), S. 294 - 302 (2002), ISSN 0045-205X

Siehe auch

Parasiten des Menschen