Transitive Relation

Relation in der Mengenlehre
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Die Transitivität einer binären Relation R ist gegeben, wenn aus xRy und yRz stets xRz folgt. Die Transitivität ist eine der Voraussetzungen, damit R eine Äquivalenzrelation oder eine Ordnungsrelation ist.

Transitive Graphen
Eine transitive Matrix

Beispiele

Ordnung der reellen Zahlen

Das Kleiner-Zeichen < auf den reellen Zahlen ist transitiv und definiert darüber hinaus eine strenge Halbordnung:

Aus x<y und y<z folgt immer x<z.

Ebenso sind die Relationen  ,   und   transitiv.

Das Ungleichheitszeichen   auf den reellen Zahlen ist hingegen nicht transitiv:

  und  , aber   gilt natürlich nicht.

Identität der reellen Zahlen

Die gewöhnliche Identität = auf den reellen Zahlen ist transitiv und eine Äquivalenzrelation:

Aus x=y und y=z folgt immer x=z.

Teilbarkeit der ganzen Zahlen

Die Teilbarkeit der ganzen Zahlen ist transitiv und definiert eine partielle Halbordnung:

Aus a | b und b | c folgt a | c.

Eine nicht transitive Relation ist zum Beispiel die Teilerfremdheit. So sind 12 und 5 teilerfremd, ebenso 5 und 9, jedoch haben 12 und 9 den gemeinsamen Teiler 3.

Teilmenge

Die Teilmengenrelation von Mengen ist transitiv und definiert eine partielle Halbordnung:

Aus   und   folgt  .

Eine nicht transitive Relation ist zum Beispiel die disjunkt-Relation. So sind die Mengen   und   disjunkt, ebenso sind   und   disjunkt, nicht aber   und  , denn  .

Geometrisches Beispiel: parallele Geraden

In der Geometrie ist die Parallelität von Geraden ein Beispiel einer transitiven Relation: Sind sowohl die Geraden   und   parallel als auch die Geraden   und  , so sind auch die Geraden   und   parallel.

Die Relation "ist parallel zu" ist eine Äquivalenzrelation.

Implikation der Prädikatenlogik

In der Logik gilt die Transitivität bezüglich der Implikation, wobei dies in der Prädikatenlogik auch als Modus barbara oder -leicht abgewandelt - als Modus Ponens bekannt ist:

Aus   und   folgt  . (vergleiche auch: Schnittregel)

Die Implikation definiert eine Quasiordnung auf den logischen Aussagen.

Verallgemeinerungen

Die Transitivtät erlaubt auch Schlüsse über mehrere Schritte hinweg. So folgt aus  ,   und   zunächst wegen der Transitivität   und durch nochmalige Anwendung der Transitivität auch  .

Allgemein lässt sich durch vollständige Induktion zeigen, dass sich die Transitivität auf eine beliebig große, aber endliche Anzahl von Schritten anwenden lässt: Gilt für   jeweils die Relation  , so folgt aus der Transitivität auch  .

Siehe auch

Relation (Mathematik)#Klassen von Relationen