Asklepios
Ασκλεπιος (lat. aesculapius) ist in der griechischen Mythologie der Gott der Heilkunst.
Sage
Nach einer der Sagen des Klassischen Altertums war Asklepios ein Sohn des unsterblichen Apollon und der sterblichen thessalischen Fürstentochter Koronis.
Eine Version besagt, dass Koronis einem Pfeil der Artemis zum Opfer fiel, eine andere besagt, das Apollo sie selbst getötet hat, aus Rache wegen Untreue während der Schwangerschaft. Darauf hin gab Apollo seinen Sohn zur Erziehung an den Kentauren Cheiron. Andere Centauren waren nach der Sage Menschen nicht so freundlich gestimmt, aber Cheiron war weise und gütig und gab dem Sohn des Apollo die beste Ausbildung in der Heilkunde.
Mit seiner Gattin Epione wird er Vater von fünf Töchtern (Aceso, Iaso, Panakeia, Aglaea und Hygeia) und drei Söhnen (Machaon, Telesforos und Polidarius).
Auf den Schlachtfeldern Trojas spielten er und sein Sohn Machaon keine unerhebliche Rolle. Unter anderem heilte er Philoktetes, welcher dann Paris mit einem Giftpfeil tötete. Weil er als Arzt einen Toten auferweckte, erzürnte er Hades, den Herrscher des Totenreichs. Auf dessen Drängen erschlug Zeus den Äskulap mit einem Blitz, da der sich erdreistet hatte, dem Willen der Götter entgegen zu wirken.
Nach seinem Tod erfährt er eine gottgleiche Verehrung, steht aber den Menschen näher als die olympischen Götter.
Kult
Das Zentrum seines weit verbreiteten Heilkultes bildet die Inkubation: Der Kranke erwartet im Heiligtum schlafend im Traum die göttliche Anweisung bzw. die Heilung selbst. Das Asklepiosritual entwickelte sich ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. bis zum Ausgang der Antike zu einem der erfolgreichsten Kulte. Epidaurus entwickelte sich dabei zum Maßstab setzenden Kult- und Kurzentrum, wie unter anderem zahlreiche aufgefundene Votivgaben belegen. (Geschenke aus Gold, Silber oder Ton)
Siehe auch:
Die Schlange wird als Begleittier, Helferin und Wahrzeichen der Medizin dargestellt.
Asklepieion
Die Heiligtümer welche Asklepios geweiht sind, heißen Asklepieion.
Berichte über Wunderheilungen
"Ambrosia aus Athen, einäugig. Diese kam als Hilfeflehende zum Gott. Als sie herumging im Heiligtum, verlachte sie eingie der Heilungen als unwahrscheinlich und unmöglich, dass Lahme und Blinde allein dadurch schon gesund würden, dass sie einen Traum gesehen hätten. Als sie im Abaton schlief, hatte sie ein Traumgesicht: Es schien ihr, dass der Gott zu ihr trat und sagte, dass er sie gesund machen werde, dass sie jedoch verpflichtet sei, als Lohn im Heiligtum ein silbernes Schwein zu weihen zum Gedenken an ihre Unwissenheit, nach diesen Worten ihr krankes Auge aufschlitzte und ein Heilmittel hineinträufelte. Nach Tagesanbruch ging sie gesund nach Hause. ... Euphanes, ein Knabe aus Epidauros. Dieser hatte ein Steinleiden und schlief im Abaton. Da schien ihm, dass der Gott zu ihm trete und sage: 'Was gibst du mir, wenn ich dich gesund mache?' Er erwiderte: 'Zehn Klicker.' Da lachte der Gott und sagte, er werde ihn erlösen. Nach Tagesanbruch ging er gesund hinaus." - Inscriptiones Graecae/ Inscriptiones Epidauri