Franklin-Methode

Alternativmedizin
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 31. Dezember 2011 um 13:27 Uhr durch Tryshca (Diskussion | Beiträge) (Biographie). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Dieser Artikel wurde zur Löschung vorgeschlagen.

Falls du Autor des Artikels bist, lies dir bitte durch, was ein Löschantrag bedeutet, und entferne diesen Hinweis nicht.

Zur Löschdiskussion.

Relevanz zumindest nicht dargestellt. Eingangskontrolle 15:43, 30. Dez. 2011 (CET)


Die Franklin-Methode ist nach ihrem Gründer, dem Schweizer Eric Franklin benannt. Franklin-Methode gibt es seit 1994, sie fügt sich aus Imagination, Bewegung, erlebter Anatomie und Berührung zusammen. Der Begriff "Franklin-Methode" ist geschützt. Der Ansatz hat seinen Schwerpunkt im mentalen Training. Es geht um das Vermitteln von Körpererlebnissen und um nachhaltiges Lernen. Die zahlreichen Imaginationen, die Franklin-Methode verwendet, regen die Phantasie des Übenden und damit das Nervensystem an. Dieses leitet elektrische Impulse an den Bewegungsapparat, so, dass sich ungünstige Bewegungsmuster zu günstigeren Mustern umformen.


Bedeutung

Eric Franklin (* 1957) ist Mitglied der International Association for Dance Medicine and Science (IADMS)[13], Diplomsportlehrer, Profitänzer und Choreograf. Darüber hinaus gründete er die systematische Tanz Imagination (Dance Imagery), ist Pionier des mentalen Trainings im Tanz. Ferner ist Eric Franklin Gastdozent an der Universität Wien [14] und an der Juillard School in New York [15]. Er unterrichtet(e) in Europa und in den USA an Hochschulen für Tanz zum Beispiel an der Folkwang-Hochschule in Essen (Deutschland), und an der Royal Ballet School in London, außerdem in China als erster westlicher Tanztherapeut. Darüber hinaus ist er auf Wissenschaftskongressen im Sport- und Bewegungsbereich, hält Workshops und Vorträge, 2011 beispielsweise am 18e Symposium Physiotherapie de Romand in Lausanne (Schweiz) [17].

Eric Franklin veröffentlichte zahlreiche Bücher, die viele Sprachen übersetzt wurden, schrieb als erster Autor Bücher in den Bereichen Tanz Imagination und Haltungsschulung sowie über das Krafttraining für Tänzer. Sein erstes Buch, "Breakdance" erschien 1984.[1-4]

Eric Franklin ist Inhaber des Schweizer Institutes für Franklin-Methode (Wetzikon), das er 1994 gründete. Das Institut ist international ausgerichtet. Die Unterrichtssprachen sind Deutsch und Englisch. Das Institut bietet Workshops an, ferner die Ausbildung zum Diplom-Bewegungspädagogen der Franklin-Methode und zum Franklin-Methode Therapeuten. Sie dauert drei beziehungsweise fünf Jahre. Absolventen der Ausbildung findet man weltweit, meist sind es Personen mit sportfachlichem oder bewegungspädagischem Hintergrund: Tanzpädagogen, Rhythmiker, Physiotherapeuten, Yoga-Lehrer, Tai-Chi-Lehrer und Pilates-Lehrer u.a. aber auch Leistungssportler (zum Beispiel Triathlethen), Sportlehrer.

Franklin-Methode ist Lehrfach an europäischen und amerikanischen Universitäten: Zum Beispiel an der Universität Wien [14], am Konservatorium Wien, an den Musikhochschulen Köln und Dresden, an der University of Colorado, an der Juilliard School in New York [15]. Die Fachbücher über Franklin-Methode sind Standardliteratur an Tanzhochschulen, beispielsweise am Laban Dance Center in London.

Franklin-Methode beachtet man auch außerhalb des Tanzsports, u.a.: Der Schweizer Verband der Yogalehrer [16] erkennt sie als Zusatzausbildung an. Franklin-Methode findet ferner Eingang in die Pilates-Methode. Die Schweizer Gesellschaft QualiCert (St. Gallen)[18] erkennt das Training in Franklin-Methode seit 2011 als Gesundheitsvorsorge an, Schweizer Krankenkassen bezahlen Gruppenkurse in den Bereichen Beckenbodentraining, Rückengymnastik und Fitness [5-7].

Studien

Mentales Training

1943 führten Vandell et al. eine Studie mit Basketballspielern durch [8]: The function of mental practice in the acquisition of motor skills. Diese zeigte, dass mentales Training beim Korbwurf die Leistung ähnlich steigert, wie reales Training. Die Studie lief über vier Wochen. Dazu wurden die Basketballspieler in drei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe übte den Korbwurf, die zweite Gruppe trainierte gar nicht, die dritte Gruppe übte in der Vorstellung. Jene, die nicht geübt hatten, stagnierten in ihrer Leistung. Das Ergebnis der beiden anderen Gruppen war: Ihre Fortschritte waren fast dieselben, sie betrugen 24 % (erste Gruppe) bzw. 23 % (dritte Gruppe). Die dritte Gruppe verbesserte also die Koordination im Körper alleine dadurch, dass sich die Personen das Wurftechnik-Training vorstellten. Über mentales Training im Sport und in der Medizin liegen liegen außer dieser Studie zahlreiche Studien vor. Zum Beispiel alleine der Beitrag "Lernen durch Bewegungsvorstellung und -imitation" von Christian Dettmers und Violetta Nedelko, der in der Zeitschrift neuroreha 1/2011 erschien, bietet eine Übersicht über 95 Studien. [9]

Franklin-Methode

2010 führte die Gesellschaft für sozialwissenschaftliche Medizin (GESOMED), Freiburg, in Deutschland eine Längsschnittstudie zur Franklin-Methode durch [10]. Das Gesundheitsverhalten der 191 Probanden verbesserte sich nachhaltig. 2008 wickelte man an der Loyola Marymount University in Los Angeles, Kalifornien zwei Studien zur Franklin-Methode ab: An der Studie "Franklin Method Images’ Affects on Jumping" von Teresa Heiland und Robert Rovetti nahmen 13 Tänzer teil. Die Studie ergab unter anderem, dass diese mit der Hilfe des metaphorischen Bildes sie schössen wie eine Rakete in die Höhe im Durchschnitt 4cm höher als ursprünglich sprangen. Die Studie "Visual, Auditory, & Tactile Franklin MethodTM Images’ Affects on Plié Arabesques" von Theresa Heiland et al. ermittelte an 18 Tänzern, wie ein biologisches, ein metaphorisches und ein taktiles Bild einen Tanzschritt, die Plié Arabesque, beeinflussen. Es ergaben sich inter- und intraindividuelle Unterschiede in der Wirksamkeit der inneren Bilder, doch alle Tänzer steigerten ihre Leistung [11,12].

Biographie

Eric Franklin studierte von 1976-79 an der ETH Zürich und wechselte dann 1979 an die Tanzhochschule der New York University. Hier erwarb Eric Franklin den Abschluss als Bachelor of Fine Arts. Nach Abschluss des Studiums wirkte er in den USA und in Europa bei Tanz- und Theaterproduktionen mit, arbeitete als Choreograf zum Beispiel beim New York Dance Festival.

Eric Franklin entwickelte seine Methode aus der Ideokinese, der er während des Studiums begegnete. Die New Yorkerin Mabel Ellsworth Todd (1874-1956) gründete diese Bewegungslehre in den 1930er Jahren. Ideokinese kommt aus dem griechischen. "Ideo" heißt "Idee", "Kinesis" heißt Bewegung. In der Ideokinese geht es um das Erreichen von Beweglichkeit mit der Hilfe von Gedankenbildern beziehungsweise darum, mit bildhaften Vorstellungen die Koordination der Muskeln zu verbessern.

Er entwickelte Mabel Todds Ansatz weiter, befasste mit fernöstlichen Bewegungslehren, mit Kinesiologie, mit der Alexander-Technik, mit der Feldenkrais-Arbeit, mit Yoga, Pilates u.v.a.m. 1984, also im Alter von 27 Jahren, hielt er in Amerika erste Workshops für Studenten² ab, in denen es um Tanztraining mit der Hilfe von Gedankenbildern ging. 1994 gründete er das Institut für Franklin-Methode in der Schweiz. Heute unterrichtet Eric Franklin weltweit auch Sportler anderer Disziplinen. Zum Beispiel 1987-1992 die Schweizer Nationalmannschaft im Kunstturnen und 2009 die Artisten des Cirque du Soleil[19].

Kennzeichen

  • Systematik der Imagination
  • Verkörperung
  • Lernspirale

Imagination

Franklin-Methode unterscheidet anatomische, metaphorische, biologische und anatomisch-metaphorische Bilder. Für eine gute Körperausrichtung werden ferner alle Sinne heran gezogen:

visualisieren: Stell Dir vor, Dein Kopf schwebt wie ein Luftballon nach oben. Nacken und Rücken werden entspannter.

spüren: Imaginäre Hände streichen über deinen Rücken nach unten. Der ganze Rücken entspannt.

hören: Höre, wie Wasser deinen Rücken entlang nach unten plätschert.

riechen: Fühle Dich von angenehm weichem Rosenduft eingehüllt und geniesse den entspannenden Duft.

Verkörperung

Die Wirbelsäule des Menschen hält ihn aufrecht, ihre doppelte S-Kurve ist die Momentaufnahme einer Welle. Nur über die Verkörperung einer Funktion reagiert das Nervensystem, was dann die Funktion verbessert: Sitze oder stehe und lasse das Gefühl von schwingenden Meereswellen und ruhigem Fließen in deine Wirbelsäule sickern. Zunächst nur in der Vorstellung. Dann, wenn Du die innere Welle immer deutlicher spürst, lasse eine feine Wellenbewegung auch äußerlich zu. Genieße die Meereswellen in der Wirbelsäule einige Minuten und komme dann äußerlich zur Ruhe. Innerlich spüre noch etwas nach.

Lernspirale

Der Schüler scannt eingangs des Trainings seinen Körper, dann plant er die Bewegung gedanklich (Feedforward). Schließlich entscheidet er sich für die Bewegung, begleitet diese mit einem Bild, mit einem bestimmten inneren Dialog oder der Lehrer berührt ihn. Wenn er die Lektion beendet, vergleicht er das Ergebnis mit der Ausgangssituation (Feedback). Gefällt dem Schüler Patienten das neue Gefühl, verankert er es in den Alltag, findet nach Möglichkeit sogar ein eigenes Bild für diesen neuen körperlichen Zustand.

Möglichkeiten und Grenzen

Die Franklin-Methode vermittelt ein Konzept für Bewegungsqualität und Körpergefühl. Der Dialog mit dem Körper geht von einfach bis komplex. Die Arbeit mit inneren Bildern ist pädagogisch strukturiert. Franklin-Methode fördert zudem die Kreativität und das Spielerische. Der Trainierende lernt Selbstwirksamkeit. Die Imagination muss konsequent trainiert werden, wie jede andere sportliche Fähigkeit. Man muss bereit sein, die Imagination anzunehmen. Die Methode stößt an eine Grenze, wenn Jemand sich vor Veränderungen verschließt. Ein Franklin-Bewegungspädagoge muss das Flair haben, eine Person zur Imagination zu motivieren, sprich er muss sie ins Erlebnis bringen können.

Literatur

Bücher

[1] William H. Watkins, Eric N. Franklin: Breakdance. Contemporary Books, USA, 1984

[2] Franklin, Eric: Kraftvoller Auftritt. Tanzen mit Power und Perfektion. VAK Verlag GmbH, Kirchzarten bei Freiburg, 2. Auflage 2004

[3] Franklin, Eric: Tanz-Imagination. Stark im Ausdruck, perfekt in der Technik. Das Handbuch für Training und Bühne. VAK Verlag GmbH, Kirchzarten bei Freibur, 2.Auflage 2009

[4] Franklin, Eric:Befreite Körper. Das Handbuch zur imaginativen Bewegungspädagogik. VAK Verlag GmbH, Kirchzarten bei Freiburg, 5. Auflage 2008

Zeitschriften und Studien

[5] Westen, Robin: Methode Man, pilatesstyle.com, Januar/Februar 2010, S. 72 - 76

[6] Westen, Robin: Imagery takes wing, pilatesstyle, November 2008, S. 87 - 89

[7] Pilates Das Magazin: Franklin-Methode, Pilates Das Magazin 04 / 2011.

[8] Vandell et al: The function of mental practice in the acquisition of motor skills. J Gen Psychol 29/1943:243-250

[9] Dettmers, Christian und Violetta Nedelko: Lernen durch Bewegungsvorstellung und -imitation, neuroreha 01/2011 S. 24–31

[10] Gesellschaft für sozialwissenschaftliche Forschung in der Medizin (GESOMED): Evaluation der Franklin-Methode, http://www.gesomed.de

[11] Heiland, Theres PhD. et al: Visual, Auditory, & Tactile Franklin MethodTM, Loyola Marymount University; College of Communication Studies & Fine Arts; Dance Program; Los Angeles, CA, USA, 2008.

[12] Heiland, Theresa PhD. et al: Franklin Method® Images' Affects on Jumping, Loyola Marymount University; College of Communication Studies & Fine Arts; Dance Program; Los Angeles, CA, USA, 2008.

Institutionen

[13] International Association for Dance Medicine and Science, University of Oregon, USA, http://www.iadms.org

[14] Universtität Wien, Österreich, http://www.univie.ac.at

[15] Juillard School, New York, USA, http://www.juilliard.edu

[16] 18e Symposium Romand de Physiothérapie, Lausanne, Schweiz, 2011, [[ http://www.mch-group.com]]

[17] Schweizer Yogaverband, Bern, http://www.swissyoga.ch

Homepage

[19]Institut für Franklin-Methode, Wetzikon, Schweiz. http://www.franklin-methode.ch

² Gemeint sind immer beide Geschlechter.