Die heutige Usbekische Sprache entstand unmittelbar aus dem Tschagataiischen. Usbekisch ist eine der größten Turksprachen und gehört zur "Uyghurischen Gruppe" der ogurischen Sprachen. Es ist die in West-Turkestan beheimatete Variante der oben genannten Sprache. Eigenbezeichung dieser Sprache ist O'zbek/Özbek/Uzbek tili (Usbekische Sprache), aber als Alternativbezeichnungen sind uns auch O’zbekcha/Özbekçe/Uzbekçe (Usbekisch), aber auch O'zbek/Özbek/Uzbek Türkçesi (Usbekisches Türkisch) bekannt.
Die Usbekische Sprache gliedert sich im wesentlichen in vier Dialektgruppen:
- das Kyptschak-Usbekische (das eher "westtürkische" Züge zeigt),
- das eigentliche Nord-Usbekische,
- das eigentliche Süd-Usbekische (das aus iranisierten und teiliranisierten Dialekten besteht) und
- einem turkmenisierten Usbekisch.
Doch wird die Usbekische Sprache in der Regel nur in "Nord-Usbekisch" und "Süd-Usbekisch" zusammengefaßt, da diese Dialekte die größten Sprecherzahlen aufweisen und die anderen nur als Übergangs-Dialekte aufzufassen sind.
Benannt ist diese türkische Sprache nach ihrem Einiger, dem legendären Özbek Khan.
Sprecherzahl
Weltweit gibt es wohl 20 Mio. Sprecher des Usbekischen.
Alphabete
Seit der Islamisierung wurde in Usbekistan bis 1923 - wie in ganz Mittelasien - Tschagataiisch als Schriftsprache gebraucht, das in persisch-arabischen Buchstaben geschrieben wurde.
Im Jahre 1923 wurde dieses Alphabet reformiert, der Usbekischen Sprache angepaßt und Usbekisch zur Schriftsprache in Usbekistan.
1929 wurde das Einheitliche Alphabet eingeführt und das Usbekische begann, sich den südlichen Sprachen, Türkisch und Aseri anzupassen. Lautlich war diese usbekische Schriftsprache nach dem Nord-Usbekischen und grammatisch nach dem (teiliranisierten) Süd-Usbekischen Taschkents ausgerichtet.
1939/40 wurde ein angepaßtes kyrillisches Alphabet eingeführt und das Lautsystem nun auch nach dem Süd-Usbekischen ausgerichtet.
Mit dem Zusammenbruch der UdSSR (1988/89) wurde - im Zuge der Re-Nationalisierung und Islamisierung! - kurzfristig das persisch-arabische Alphabet wieder eingeführt! Doch bereits 1990 kehrte man zur kyrillischen Schrift zurück; aber auf dem ersten Treffen aller türkischsprachigen Präsidenten (1992) wurde beschlossen, für das Usbekische das Neue Türkische Alphabet zu übernehmen bzw. bei dessen Nichtübernahme ein latein-basiertes Alphabet zu entwickeln. Die usbekische Regierung beschloß, das lateinische Norm-Alphabet anzunehmen und auf die im Türkischen üblichen Zusatzzeichen zu verzichten; dadurch wurden jedoch zahlreiche Buchstaben-Kombinationen erforderlich.
Seit 1997 begann der langsame Übergang zur lateinischen Schrift und die endgültige Übernahme soll bis 2005 abgeschlossen sein.
Anmerkung
Eine weitere Variante des Tschagataiischen wird auch im benachbarten Sinkiang-Uigur gesprochen.