Flugabwehrrakete

Raketenwaffe zur Bekämpfung von Luftzielen von der Erdoberfläche
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Die Flugabwehrrakete (kurz FlaRak) ist eine Rakete zur Bekämpfung von Luftzielen vom Erdboden aus.

Für dieses Einsatzszenario ist die Rakete besonders geeignet, da sie bei geeigneter Konstruktion über:

  • Hohe Endgeschwindigkeiten bei verhältnismäßig geringer Beschleunigung
  • Hohe Nutzlast
  • Gute Steuerbarkeit

verfügt.

Entwicklungsgeschichte

Die ersten Boden-Luft-Raketen wurden während des zweiten Weltkrieges in Deutschland entwickelt. Die Entwicklung begann 1941, die ersten Probeflüge fanden im Herbst 1944 statt. Es wurden parallel entwickelt:

  • Die Henschel Hs 117 "Schmetterling", eine funkgelenkte, entweder optisch oder über Radar verfolgte zweistufige 420 kg schwere Rakete mit 16 km Reichweite und einer Gipfelhöhe von 11.000 Metern
  • Alternativ dazu der Messerschmidt "Enzian" eine umgebaute Me163 "Komet", mit 1,8 Tonnen (davon 300 kg Sprengkopf) und etwas größerer Gipfelhöhe und Reichweite mit dem gleichen Zielsystem wie die Hs 117
  • Ebenfalls gab es den "Wasserfall" eine verkleinerte A4, die mit einer Höhe von 20.000 Metern das vom Bediener am Boden bediente Zielsystem völlig überforderte.

Es wurden aber schon Überlegungen an eine automatische Radarverfolgung angestellt. Alle Systeme waren ihrer Zeit weit voraus und kamen zu spät, um noch wirkungsvoll eingesetzt zu werden.

Eine wichtige Rolle spielte dann die SAM-2 im Vietnamkrieg 1964-1975. Sie wurde in Einsatzhöhen von 7.500 bis 16.000 Metern eingesetzt und hatte ein radargelenktes automatisches Lenksystem und stellte dann erstmals eine Bedrohung für die inzwischen düsengetriebenen Militärflugzeuge dar.

Aktuelle Situation

Durch ständige Weiter- und Neuentwicklungen gibt es mittlerweile eine große Anzahl von Boden-Luft Raketen, von der NATO "SAM" (Surface-to-Air Missile) genannt. Dabei unterscheiden sich die einzelnen System erheblich je nach Einsatzgebiet. Das Spektrum reicht dabei von schultergestützten Systemen, die von einem Mann bedient werden, bis hin zu Raketen bis 100 km Reichweite, die im Verbund mit Zielerfassungs- und Zielfolgeradarsystemen eingestzt werden.

Meist erfolgt bei größeren Systemen die Zielaufklärung und Verfolgung über Radar, doch können auch thermische oder optische Verfahren hinzukommen.

mobile Systeme

  • Russland:
    • SA 2 und SA3 Luftwaffe und Luftverteidigung ebenso SA5
    • SA-4 Ganef (bis 72 km Reichweite) Heer
    • SA-6 Gainful (bis 24 km Reich.) Heer
    • SA-8 Gecko (bis 12 km Reich.) Heer
    • SA-9 Gaskin (bis 7 km Reich.) Herr
    • SA-10 Grumble Luftverteidigung /Luftwaffe
    • SA-11 Gadfly Heer
    • SA-13 Gopher (bis 8 km Reich.) Heer
    • SA-15 Gauntlet Heer
    • SA-17 Grizzly Heer
  • USA
    • MIM-23 Hawk
    • MIM-72 Chaparral
    • MIM-104 Patriot
    • ADATS

Stationäre Systeme

Stationäre Systeme sind meist Überbleibsel des Kalten Krieges, sie wurden bzw. werden zum Objektschutz eingesetzt. Diese Systeme haben sehr gute technische Eigenschaften(gegenüber den mobilen Systemen) aber schwer verlegefähig. Diese Systeme werden zZ (2004) durch mobile Systeme ersetzt.Dabei wird neueste Technologie umgesetzt. SA2 , 3 , 4, 5, 6, 8, sind technologisch veraltet.Der SA 3 erlebt zZ eine technologische Aufwertung und wird modenisiert.

Zur Infanterie zugeordnet

Zur Selbstverteidigung gegen Luftbedrohungen verfügen Infanterie-Einheiten über schultergefeuerte Boden-Luft-Raketen:

  • Russland:
    • SA-7 Grail
    • SA-14 Gremlin
    • SA-16