PalmOS ist das Betriebssystem für die Organizer der Palm-Serie (siehe PDA). Jede neue Generation von Geräten erhielt eine weiterentwickelte Version um vor allem die neuen Funktionen zu unterstützen.
Versionen
Palm OS 1.0
Wird seit 1996 in den Modellen Palm 1000 und Palm 5000 verwendet.
Palm OS 2.0
Wird ab 1997 für die Modelle PalmPilot Personal, PalmPilot Pro und den IBM WorkPad verwendet. Neue Features sind die Hintergrundbeleuchtung, ein Finanzprogramm und eine Mailanwendung. Implementiert ist ein TCP/IP-Stack und IEEE-Fließkommazahlen.
Palm OS 3.0
1998 wurden die Modelle Palm III und IBM WorkPad II mit Infrarotschnittstelle ausgestattet.
Palm OS 3.1
1999 wurden die Geräte Palm IIIx, Palm IIIe und Palm V mit verbessertem Display und schnellerer CPU ausgestattet. Es werden erstmals Akkus und beim Visor der Firma Handspring auch ein Steckkartenanschluss unterstützt.
Palm OS 3.2
Der Palm VII hat ein Funkmodem. Dieses funktioniert allerdings nur nach US-Standard.
Palm OS 3.3
Das Modell TRG Pro von Handera besitzt eine Compact-Flash Schnittstelle.
Palm OS 3.5
Im März 2000 bietet der Palm IIIc erstmals ein 256 Farben Display. Die Geräte Palm IIIxe und Palm Vx können 16 Graustufen darstellen.
Palm OS 3.5.1
Version für den Palm m100 im August 2000
Palm OS 3.5.3
Der PEG S300 von Sony wird mit Jogdial (ein Drehrad) und Memorystick verkauft. Das Model Handera 330 hat ein 240 x 360 Punkte Display. Der Handspring Treo ist eigentlich ein Handy mit optionaler Tastatur.
Palm OS 4.0
Die Geräte Palm m500 und Palm m505 sind mit USB, Steckplätzen für MMC und SD-Karten und Vibrationsalarm ausgestattet.
Palm OS 4.1
Wird bei den Geräten m130, m515 und Zire eingesetzt.
Palm OS 4.1.1
Für den Tungsten W, einen PDA mit Handy-Funktion (Smartphone).
Palm OS 5.0
Ab dieser Version werden nur noch die ARM-Prozessoren von Texas Instruments unterstützt. Durch den Umstieg vom Motorola Dragonball auf den ARM musste auch das Betriebssystem von Grund auf überarbeitet und auf die neue Architektur angepasst werden. Programme für den alten Prozessor laufen jedoch in Emulation wie gehabt weiter. Die neue Systemarchitektur bringt einen großen Geschwindigkeiszuwachs sowie zusätzliche Erweiterungsmöglichkeiten wie Sound, Bluetooth oder Displays mit hoher Auflösung. Der erste Handheld mit OS5 ist der Tungsten T.
Palm OS 5.2.1
Der Zire 21 hat noch ein Graustufendisplay, doch der Zire 71 hat ein 320 x 320 Farbdisplay und eine Kamera eingebaut. Der Tungsten T2 kommuniziert zusätzlich über Bluetooth und fungiert auch als MP3-Player, der Tungsten T3 besitzt zusätzlich ein aufschiebbaren 320x480px - Display. Der Tungsten C besitzt auch noch eine Tastatur und eine Wireless LAN Schnittstelle.
Palm OS 6 (Cobalt)
PalmSource hat im Februar 2004 auf der US-Entwicklerkonferenz erste Details zum neuen Palm OS 6 bekannt gegeben. Dieses wird (wie bereits im Vorfeld vermutet wurde) unter dem Namen Cobalt vertrieben. Gleichzeitig wird die Palm OS 5 Version, die nun Garnet (zu deutsch: Granat) heißt, auch zukünftig eine Rolle für günstigere Handhelds und Smartphones spielen, u.a. auch aufgrund eines geringeren Resourcenhungers. Die Neuerungen von Palm OS 6 sind z.B. Multitasking, native Unterstützung für ARM, Speicher- und Prozessschutz und verbesserte Multimedia- und Sicherheitsfunktionen.
Bedienung
Für die Eingabe von Daten wird beim PalmOS eine Art Handschrifterkennung verwendet. Dabei werden im unteren Teil des Displays zwei rechteckige Flächen benutzt: links für Buchstaben und rechts für Ziffern. Die Daten werden mit einem Stift als einzelne Zeichen eingegeben. Optional steht noch eine Software-Tastatur zur Verfügung. Für längere Eingaben sind auch zusätzliche Tastaturen erhältlich (von Handytastatur- bis PC-Größe), die über Kabel oder Infrarot angeschlossen werden können.
Unten am Gehäuse befinden sich noch vier zusätzliche Tasten. Damit werden standardmäßig die Anwendungen Kalender, Adressbuch, Aufgaben und Merkzettel gestartet. Dazwischen ist noch eine Art Wippschalter angebracht, womit innerhalb von Anwendungen geblättert werden kann. Bei den neueren Geräten von Palm gibt es eine 5-Wege-Navigationstaste, mit der man auf viele Informationen ohne Stift zugreifen kann.
Datenbanken
Es gibt zwei verschiedene Arten von Datenbanken im PalmOS: Ressource-Datenbanken und Record-Datenbanken. Der Header einer Datenbank gibt Auskunft über type und creator, sowie das Datum von Installation, letzter Änderung und letzter Sicherung.
Alle Datenbanken werden im Storage Heap abgelegt. Dieser Bereich wird physisch im RAM, bei den Standardanwendungen auch im ROM abgebildet.
Ressource Datenbanken
Sie sind vom type appl oder ovly. Hierin werden die Programme von PalmOS in Form von Ressourcen gespeichert. Dazu gehören z. B. Code, Bitmaps, Menüs, Forms, Alerts.
creator ist eine weltweit eindeutige Zeichenfolge (4 Zeichen lang), die auch die Verknüpfung zu den Record-Datenbanken der Anwendung ist.
Record Datenbanken
Sie sind meist vom type DATA oder, je nach Anwendung, von einem benutzerspezifizierten Typ. In ihnen werden die Daten der Anwendungen in Records gespeichert.
Kommunikation
Die älteren Versionen von PalmOS kommunizieren ausschließlich über eine serielle Schnittstelle mit maximal 115200 bit/s. Dies wird vor allem für die Sicherung mittels Hotsync verwendet. Neuere Geräte unterstützen die Kommunikation über eine USB-Schnittstelle.
Für den Datentransfer von Palm zu Palm ist die Infrarotschnittstelle nach dem IrDA-Standard bestens geeignet.
Die allerneuesten Geräte besitzen teilweise Bluetooth- oder WLAN-Funktionalität.
Datensicherung
Die Datensicherung der Handhelds geschieht über Hotsync mit einem Windows-PC, Macintosh oder Linux-Rechner. Dazu wird das Gerät in seine Dockingstation gestellt und die Hotsync-Taste gedrückt. Dabei werden die Datenbanken von Handheld und PC synchronisiert. Es ist also auch möglich die Daten auf dem PC zu ändern.
Neue Programme werden auf diese Weise im Handheld installiert.