Fußball-Bundesliga

höchste Spielklasse im deutschen Männerfußball
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. März 2004 um 11:29 Uhr durch Salzgraf (Diskussion | Beiträge) (typo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Dieser Artikel beschreibt die Fußball-Bundesliga der Herren. Siehe auch: Fußball-Bundesliga der Frauen


Die Fußball-Bundesliga ist die höchste Spielklasse im deutschen und österreichischen Fußball, in der der Deutsche Meister bzw. Österreichische Meister ermittelt wird.

In Deutschland wurde die Fußball-Bundesliga bis 2001 unter dem Dach des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ausgetragen, bis die neugegründete Deutsche Fußball-Liga (DFL) die Verantwortlichkeiten übernahm.

Unterhalb der Bundesliga bildet seit 1981 die 2. Bundesliga die zweithöchste Spielklasse.

In Österreich wurde die Bundesliga zeitweise in Verantwortung des Österreichischen Fußball-Bund ausgetragen, seit 1991 ist die Österreichische Fußball-Bundesliga ein eigenständiger eingetragener Verein. Die Österreichische Bundesliga trägt aktuell den Beinahmen des Sponsors und besitzt somit den kompletten Titel "T-Mobile Bundesliga".

Deutschland

Erste Bundesliga

Geschichte

Vorgeschichte

Bereits 1932 forderte der damalige DFB-Präsident Felix Linnemann die Einführung einer "Reichsliga", einer Profiliga, in der die besten Vereine den Deutschen Meister ausspielen sollten. Das Vorhaben wurde jedoch von den Regionalverbänden abgewiesen. Bis in die sechziger Jahre wurde der Deutsche Meister unter den Meistern der einzelnen Oberligen in Gruppenspielen und Finalspiel ermittelt. 1962 - wenige Wochen, nachdem die deutsche Nationalmannschaft bei der WM in Chile im Viertelfinale ausgeschieden war - schlug DFB-Präsident Hermann Neuberger dann erneut die Schaffung einer einheitlichen höchsten Spielklasse vor. Am 28. Juli 1962 beschloss der DFB-Bundestag in Dortmund schließlich die Einführung der Bundesliga zur Saison 1963/64. Ursprünglich spielte die Liga mit 16 Mannschaften, wobei je fünf aus der Oberliga Süd und der Oberliga West, drei aus der Oberliga Nord, zwei aus der Oberliga Südwest und ein Verein aus der Oberliga Berlin kommen sollten. Sportliche und wirtschaftliche Kriterien sollten bei der Auswahl bestimmend sein. Insgesamt bewarben sich 46 Vereine um die Aufnahme in die Bundesliga.

Die Gründungsmitglieder der Bundesliga

aus der Oberliga Nord:

Eintracht Braunschweig, Werder Bremen, Hamburger SV

aus der Oberliga West:

Borussia Dortmund, 1. FC Köln, Meidericher SV, Preußen Münster, FC Schalke 04

aus der Oberliga Südwest:

1. FC Kaiserslautern, 1. FC Saarbrücken

aus der Oberliga Süd:

Eintracht Frankfurt, Karlsruher SC, 1. FC Nürnberg, TSV 1860 München, VfB Stuttgart

aus der Oberliga Berlin:

Hertha BSC Berlin

Die 60er Jahre

In der Saison 1964/65 wurde Hertha BSC Berlin wegen zu hoher Zahlungen an die Spieler die Lizenz entzogen, und der Verein musste in die (damals zweitklassige) Regionalliga zwangsabsteigen. Ursprünglich sollten auch der Karlsruher SC und der FC Schalke 04 als sportliche Absteiger die Klasse verlassen, beide Vereine erhoben jedoch Einspruch. Daraufhin wurde festgelegt, die Zahl der Vereine auf 18 zu erhöhen und den Abstieg für eine Saison auszusetzen. Da in der ehemaligen Hauptstadt Berlin jedoch weiterhin Bundesliga-Fußball gespielt werden sollte, wurde Tasmania 1900 in die Liga aufgenommen.

Die 70er Jahre

Anfang der 70er Jahre verlor die Bundesliga aufgrund des so genannten Bundesliga-Skandals erheblich an Ansehen, was jedoch durch den Gewinn der WM 1974 schnell wieder behoben wurde.

Die 80er Jahre

In den 80er Jahren war ein allgemeiner Zuschauerschwund in den Bundesliga-Stadien zu verzeichnen. Dies lag unter anderem daran, dass mehrere deutsche Stars zu ausländischen Vereinen wechselten, aber auch am aufkeimenden Problem des Hooliganismus.

Die 90er Jahre

1991 trat der Deutsche Fußball-Verband der DDR (DFV) dem DFB bei. Mit der Angleichung des ostdeutschen Ligasystems an den westdeutschen Spielbetrieb wurden zwei Vereine aus der DDR-Oberliga in die Bundesliga aufgenommen. Die Liga spielte daher 1991/92 vorübergehend mit 20 Vereinen.

Seit Beginn der 90er Jahre erfreut sich die Bundesliga wieder wachsender Beliebtheit bei den Deutschen. Dies war einerseits durch den sportlichen Erfolg der Nationalmannschaft bedingt (dritter WM-Titel 1990 und dritter EM-Titel 1996). Andererseits wurde die Bundesliga in den Medien in den letzten Jahren gezielt vermarktet, was teilweise einen gewissen Starkult der Spieler zur Folge hatte.

Das 40. Jubiläum

Am 24. August 1963 ertönte der erste Anpfiff in der neugeschaffenen Bundesliga, seither spielten dort insgesamt 48 Vereine. Es ist wohl kein Zufall, dass genau vierzig Jahre später zwei Vereine aufeinandertreffen, die eine ganz besondere Bedeutung für die Bundesliga haben: Der Hamburger SV, der einzige "Dinosaurier", d. h. der einzige Verein, der seit Anfang an ununterbrochen dabei ist, empfängt den "Deutschen Rekordmeister" Bayern München, der bisher 17mal den Meistertitel gewann (den ersten Titel von 1932 nicht eingerechnet).

Spielmodus

Die Bundesliga dient in erster Linie der Ermittlung des Deutschen Fußballmeisters. Dabei spielen alle Vereine zweimal gegeneinander, je einmal im eigenen Stadion und einmal im Stadion des Gegners. Seit der Saison 1995/96 werden für einen Sieg 3 Punkte, für ein Unentschieden 1 Punkt und für eine Niederlage 0 Punkte vergeben. Davor wurden für jedes Spiel Plus- und Minuspunkte vergeben - Sieg: 2:0 Punkte, Unentschieden: 1:1 Punkte, Niederlage: 0:2 Punkte.

Die Mannschaft, die nach Abschluss dieser doppelten Punktrunde den ersten Platz belegt, ist Deutscher Meister. Er ist genauso wie der Tabellenzweite zur Teilnahme an der Champions League berechtigt (siehe Übersicht). Die drei letzten Vereine steigen in die 2. Bundesliga ab. Aus dieser steigen die besten drei Vereine auf (siehe Übersicht).

Bei Punktgleichheit entscheidet zunächst das Torverhältnis (Tordifferenz) in folgender Reihenfolge über die bessere Plazierung, danach die Anzahl der erzielten Tore. Sollte dieser Vergleich noch keine Entscheidung bringen, gilt: das Gesamtergebnis aus den Partien gegeneinander, die Anzahl der in diesen Partien erzielten Gegeneinander, die Anzahl aller auswärts erzielten Tore. Bringen diese Vergleiche nichts ein, wird auf neutralem Platz ein Entscheidungsspiel ausgetragen. Dies war bisher in der Bundesliga jedoch noch nie der Fall.

Änderungen im Spielmodus

  • Anzahl der Mannschaften: 18; 1963-65 waren es 16, 1991/92: 20.
  • Anzahl der Absteiger: 3; 1963-74 2, 1981-91 2 feste Absteiger, der Sechzehnte der Bundesliga bestritt eine Relegationsrunde gegen den Dritten der 2. Bundesliga. 1991/92: 4.

Übersicht: sportliche Qualifikation

Darüber hinaus nehmen ab Platz 6 drei Mannschaften am UI-Cup teil.

Die Anzahl der deutschen Mannschaften, die an den internationalen Wettbewerben teilnehmen dürfen, hängt von der UEFA-Fünf-Jahreswertung ab.

am Europapokal teilnahmeberechtigte Vereine

  • Champions League: bis 1996/97: 1 (der Deutsche Meister), 1997-99: 2, seitdem 2 feste Teilnehmer und 1 bzw. 2 in der Qualifikation, abhängig von der UEFA-Rangliste.
  • Vor 1991 war der Deutsche Meister für den Europapokal der Landesmeister qualifiziert, der dann als Champions League neu organisiert wurde.
  • UEFA-Pokal: 2 oder 3 Teilnehmer, ebenfalls abhängig von der UEFA-Rangliste, dazu der DFB-Pokalsieger. Vormals sogar bis zu 4 Mannschaften.
  • Der DFB-Pokalsieger war vor 1999 für den Europapokal der Pokalsieger qualifiziert, der dann im UEFA-Pokal aufging.

Endstandtabellen

1963/64 | 1964/65 | 1965/66 | 1966/67 | 1967/68 | 1968/69 | 1969/70 | 1970/71 | 1971/72 | 1972/73 | 1973/74 | 1974/75 | 1975/76 | 1976/77 | 1977/78 | 1978/79 | 1979/80 | 1980/81 | 1981/82 | 1982/83 | 1983/84 | 1984/85 | 1985/86 | 1986/87 | 1987/88 | 1988/89 | 1989/90 | 1990/91 | 1991/92 | 1992/93 | 1993/94 | 1994/95 | 1995/96 | 1996/97 | 1997/98 | 1998/99 | 1999/2000 | 2000/01 | 2001/02 | 2002/03

Zweite Bundesliga

Geschichte

1974 wurde die 2. Fußball-Bundesliga als neuer Unterbau für die Bundesliga eingeführt. 40 Vereine, in zwei Staffeln (Nord & Süd) aufgeteilt, spielten erstmals gemeinsam um den Aufstieg ins Fußball-Oberhaus.

1981 wurde die eingleisige 2. Bundesliga mit 20 Vereinen eingeführt.

Ab der Saison 91/92 spielten auch die ehemaligen DDR-Vereine mit. 1992/93 wurde eine "Mammut-Saison" gespielt. 24 Vereine gingen an den Start, 46 Spieltage waren zu bestreiten.

Seit 1994/95 spielt auch die 2. Bundesliga mit 18 Mannschaften.

Spielmodus

Änderungen im Spielmodus

  • Anzahl der Mannschaften: 18; 1981-91 waren es 20. 1991/92 wurde in zwei Staffeln à 12 Mannschaften gespielt, 1992/93 wieder in einer Staffel mit 24, 1993/94 mit 20 Vereinen.
  • Anzahl der Aufsteiger in die Bundesliga: 3; 1981-91 gab es eine Relegationsrunde (siehe oben), 1991/92 1 Aufsteiger pro Staffel.
  • Anzahl der Absteiger in die Regionalliga (vor 1994: Oberliga): 4; 1991/92: 2-3 pro Staffel (inkl. Relegation); 1992/93: 7.

Übersicht: sportliche Qualifikation

    • 1. - 3. Platz: Aufstieg in die Bundesliga
    • 15. - 18. Platz: Abstieg in die Regionalliga

Alle Zweitliga-Meister seit 1975

2.Bundesliga Nord
2.Bundesliga Süd
eingleisige 2.Bundesliga


Die Aufsteiger wurden von 1974 bis 1994 in Aufstiegsrunden ausgespielt. Seit 1995 gibt es 4 feste Aufsteiger aus den Regionalligen.

Die Aufsteiger seit 1995

  • 1995: SpVgg Unterhaching, VfB Lübeck, Carl Zeiss Jena, Arminia Bielefeld
  • 1996: VfB Oldenburg, Rot-Weiß Essen, FC Gütersloh, Stuttgarter Kickers
  • 1997: Greuther Fürth, Energie Cottbus, SG Wattenscheid 09, 1. FC Nürnberg
  • 1998: SSV Ulm 1846, Rot-Weiß Oberhausen, Hannover 96, TeBe Berlin
  • 1999: Waldhof Mannheim, Kickers Offenbach, Chemnitzer FC, Alemannia Aachen
  • 2000: LR Ahlen, SSV Reutlingen, 1. FC Saarbrücken, VfL Osnabrück
  • 2001: SV Babelsberg 03, 1. FC Union Berlin, Karlsruher SC, 1. FC Schweinfurt 05
  • 2002: Wacker Burghausen, Eintracht Trier, VfB Lübeck, Eintracht Braunschweig
  • 2003: Jahn Regensburg, SpVgg Unterhaching, Erzgebirge Aue, VfL Osnabrück

Der SC Fortuna Köln war der beste Verein der 2. Bundesliga. Bis 2000 spielte er 26 Jahre lang ununterbrochen in der 2. Bundesliga.


Siehe auch: Vereine der Fußball-Bundesliga, Deutsche Meister der Fußball-Bundesliga, Fußball-Bundesliga (Frauen), Deutscher Fußball-Bund, Regionalliga, Oberliga

Österreich

T-Mobile Bundesliga

Die höchste österreichische Fußball-Spielklasse der Herren trägt aktuell die vollständige Bezeichnung "T-Mobile Bundesliga".

Red Zac 1. Liga

Die zurzeit so genannte "Red Zac 1. Liga" ist die zweithöchste österreichische Spielklasse im Herrenfußball.

Siehe auch: Sport, F.A. Premier League