Die Zwartzusters (Schwarze Schwestern) sind eine römisch-katholische Ordensgemeinschaft, welche zur Ordensfamilie der Celliten gehört. Sie sind also ein Zweig der Alexianer, Grauwzusters und Cellitinnen. Sie leben nach der Regel des heiligen Augustinus und haben einen durch gemeinsames Gebet und praktischer Arbeit geprägten Tagesablauf. In der Krankenpflege beheimatet, waren sie früher vor allem in der "ambulanten Krankenpflege" tätig. Hierdurch gehörten sie zu den wenigen Frauenorden, die nicht dem Klausurzwang unterlagen. Mit dem 19. und 20. Jahrhundert entwickelten sich ihre Klöster häufig zu Krankenhäusern, so dass sie sich heute kaum noch von den anderen, in der Krankenpflege beheimateten Frauenorden unterscheiden.
Wie bei den Benediktinerinnen, so waren auch die Klöster der Zwartzusters ursprünglich selbständig. Als es im Verlauf des 19. und 20. Jahrhunderts dann aber zu nie gekannten Eintrittszahlen kam, entwickelten sich die verschiedenen Klöster zu Kongregationen im heutigen Sinne und es kam zur Gründung abhängiger Filialklöster.
Wie die Cellitinnen in Deutschland, so sind auch die verschiedenen Kongregationen der Zwartzusters alle Bischöflichen Rechtes. Vollkommen überaltert und teilweise kurz vor dem Aussterben, gibt es noch folgende Kongregationen:
Aalst - Zwarte Zusters van de H. Augustinus
Nachdem der Stadtmagistrat von Aalst eine "Einladung" zur Gründung einer Niederlassung an die Zwartzusters von Gent gerichtet hatte, werden die Oberin Joanna Cupers und die übrigen Schwestern vander regule ende ordene vanden Augustinen bereits am 24. Juni 1475 in der Stadt erwähnt. Die Bestätigung der Gründung durch den Bischof von Kamerijk folgte am 24. Juni 1475 mit einer Urkunde. In dieser wird das Kloster als auf der Kapellestraat gelegen bezeichnet und der Konvent auf eine Mitgliederzahl von 12 festgelegt.
Nachdem man in den Jahren zwischen 1480 und 1495 mit der Errichtung einer Kapelle begonnen hatte, bis zu diesem Zeitpunkt verfügten sie über einen besonderen Platz in der Pfarrkirche, wurde 1540 die Konventsstärke auf 18 Mitglieder angehoben. Da sich die Kommunität, welche seit 1610 innere Krisen durchlief und diese auch 1621 noch nicht bereinigt hatte, erhielt am 9. Juli 1611 neu Statuten, welche 1623 noch einmal erneuert wurden. Das Kloster, welches als Arm bezeichnet werden konnte, begegnet uns im Jahre 1660 unter dem Namen Bethlehem und schloß 1668 mit dem Stadtmagistrat einen Vertrag, welcher ihnen unter anderem das Bestattungsmonopol bereitete. Als der Kardinal-Erzbischof von Mechelen das Kloster, welches stetig mahnender Weisungen bedürfte, am 29. Oktober 1719 besuchte, zählte es 14 Schwestern in Aalst und zwei in Gent.
Am 13. November 1745 gewährte er ihnen das Privileg kranke Verwandte, welche außerhalb der Stadt lebten, alleine, also ohne die Begleitung einer Mitschwester, zu besuchen. Nachdem die Französische Herrschaft angebrochen war, mußten die Schwestern im Jahre 1794 eine Kriegssteuer von 1.000 Gulden aufbringen. Doch damit war es nicht genug. Nachdem sich die Schwestern weigerten den Treueid auf die Republik abzulegen, kamen zwei Beamte zur Inventarisierung des Klosterbesitzes. Als zu Beginn des Jahres 1796 die Beamten das Kloster betraten und den Schwestern die Aufhebung ihres Konventes verkündigten, fanden sie nur drei von diesen vor, die sich obendrein noch beharrlich weigerten ihr Haus zu verlassen. Die übrigen Schwestern hatten sich bereits, mit dem größten Teil ihres Besitzes, in ein Haus an der Pontstraat begeben. Nachdem die Klostergebäude am 30. Juli 1799 verkauft wurden, erwarben sie, mit Unterstützung des Dekan de Hert, 1806 ein ebenfalls an der Kapellestraat gelegenes Haus, welches sie 1807 beziehen konnten. Nachdem sie bereits 1805 wieder ihr Habit tragen dürften, erhielt die Kongregation bischöflichen Rechtes am 14. Mai 1829 die königliche Approbation und wurde auf maximal 30 Mitglieder festgesetzt.
Bereits 1838 wurde die Pflege im städtischen Hospital zu Geraardsbergen übernommen und so die erste Filiale errichtet, welcher bereits 1878 eine zweite in Maldegem folgen sollte. In Aalst selbst hatte man 1851 bereits die Pflege im Godshuis an der Kattestraat übernommen. Doch damit war es nicht genug. Die nun aufblühende Kongregation sollte in den folgenden Jahren noch zahlreiche Werke der Nächstenliebe begründen und führen. 1968 mit 110 Schwestern in fünf Niederlassungen tätig, gestalteten sie 1971 ihre Filiale in Ronkenburg zu einem Altenheim für die betagten Schwestern um. Da die Klostergebäude an der Kapellestraat zu groß geworden waren, wurden verkauften sie diese und verlegten das Mutterhaus in ein kleineres Gebäude an der Moorselbaan. Vier Jahre später unterhielten sie mit 83 Schwestern vier Niederlassungen, wovon sie jedoch 1987 eine aufgaben.
Antwerpen - Zwartzusters
Wann das Kloster genau gegründet wurde kann man nicht sagen, doch schenkte der deutsche Kaufmann Heinrich Sudermann den Schwestern am 1. Oktober 1345 ein Haus an der Lange Koepoortstraat, welches im Ursprung als Unterkunft für reisende Schwestern gedacht war. Bereits 1361 konnten sie ihr Kloster durch ein zweites Gebäude erweitern. Seit wann die Gemeinschaft Gelübde ablegte ist uns nicht bekannt, doch finden wir 1462 die erste Erwähnung einer Oberin des Klosters dessen Insassen 1464 vom Orden des heiligen Augustinus genannt und 1482 mit 14 Professen und zwei Novizinnen benannt wird. Es scheint zu einem raschen Aufblühen gekommen zu sein, denn von 1496, hier zählten sie noch 20 Schwestern, wuchs das Kloster bis 1526 auf 27 Mitglieder an. Etwa um das Jahr 1480 mieteten sie ein benachbartes Haus, es gehörte zum Klosterkomplex der Blauwbroeders, in welchem sie ihre Kapelle einrichteten. Nachdem das Kloster der genannten Brüder 1490 verlegt wurde nahmen sie die Gelegenheit war und kauften das von ihnen genutzte Grundstück. Am 11. September 1507 kauften sie drei weitere anliegende Häuser, welche sie jedoch abrissen und durch einen Kapellenbau ersetzten. Die Weihe des Gotteshauses konnte 1510 durch den Weihbischof der Diözese Kamerijk vollzogen werden. Der Friedhof folgte ein Jahr später. Das Kloster selbst, es war der heiligen Ursula geweiht und trug den Namen Berg van Calvarie wurde in den nächsten Jahrzehnten noch durch eine Wohnung für den Visitator oder Hausgeistlichen (dieses Amt wurde in den ersten Jahren durch die Karmeliten von Mechelen versehen), ein Dormitorium und ein Refektorium erweitert. Als die Calvinisten 1581 die Stadt übernahmen, wurde den Schwestern das tragen ihres Ordenskleides verboten und ihr Eigentum ging in städtischen Besitz über. Die Zeit nahm ihren Lauf und im Gegensatz zu den Calvinisten blieben die Schwestern der Stadt erhalten. Das Kloster, an welchem nun zahlreich Um- und Neubauten vorgenommen wurden, scheint auch in den folgenden Jahren seine Anziehungskraft nicht verloren zu haben, denn die Zahl der Schwestern stieg von 31, im Jahre 1682, auf 40 im Jahre 1702. Die Französische Revolution brachte das Kloster in eine große finanzielle Bedrängnis, besonders als sie 1794 eine Summe von 50.000 Pfund aufbringen mußten um diese an das herrschende Regime zu bezahlen. Nachdem sie erst einmal unter Ablegung ihres Ordenskleides in ihrem Hause verbleiben durften, kam es am 26. Januar 1798 zu einer Zählung Personalbestand des Klosters, welches aus 35 Schwestern und drei Novizinnen bestand. Bereits einen Monat später, nämlich am 17. Februar, siedelten vier alte und Kranke Schwestern in ein Haus auf dem Zilversmidgang über. Die übrigen Schwestern wurden am 15. März aus ihrem Kloster vertrieben. Zehn Soldaten drangen in das Haus ein und riefen "canaille hieruit!" Die acht anwesenden Schwestern jedoch weigerten sich ihr Kloster zu verlassen, worauf sie aus dem Haus gejagt wurden. Die Gebäude aber wurden bereits am 13. April für 914.000 livres verkauft. Nachdem sie seit 1805, sie waren in diesem Jahr noch mit 31 Schwestern, wieder ihre Ordenstracht tragen konnten, bezogen sie 1806 ein Haus an der Coppenolstrate. Obwohl die Mitgliederzahl der Gemeinschaft am 18. März 1823 auf 41 festgelegt wurde, zählten sie im Jahre 1826 bereits 42 Schwestern und wuchs bis 1900 gar auf 64 Schwestern und vier Novizinnen an. Nachdem sich die Kongregation bischöflichen Rechte am 28. Mai 1927 dem Augustinerorden aggregierte, gründeten sie 1938 eine Filiale in Berchem und 1941 eine weitere in Boechout. Die Gemeinschaft, welche nach 1920 auf über 70 Mitglieder angewachsen war, zählte 1970 noch 35 Schwestern in den Häuser Antwerpen, Berchem und Boechout. Nachdem man in der ersten Hälfte der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts die Konvente in Berchem und Boechout aufgelöst hatte, lebten 1998 alle 16 Schwestern der Kongregation, welche sich nun Augustinessen nennen, im Mutterhaus.
Asse - Zwartzusters Augustinessen
Im Jahre 1818 pachtete der Pfarrer des Gasthauses zu Asse, Peter Johannes Luckx, daß Kasteel Walfergem und brachte dort bereits im folgenden Jahr alte und kranke Frauen unter. Wiederum ein Jahr später, nämlich 1820, meldeten sich zwei junge Frauen in der Annahme das es sich um eine Klosterneugründung handele und boten sich als Postulantinnen an. Luckx, welcher bis dahin noch gar nicht an eine Klostergründung gedacht hatte, holte nun die Genehmigung der kirchlichen und weltlichen Obrigkeit ein und nahm die beiden Frauen an. Der königliche Regierungsbeschluß von 1824 beschränkte die junge Gemeinschaft auf neun Mitglieder, was sie im folgenden Jahr auch bereits erreichten. Da sich das Wachstum nicht aufhalten ließ, stellte man einen Antrag auf Erhöhung der Mitgliederzahl, welchem dann am 7. August 1829 stattgegeben wurde und das Kloster 14 Schwestern zählen dürfte. Noch im gleichen Jahr sind uns neun Schwestern und fünf Novizinnen überliefert. Bereits 1821 nach Asse umgesiedelt, war das Kloster, dessen erste Oberin seit dem 28. Mai 1822 die Gasthausschwester Norbertina de Greef war, dem heiligen Franziskus de Hieronymo geweiht. 1827 kehrte Schwester Norbertina in ihr Kloster zurück und die junge Gemeinschaft bezog ein Haus bei Waarbeek, wohin sie auch die von ihnen betreuten Waisenkinder mitnahmen. Nachdem sie 1835 endgültig nach Asse zurückgekehrt waren, sandten sie 1842 fünf Schwestern und eine Novizin zur Neugründung nach Sint-Truiden. 1860 immer noch mit einer Anzahl von 15 Schwestern, stieg die Zahl der Eintritte besonders seit 1890, so das die Kongregation bischöflichen Rechtes im Jahre 1922 rund 60 Schwestern umfaßte. Doch trotz dieser erfreulichen Entwicklung, kam es erst 1940 zur Gründung eines Filialklosters in Sint-Lambrechts-Woluwe, welches seit 1946 auch das Noviziat beherbergte, und einer weiteren Gründung in Sint-Pieters-Woluwe 1945. 1968 noch mit 18 Schwestern in drei Häusern tätig, starb die Gemeinschaft, welche seit 1955 keine Eintritte mehr zu verzeichnen hatte, bis 1998 auf drei Schwestern aus.
Bangadi - Zusters Augustinessen
Die junge Ordensgemeinschaft der Zusters Augustinessen, welche sich vor allem in der Krankenpflege betätigt, ist die erste Zwartzustersgemeinschaft in Afrika (Kongo). 1960 gründeten die Zwartzusters von Dendermonde eine Missionsstation in Doruma, welche bereits 1962 ein eigenes Noviziat erhielt. Da sich die Verhältnisse der äußerst günstig entwickelten, zahlreiche Eintritte zu verzeichnen und weiter Stationen übernommen werden konnten, begannen seit 1980 konkrete Vorbereitungen zur Bildung einer eigenständigen Kongregation in Afrika. Nachdem sie sich bereits 1988 eigene Konstitutionen gegeben hatten, wurden sie 1991 zu einer selbständigen Kongregation.
Belle - Soeurs de Notre-Dame du Fief
Das Gründungskloster ist in Frankreich gelegen und wurde 1493 durch die Zwartzusters von Ieper begründet. Im Jahre 1607 erhielten sie durch den Bischof von Ieper neue Statuten. Im Mai 1815 wurden zwei Schwestern zur Wiederbelebung der Zwartzusters nach Veurne entsandt. Die Kongregation, deren Mutterhaus mehrmals Niederbrannte, zählte 1998 noch etwa 40 Schwestern.
Brügge - Zwartzusters
Das genaue Datum der Gründung des Hauses ist uns nicht bekannt, doch haben wir die erste urkundliche Erwähnung des Klosters bereits im Jahre 1348, so das wir annehmen dürfen, daß es durchaus älter ist. Als Aerme zusters bekannt, hatten sie ihre Wohnstatt in Groeninghe, wo sie uns 1458 als Kastanjeboomzusters (Kastanienbaumschwestern) vorgestellt werden. Hier erhielten sie am 5. September 1461 die von ihnen befolgte Regel des heiligen Augustinus, wie auch ihre Statuten durch den Generalvikar von Tournai bestätigt, um am 18. Oktober gleichen Jahres erstmals mit 25 Schwestern die feierlichen Gelübde abzulegen. Sie müssen damals bereits eine eigenen Kapelle besessen haben, den drei Jahre später wurde für diese eine tägliche Messe gestiftet. Doch schon bald errichteten sie eine neue Kapelle, welche dann am 29. Januar 1474, zusammen mit dem Friedhof, eingeweiht wurde. Als der Stadtmagistrat von Dixmuide um die Sendung einiger Schwestern bat, ließen sich 1479 vier Mitglieder des Konventes dort nieder und begründeten ein neues Kloster. Viel ist für die nächsten Jahre nicht überliefert. So bekamen sie 1510 die durch die Stadt die Befreiung von der Biersteuer und entgingen in den nächsten Jahrzehnten auch dem Wüten der Calvinisten und Bilderstürmer unbeschadet. Doch brachte diese Epoche einen Wechsel in der Besetzung des Visitators mit sich, welcher stets ein Augustiner, nach deren Flucht, im Jahre 1584, aber ein Dominikaner wurde. Da die Geuzen auch die Gasthuiszusters des Sint Janshospitals in Oudenburg vertrieben hatten, entsandten die Schwestern zur Aufrechterhaltung der dortigen Pflege seit 1616, bis etwa 1630, einige Schwestern. Zwei Jahre später begannen sie in Brügge mit einer Schule, in welcher sie neben Handarbeit, auch Lesen lehrten. Auch mit einen angestellten Lehrer ausgestattet, wurde sie 1715 geschlossen. Da die Ereignisse der vergangenen Jahre nicht spurlos an den Klostergebäuden vorbeigegangen waren und sie obendrein am 17. Oktober 1641 noch eine Steuerbefreiung erhalten hatten, konnten sie 1658 mit dem Neubau ihres Klosters beginnen. In den folgenden Jahren kam es wiederholt zu Visitationen durch den Bischof der Stadt, wobei die des Bischofs Guillaume Bassery, aus dem Jahre 1695, besonders ins Auge fällt, da er die Schwestern auffordert Latein lesen zulernen, um so ihrem Offizium besser nachkommen zu können. Nachdem die Truppen der Französischen Revolution die Stadt eingenommen hatten, wurde das Kloster am 1. September des genannten Jahres mit einer Kriegszahlung von 4.232 Livres belegt. Um diese ungeheure Summe überhaupt begleichen zu können wurde nun alles zusammengerafft, was man konnte und sogar das Silber eingeschmolzen. Etwa ein Jahr später, am 24. Oktober 1795, wurde den 23 Schwestern mitgeteilt, daß alles in hrem Kloster nun Staatseigentum sei und sie darüber binnen zehn Tagen ein Inventar zu ertsellen hatten. Doch gaben die "Behörden" damit noch keine Ruhe, so das die Schwestern seit Juli des Folgejahres zunehmend mit der Aufhebung ihres Klosters rechneten. Ein Schreiben dieses Inhaltes erhielten sie dann auch am 7. Januar 1797, worin ihnen noch 20 Tagen zum Räumen der Gebäude gegeben wurde. Da sie dem Termin jedoch nicht Folgeleisteten, wurden die Schwestern am 6. Februar durch zwei Kommissare vor die Tür gesetzt. Jedoch nicht für lange, denn bereits am 4. März erhielten sie die Erlaubnis zur Rückkehr in ihr ehemaliges Haus. Doch war das Glück von kurzer Dauer, denn bereits am 16. März 1798 mußten sie ihr Kloster erneut und diesmal endgültig verlassen. Sie bezogen nun ein Haus an der Langestraat, wo im November des Folgejahres auch der Generalvikar der Diözese, Lodewijk Caytan, Quartier nahm. Da dieser jedoch den staatlich vorgeschriebenen Eid verweigert hatte und sich versteckt halten mußte, war dies nicht ohne Risiko. Zufällig fiel er 1799 einem Besucher auf, woraufhin das ganze Haus durchsucht wurde. Caytan wurde gefunden und in das ehemalige Seminar zu anderen gefangen genommenen Priestern gesteckt. Als die Revolution dann endlich vorbei war holten die 22 Schwestern 1805, unter der Aufsicht des Bischofs von Gent, die seit 1793 unterlassene Wahl der oberin nach. Doch konnte auch die wiedergewonnene Ordnung nicht über die prekäre Situation hinwegtäuschen. Sie hatten fast alles verloren, besaßen weder ein Haus noch ausreichende Barmittel. Auch das Alter machte der Gemeinschaft zu schaffen. Gab es doch seit dem 20. März 1794 keinen Eintritt mehr, so das die Gemeinschaft bis 1807 auf 18 Schwestern sank, welche größtenteils alt und Krank waren, so das einzig acht Schwestern noch in der Lage waren ihrem Dienst nachzukommen. Als es im Jahre 1814, nach zwanzig Jahren, zum Eintritt dreier Postulantinnen kam, schenkte dies der Gemeinschaft neuen Lebensmut. Nachdem der Klosterkommissar bereits 1807 ein Gebäude am Woensdagmarkt für die Gemeinschaft erworben hatte, konnte sie 1821 auch ihre staatliche Anerkennung als Krankepflegekongregation, mit einer Begrenzung auf 18 Mitglieder, erhalten. Da die Kongregation bereits sechs Jahre später eine Erhöhung der Mitgliederzahl erreichte, beantragt wurden eigentlich 30, ist ein gewisses gedeihen des Klosters anzunehmen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war der Nachwuchs dann bereits so groß und das Erstarken der Kongregation so weit fortgeschritten, daß es 1856 zu einer ersten Filialegründung (Ostende) kam. Bis 1861 auf 50 Schwestern angewachsen, entwickelte sich die Kongregation in den folgenden Jahrzehnten weiter und schwenkte schließlich, im Jahre 1926, von der häuslichen auf die Hospitalpflege um, wozu die möglichkeit eine größere Anzahl von Kranken zu versorgen den Ausschlag gab. Sie errichteten nun in Brügge ein Krankenhaus und bauten an das Mutterhaus einen Krankentrakt an. Nachdem sie sich bereits am 7. Februar 1928 dem Augustinerorden agregiert hatten, fusionierten sich am 25. Februar 1954 die Zwartzusters von Dixmuide mit ihnen, welchen noch am 10. Oktober des gleichen Jahres die Zwartzusters von Veurne folgten. Zehn Jahre später bildeten sie eine Föderation mit drei weiteren Schwesternkongregationen, deren Sinn in der gegenseitigen Unterstützung der Krankenhäuser besteht. Die in dieser Zeit anfallenden zahlreiche Renovierungsarbeiten an diversen Niederlassungen, brachten die etwas Finanzschwache Kongregtaion in weitere Schwierigkeiten, so das man 1965 einen Teil des Kunstbesitzes verkaufen mußte. Angeregt durch das 2. Vatikanische Konzil, kam es auf dem Generalkapitel von 1965 zu einer Debatte über eine Mission in Südamerika. Nachdem alle nötigen Genehmigungen eingeholt worden waren, wurden dann auch bereits am 14. Juli des folgenden Jahres die ersten beiden Schwestern nach Brasilien entsandt, wo ihre Arbeit schon bald die ersten Früchte trug und die erste einheimische Schwester 1976 ihre Gelübde ablegte. Zählte die Kongregation 1970 noch 92 Professen in sechs Niederlassungen, so beschlossen sie zu Beginn der 1980 Jahre ihr Mutterhaus von dem daran angeschlossenen Institut zu trennen und verlegten es zwischen 1988 an einen anderen Ort innerhalb der Stadt. 1999 zählten sie etwa 70 Schwestern.
Dendermonde - Zwarte Zusters
Im Jahre 1491 durch einige Schwestern aus Pamele gegründet, kauften sie am 1. Dezember diesen Jahres ein Haus am Friedhof der Stiftskirche, und schlossen schon bald mit dieser einen Vertrag bezüglich der Errichtung einer Kapelle. Die Approbation des Klosters durch den Bischof von Cambrai erfolgte am 11. Januar 1494. Doch noch im selben Jahr siedelten sie in ein Haus am Kromme Ellboog über, welches sich auf jeden Fall bereits am 30. Juni des Jahres in ihrem Besitz befand. Sein Name sollte "Huyze Nazareth". Schon in dieser Zeit kam es zu einem Übereinkommen mit dem Stadtmagistrat, welcher die Schwestern für ihre Dienste mit einer Subsidie aus der Stadtkasse, wie auch mit Naturalien entlohnte und ihnen zusätzlich die Freistellung von allen Abgaben verlieh. Da die Stadt über kein Pesthaus verfügte, beschloß die Gemeinschaft an der Rückseite ihres Gartens ein solches zu errichten, wozu die Stadt ihnen zwischen 1544 und 1546 Steine und Kalk schenkte. Das "Hospital" konnte 1554 fertiggestellt werden. Um die für den Bau aufgenommenen Schulden begleichen zu können, richtete die Gemeinschaft einen Antrag zur Erhöhung ihrer Subsidien an den Stadtmagistrat, welcher diesem in geringerem Umfang und zeitlich begrenzt stattgab. Als die Geuzen 1579 die Regierung der Stadt übernahmen, mußten die Schwestern, nachdem alle Ordensleute am 12. März der Stadt verwiesen wurden, fliehen. Als die Stadt 1584 wieder in katholische Hände kam und die Ordenleute in ihre Klöster zurückkehren dürften, war die Gemeinschaft bereits so gut wie ausgestorben, so das es 1588 einzig aus der 70jährigen Margarita de Wint bestand. Als die Pest ausgebrochen war, kam es am 2. November 1588 zu einer Verhandlung zwischen dem Stiftsdekan und dem Stadtmagistrat, in welchem man die Möglichkeit der Wiederbegründung des Klosters besprach. Anschließend wandte sich der Magistrat an den Erzbischof von Mechelen mit der genannten Bitte, welcher dieser entsprach und zwei Schwestern sandte. Der Wiederbelebung konnte ein gewisser Erfolg nicht abgesprochen werden, zumal in den Jahren zwischen 1599 und 1611 zehn neue Profeßschwestern hinzukamen, so das das Kloster auf 13 Mitglieder anwuchs. Seniorin war die 92jährige Schwester Margaretha de Wint. Doch gab es Probleme innerhalb des Gemeinschaftslebens, so das der Bischof nach einer 1641 abgehaltenen Visitation die Oberin absetzen mußte. Doch blühte das Kloster auch weiterhin auf, so das es 1664 mit 15 Schwestern die möglicherweise auf 12 Mitglieder beschränkte Schwesternzahl überschritt und am 16. Juni des Jahres mit drei Schwestern ein neues Kloster in Rupelmonde gründen konnte. Gleichzeitig sind ihre Tätigkeiten in den umliegenden Gemeinden und auch weiter entfernten Orten belegt, so das die Pest ihre Gemeinschaft zwischen 1668 und 1671 von 13 auf sechs Schwestern dezimierte. Erst 1682 hatte sich das Kloster soweit erholt, daß es wieder auf 12 Mitglieder blicken konnte. Die Eintritte waren stets stabil, so das man nicht um den Fortbestand aufgrund eines Mangels an Berufungen fürchten mußte. Zwischen 1668 und 1671 kam es zu nicht weniger als sieben Eintritten, von welchen wenigstens vier ihre Gelübde ablegten. Zwischen 1671 und 1700 waren es 23, von denen 21 Profeß ablegten. Da es zwischen 1700 und 1706 zu sechs neuen Professen gekommen war, konnte die Gemeinschaft im letztgenannten Jahr auf 21 Mitgliederblicken. Nachdem sie von 1702 bis 1704 ihr Hospital vergrößert hatten, wurde die Stadt im Verlauf des Spanischen Erbfolgekrieges 1706 bombardiert, wobei das Kloster der Schwestern stark beschädigt wurde. Der Schaden belief sich auf rund 16.000 Gulden, so das die Wiederherstellung desselben nur durch Spenden und Kredite erreicht werden und 1725 in der Errichtung einer neuen Kapelle für die 22köpfige Gemeinschaft gipfeln konnte. Doch hatte sich die Gemeinschaft noch nicht von ihren Schulden befreien können, als sie, in den Folgen der Französischen Revolution, zu neuen Zahlungen herangezogen wurden. Zum Schluß sahen sie keine andere Möglichkeit mehr, wie alle ihre metallenen Wertgegenstände, vom Leuchter bis zum Altarkreuz, einzuschmelzen und abzuliefern. Nachdem sie zwischenzeitlich bereits die Militärs in ihrem Hause beherbergt hatten, wurde den 21 Professchwestern am 1. September 1796 die Aufhebung ihres Klosters mitgeteilt. Sie scheinen sich mit einer gewissen Beharrlichkeit geweigert zu haben, denn gezwungenermaßen verlassen hatten sie es erst am 27. Februar 1797. Nachdem sie bereits im März des genannten Jahres wieder in ihr Kloster Einzug halten konnten, wurde ihnen am 29. September 1798 mitgeteilt, daß sie zwei Tage zum erneuten Verlassen des Klosters hätten. In aller Eile brachten sie alles was sie konnten bei den Umliegenden Nachbarn. Es gelang ihnen kurz darauf ein Haus zu mieten, welches die Oberin mit drei weiteren Schwestern nun bewohnte, während neun weitere Schwestern auf dem Beginenhof, welcher ein zufluchtsort für Ordensleute aufgelöster Klöster geworden war, Unterkunft fanden. Seit 1804 dürften sie wieder in klösterlicher Gemeinschaft leben, wofür sie zwei Häuser, welche ehemals zu ihrem Besitz gehörten, mieteten und am 21. Juli 1809 auch kauften.Da der Konvent jedoch rasch wuchs, nahm die Oberin am 12. Juli 1828 die Gelegenheit zum Kauf des auf dem Vlasmarkt gelegenen Prinsenhofs war, welchen man am 3. November des Jahres dann auch bezog. Schon am 14. Mai des Folgejahres erhielt die Kongregation die königliche Approbation, wurde darin aber auf eine Größe von 20 Mitgliedern beschränkt. Dieses stellte für die Klostergemeinschaft in den nächsten Jahren noch kein Problem dar, da sie, die 1815 zehn Schwestern zählten, bis 1830 nur auf 17 Schwestern anwuchsen und damit das Maximum nicht erreicht hatten. Dank ihrer günstigen Entwicklung überschritten sie diese aber seit 1850, so das sie drei Jahre später in Halle mit zwei Schwestern ihr erstes Filialkloster errichteten, welches dann jedoch bis zum 26. März 1858 zu einer eigenständigen Kongregation entwickelte. Auch die 1857 in Edingen und 1886 in Delft vorgenommenen Gründungen entwickelten sich rasch zu selbständigen Kongregationen. Doch kam es noch zu zahlreichen weiteren Gründungen, welche in der Abhängigkeit ihres Mutterhauses blieben. Erst der erste Weltkrieg brachte der Blüte, wenn auch kein Ende, so doch eine vorübergehende Stagnation. Es kam zu Veränderungen, nicht nur weil zahlreiche Niederlassungen zerstört oder beschädigt worden waren und ein Rückgang von Berufungen zu verzeichnen war. So begründeten sie am 19. April 1922 einen gemeinnützigen V. Z. W. mit dem Namen „Zwarte Zusters, Ziekendiensters te Dendermonde, welchem am 5. Mai des gleichen Jahres alle Besitztümer der Kongregation übertragen wurden und aggregierten sich am 27. März 1928 dem Augustinerorden. Alles in allem schien das Leben in den Jahren zwischen den Kriegen ruhig zu verlaufen und die Zahl der Schwestern sich auf etwa 80 eingependelt zu haben so das mit dem Übertritt der beiden jüngsten Schwestern der Kongregation von Oudenaarde, im Jahre 1949, sich die ersten größeren Ereignisse anzubahnen schienen. Schon bald schienen die Mitglieder der kleinen Gemeinschaft in Oudenaarde sich um eine Fusion zu bemühen, welche dann auch am 3. Mai 1954 per Dekret vollzogen und am 17. des gleichen Monats durch den Bischof bekräftigt wurde, so das Dendermonde auf einen Schlag von 84 auf 95 Schwestern anwuchs. Ein weiteres Wachstum, bis 1968 erreichte die Kongregation 110 Schwestern, ermöglichte ein ausweiten der apostolischen Tätigkeiten nicht nur in Belgien, sondern seit 1958 auch den Schritt in die Kongo-Mission. Hier ließen sich 1960 die ersten Schwestern in Doruma nieder, wo sie 1962 auch ein Noviziat eröffneten, so das sie 1968 bereits acht belgische und sieben einheimische Schwestern in der Mission besaßen. Da die Entwicklung so vorteilhaft verlief, begann die Formung dieser Schwestern zu einer eigenständigen Kongregation seit 1980 zunehmend konkrete Formen anzunehmen und führte über die Aufstellung eigener Konstitutionen, im Jahre 1988, zur endgültigen Lösung im Jahre 1991. Nun unterhielten die 45 in Belgien lebenden Schwestern noch sechs Konvente, wovon sie jedoch bis 1997 zwei aufgaben.
Gent - Zwarte Zusters Augustinessen
Auch wenn sich die erste Erwähnung der Genossenschaft bischöflichen Rechtes bereits im Jahre 1363 mit einem Haus in der Wagenaaarstraat findet, so ist aus ihren frühen Jahren doch kaum etwas bekannt. Aus der Tatsache das der Abt von Sint-Baafs ihnen die Erlaubnis zum Bau einer Kapelle gab, welche sie nach ihrer Fertigstellung der heiligen Ursula weihten, kann man seine mögliche Aufsichtsgewalt über das Kloster erkennen. Verwüsteten die Bilderstürmer 1566 ihre Kapelle, so vertrieben die Calvinisten, welche die Stadt von 1578 bis 1584 in ihrer Hand hatten, die Schwestern aus ihrem Haus und verkauften es. Erst mit der Einnahme der Stadt durch die Spanier im Jahre 1584, konnten die Schwestern in ihr Kloster zurückkehren. Da ihre Kapelle im 17. Jahrhundert ein besonderer Ort der Rochusverehrung geworden war, wurde diese vergrößert und auf Kosten des Stadtmagistrates ausgeschmückt. 1797 kam es im Verlauf der Französischen Revolution zur Aufhebung des Klosters, welches dann am 2. Oktober des folgenden Jahres auch verkauft wurde, so das die Schwestern bei Freunden und Verwandten Unterkunft finden mußten. Die letzten sieben Schwestern bezogen erst 1807 wieder ein gemeinsames Haus auf der Rode Lijvekenstraat, wo sie jedoch bis 1825 wieder auf 25 Schwestern erstarken konnten und am 14. Mai 1829 die königliche Anerkennung mit einer Festlegung der Mitgliederzahl auf 40 Schwestern erhielten. Bereits 1833 bezogen sie das Houtbriel, worin sie auch ein Altenheim für Frauen führten. 1866 gelang ihnen in Duinkerke ihre erste Filialgründung, welcher noch drei weitere folgen sollten. Nachdem sie sich am 11. September 1951 dem Augustinerorden aggregiert hatten, zählten sie 1970 noch 36 Professen und zwei Novizinnen in drei Häusern. Im folgenden Jahr trat an die Stelle ihres Klosters der Altenheimneubau Avondvrede, wovon ein Gebäudeflügel als Klausurtrakt für die Schwestern dient, welche im Jahre 2000 mit zusammen 13 Schwestern als Zwarte Zusters Augustinessen in Gent und Ronse ansässig waren.
Halle - Augustinessen Zwartzusters
Im Jahre 1853 kaufte die Stadt Halle (Belgien) einen Teil des ehemaligen Jesuitenklosters, wo sie ein Hospital einrichten wollte. Der Bürgermeister bat nun die Oberin des Klosters der Zwarte Zusters van Dendermonde um die Sendung einiger Schwestern. Nach einer Besichtigung des zukünftigen Wirkungsfeldes wurden dann auch zwei Schwestern nach Halle entsandt, wo sie am 18. November 1854 auch eintrafen. Nachdem noch einige andere Schwestern aus Dendermonde gekommen waren, bat man den Erzbischof von Mechelen, Kardinal Engelbert Sterckx, am 22. Juni 1857 um die Selbständigkeit ihrer Kommunität, so das sie am 31. März 1858 zu einer Kongregation bischöflichen Rechtes erhoben wurden. Hatten sie bis dato noch keine eigenen Unterkunft, so mieteten sie nun ein kleines Häuschen und erlebten noch am gleichen Tag die Freude eines ersten Eintrittes in ihre junge Gemeinschaft. Schon bald wurde das gepachtete Häuschen zu klein, so das man bereits 1864 „het oude stadtskasteel“ kaufte, und dort am 12. April 1898 den Grundstein zum heutigen Klostergebäude legte. Schon bald begann sich die Gemeinschaft auszubreiten. Bereits 1868 wurden zwei Schwestern nach Puurs entsandt, von wo sie jedoch schon ein Jahr später wieder zurückkehrten, um noch im gleichen Jahr, mit ebenfalls nur zwei Schwestern, eine Filiale zu Wilrijk, welcher noch zahlreiche Folgen sollten, zu errichten. Nachdem sie sich am 26. Dezember 1927 dem Augustinerorden aggregiert hatten, wurde 1959 die Kongregation der Franciscanessen van O. L. V. van het H. Hart in Herne mit ihnen fusioniert, welchen 1964 die Zusters Dienstmaagden van Maria, mit dem Mutterhaus in Erps-Kwerps, folgten, so das sie vier Jahre später mit 135 Schwestern in 11 Häusern tätig waren. In Überlegung mit dem Erzbistum Mechelen-Brussel traten einige Schwestern 1974 in die Kongregation der Zusters van Maria zu Leuven über. Neun Jahre später unterhielten die 75 Schwestern noch sieben Konvente, schrumpften bis 1997 aber auf 48 Schwestern zusammen.
Ieper - Zwartzusters
Erstmals im Jahre 1402 erwähnt, vereinigten sich 1416 die Schwarzen Beginen mit ihnen, wodurch sie wahrscheinlich einer fusion mit dem Sint-Christinabegijnhof entgehen wollten. In der heutigen Janseniusstraat wohnhaft, kamen sie bis in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts immer wieder mit dem Stadtmagistrat in Konflikte. Streitpunkt war hierbei die Pflicht der Schwestern zu Krankenbesuchen der Drehpunkt, welchen die Stadtväter wohl enger auslegten wie die Schwestern selbst. Nichtsdestotrotz erhielten sie 1558 eine Belobigung für ihre hingebungsvolle Pflege der Pestkranken und auch künftig ist von Klagen diesbezüglich nichts mehr zu hören. Doch sollten schon bald neue Nöte hereinbrechen. Nachdem ihre Kapelle am 16. August 1566 durch die Bilderstürmer verwüstet und in Brand gesteckt wurde, drangen rund zehn Jahre später, am 20. September 1578, die Geuzen um Mitternacht in das Kloster ein und schlugen alles in Stücke. Doch die Zeit ging weiter und die Wunden vernarbten, so das man 1586 eine Schwester nach Veurne senden konnte, wo sie Oberin wurde das Überleben des Klosters sichern konnte. Da das Kloster bis 1621 auf 28 Schwestern anwuchs konnten sie vier Jahre später dem Geheime Raad ihre Hilfe im durch Spinola verwüsteten Breda anbieten. Doch was daraus geworden ist läßt sich nicht sagen, so wie es in den folgenden Jahren überhaupt still um die Gemeinschaft wurde. Erst als die Oberin sich 1784 an Kaiser Josef II. wandte und, unter Hinweis auf den Platzmangel und den in diesem Jahr ausgebrochenen Brand, die Übersiedlung in das 1783 aufgehobene Karmelitinnenkloster beantragte, treten sie für uns wieder in Erscheinung. Nachdem bereits 1786 dem Antrag der Oberin stattgegeben wurde, vollzog sich der Umzug am 16. Mai 1787. Doch schon bald sollten sich die Zeiten ändern. Nachdem die Österreicher den Truppen der Französischen Revolution im Jahre 1793 gewichen waren, wurde das Kloster mit hohen Zahlungen belegt. Nachdem die Oberin bei der zweiten Stadtbelagerung ums Leben gekommen war, zählten sie im August des folgenden Jahres noch 16 Schwestern, welche am 11. November 1796 die Aufhebung des Klosters mitgeteilt bekamen. Sie scheinen sich gegen die Aufhebung gewehrt zu haben, denn tatsächlich verlassen mußten sie es erst am 7. März 1798. Nachdem sie erst einmal getrennt voneinander lebten, gelang es ihnen 1801 ein gemeinsames Haus auf der Wenninckstraat zu beziehen, welches sie dann 1805 auch kauften. Hier gingen sie wieder wie gewohnt ihren Tätigkeiten nach und nahmen auch einige Pensionärinnen in ihr Haus auf. Kaum erhielten sie am 9. November 1821 ihre königliche Bestätigung, da kam es auch schon zu einer Expansion, so das sie am 7. November 1865 in Moeskroen ein Häuschen mieteten und hier mit vier Schwestern ihre erste Filiale einrichteten. Zwei Jahre und einen Tag später gelang ihnen sogar der Schritt über die französische Grenze, wo sie in Tourcoing eine weitere Filiale errichteten. Nach Jahren der Ruhe und des Gedeihens zogen die Grauen des 1. Weltkrieges herauf, welcher am 7. Oktober 1914 das Mutterhaus durch Bombentreffer zerstörte. Die meisten Schwestern verließen die Stadt im Dezember, nur einige blieben zur Pflege der Verwundeten. Der Wiederaufbau sollte bis 1924 dauern. Bereits im Vorjahr hatte sich die Kongregation bischöflichen Rechtes, welche bis 1928 auf 46 Professen in drei Häusern anwuchs, in einem VZW namens „Soeurs Noires Gardes-Malades“ organisiert. 1959 wurde Schwester Florence Lamreant zur Oberin gewählt. Im Verlauf ihrer Amtszeit bestückte sie das Präsidium des VZW mit ihren Bekannten, so das er der Kongregation zunehmend entwuchs. Die 1970 noch 26 Schwestern zählende Gemeinschaft spaltete sich drei Jahre später in zwei Gruppen. Als der Bischof von Brugge dann die Exklaustrierung der ehemaligen Oberin und einer Mitschwester aussprach war jedoch bereits alles zuspät. Moeder Florence blieb an der Spitze des VZW und die Kongregation ging leer aus. Die vier Schwestern, welche sich um die neue Oberin gesammelt hatten verließen das Kloster und setzten die Kongregation in einer Mietwohnung fort. Immer wieder war der Kreis um Moeder Florence, wie sie sich auch zukünftig noch nannte, in Skandalen verwickelt. Auch 1984 bestanden sie noch drei Schwestern in Ieper und vier in Moeskroen. Vierzehn Jahre später lebten noch eine Schwester aus dem Umkreis der Moeder Florence, welche Anfang der 1990er Jahre verstorben war, in Moeskroen und in einem Apartment zu Ieper vier Schwestern der eigentlichen Gemeinschaft.
Lier - Zwartzusters
Die Gemeinschaft wurde im Jahre 1395, wobei ein gewisser Jan Van den Masthe ihr ein Haus mit Grundstück zukommen ließ, begründet und nahm zwischen 1459 und 1464 die Regel des heiligen Augustinus an.
Nachdem sie bereits am 1. Februar 1515 durch das Stiftskapitel von S. Gummarus die Zustimmung zum Bau einer eigenen Kapelle erhalten hatten, gab ihnen 1542 auch der Stadtmagistrat die Genehmigung zur Vergrößerung ihres Konventes, welcher bis dahin stets fünf oder sechs Schwestern zählte, auf sieben oder acht Mitglieder zu erhöhen.
Das Kloster, welches am Ende des 16. Jahrhunderts als arm und gering an Einkommen bezeichnet wurde, konnte sich 1625 erstmals auf 11 Schwestern erhöhen. In der ersten Jahrhunderthälfte scheinen sich die Klosterfinanzen wesentlich gebessert zu haben, bauten sie doch 1637 ein neues Pesthaus, im Jahr darauf eine neue Klosterkapelle und 1642 einen neuen Krankensaal.
Rund anderthalb Jahrhunderte später schlug die Französische Revolution ihre Wellen in das Land. Am 27. Juli 1794 teilte man den 21 Schwestern mit, daß sie eine Abgabe von 1.000 Gulden zu leisten hätten, was für das Kloster eine schwere Belastung darstellte. Die Aufhebung des Klosters befürchtend, mietete die Oberin, Schwester Benedicta Meeus, am 11. Januar 1798 den Hof van Cuyck. Es zeigte sich bald, daß ihre Befürchtungen nicht übertrieben waren. Nachdem man am 5. März 1798 ein Klosterinventar verlangt hatte, erschien am 8. Mai des Jahres, gegen 11.30 Uhr Mittags, ein Kommissar und verkündete den Schwestern die Aufhebung ihres Klosters. Offensichtlich verließen sie es nur unter Nachdruck, heißt es doch, daß eine Schwester den Soldaten, welcher sie grob am Arm griff, in die Hand gebissen habe. Als die Gebäude verkauft werden sollten, fand die Oberin einen Mittelsmann namens Van Hal, welcher das Kloster auf der Versteigerung vom 11. August dann auch für 82.000 Livres erstand. Es bleibt bis heute die Frage, wie Mutter Benedicta das Geld aufgetrieben hatte, war doch die Gemeinschaft in keiner Weise zur Zahlung einer solchen Summe fähig.
Am 21. Oktober 1821 erhielt das Kloster die staatliche Approbation und die Zulassung für 14 Mitglieder, was in sofern eine Schwierigkeit darstellte, da sie zu diesem Zeitpunkt noch 18 Schwestern zählten, also vier zuviel. In den folgenden Jahren machte das Kloster eine positive Entwicklung. Nachdem man 1868 das Äußere des Klosters erneuerte, konnte man einige Jahre später auch einen neuen Krankensaal errichten.
Die Kongregation, welche sich immer noch auf ihr Mutterhaus beschränkte, konnte bis 1891 auf 39 Schwestern anwachsen, aggregierte sich am 26. Dezember 1927 dem Augustinerorden und wuchs bis 1931 auf gar 48 Schwestern, welche sich bis 1947 jedoch wieder auf 22 dezimierten.
Nun begann für die Kongregation eine Blütezeit. Bereits 1946 übernahmen die Schwestern das ehemalige Alexianerkloster, in welchem sie nun eine Altenheim einrichteten, welches sie von ihrem Kloster aus betreuten. Doch nahm die Entwicklung so positive Züge an, daß man 1958 zu einer ersten Filialgründung übergehen konnte, welche sich dann am 15. Januar des genannten Jahres mit der Eröffnung eines Krankenhauses in Deurne und vier Jahre später mit einem Altenheim in Zandhoven vollzog. Mit letzterem hatte sich die Kongregation bischöflichen Rechtes jedoch finanziell übernommen und verschuldet. Doch waren dies nicht die einzigen Probleme. Vielmehr entwickelte sich die Person der Generaloberin, Schwester Madeleine Verbeeck, zu einer Person, an der sich die Geister schieden. Das Jahr 1964 entwickelte sich dann zu einer Katastrophe, in deren Verlauf nicht weniger als 22 Schwestern austraten, unter ihnen auch die am 24. September abgesetzte Generaloberin, Moeder Madeleine.
Vier Jahre später fusionierten sich dann die Grauwzusters van de Sint-Antoniusstraat zu Antwerpen mit ihnen, so daß die Gemeinschaft 1970 insgesamt 57 Professen in fünf Häusern zählte, bis 1995 aber auf 30 Schwestern in drei Niederlassungen sank.
Rupelmonde - Augustinessen Zwartzusters
Im Jahre 1662 kaufte Maria Magdalena van Baerlant ein am Sint-Jansgasthuis gelegenes Haus und trat kurz darauf mit den Zwarte Zusters van Dendermonde in Kontakt. Nachdem die Schwestern eine Erlaubnis zur Errichtung einer Niederlassung in Rupelmonde erhalten hatten, siedelten sich die Schwestern Josyne Clinckaert, Anna Wuyts und Elisabeth Bonte am 16. Juni 1664 hier an. Bereits im Juli konnte das Kloster mit Joanna Tamin seinen ersten Eintritt vermerken und zählte 1665 bereits sechs Mitglieder, wovon jedoch eine, nämlich Elisabeth Bonte, nach Dendermonde zurückkehrte. Die Bischöfliche Approbation, durch welche das Kloster seine Selbständigkeit erlangte, wurde noch im selben Jahr erteilt. Das beiliegende Sint-Janshospital betreuend, wurde am 9. Oktober 1668 ihre Kapelle zu Ehren der hl. Elisabeth geweiht. Im allgemeinen das Sint-Janshospital betreuend, pflegten sie, als in den Jahren 1669/70 die Pest herrschte, nicht nur die Kranken innerhalb der Stadt, sondern auch in Bazel, Kruibeek, Beveren und Melsele. Als der Bischof von Gent das Kloster 1680 visitierte, zählte es acht Schwestern, eine Novizin und eine Postulantin. Das Resultat der Visitation war die Feststellung, dass es Klagen über die Novizin, wie auch über die mangelhafte Verrichtung der Arbeit im Hospital gab. Gelder, welche einige Schwestern geschenkt bekamen, wurden nicht im Kloster abgegeben, sondern von diesen als Privateigentum betrachtet. Durch Todesfälle und Nachwuchsmangel geriet das noch junge Kloster 1687 stark in Bedrängnis, da es nur noch fünf Schwestern zählte, wovon jedoch zwei schon alt waren. An ambulante Pflege war nicht mehr zu denken, man hatte Mühe genug das Hospital aufrecht zu erhalten. Um das Kloster zu erhalten berief der Bischof zwei Schwestern aus Pamele, welche auch die Leitungspositionen des Klosters ausfüllen sollten. Die personelle Krise schien überwunden zu sein, denn seit 1690 traten jedes Jahr neue Schwestern in das Kloster ein und das Fest der heiligen Elisabeth wurde zum alljährlichen Profeßtag. Nachdem die beiden Schwestern 1697 nach Pamele zurückgekehrt waren zählte der Konvent 11 Mitglieder. Im Verlauf der Französischen Revolution wurden die 16 Schwestern am 31. Januar 1796 aus ihrem Haus vertrieben, worauf sie jedoch bei Bekannten und Verwandten Unterschlupf finden konnten. Doch schon bald, nämlich am 16. April 1797, wurden sie wieder in ihren Besitz eingewiesen. Die Freude war jedoch nicht von langer Dauer, denn schon kurze Zeit später sollte sie wieder das gleiche Schicksal treffen. Nachdem sie gegen das Urteil der Aufhebung protestiert hatten, wurden sie am 14. Oktober 1798 polizeilich ihres Hauses, aus welchem sie nichts mitnehmen dürften, verwiesen. Obwohl es ihnen verboten war die Ordenstracht zu tragen oder gar unter einem Dach zu wohnen, fanden sie schon bald ein großes Haus an der Bazelstraat. Erst mit dem Konkordat zwischen dem Papst und Napoleon normalisierte sich die Lage wieder, so das sie seit 1806 wieder ihr Habit tragen und Postulantinnen annehmen konnten. Nachdem die Kongregation 1829 die königliche Approbation erhalten hatte und die Schwestern auf Anfrage der Stadtverwaltung im Jahre 1837 die Pflege im städtischen Hospital übernommen hatten, bekam das Mutterhaus 1850 endlich seine eigene Kapelle. Im Jahre 1872 übernahmen sie auf eine Anfrage der Stadt Puurs die Pflege im dortigen Sint-Pietersgasthuis, wo sie auch einen Filialkonvent errichteten. Zählte die Gesamtkongregation im Jahre 1841 bereits 41 Profeßschwestern, so lebten 1931 30 Schwestern im Mutterhaus, sechs im städtischen Hospital zu Rupelmonde und sieben in Puurs. Seit dem zweiten Weltkrieg hatte die Kongregation keine Neueintritte mehr zu verzeichnen, so das sie 1964 nur noch drei Schwestern im Mutterhaus und 14 Schwestern in ihren beiden Filialkonventen zählte. Den Versuch der Diözese sie mit den Zwartzusters von Dendermonde zu vereinigen, konnten die Schwestern 1962 verhindern. Doch als man im Jahre 1969 beschloß die Filiale in Puurs aufzulösen und die sieben dort stationierten Schwestern nach Rupelmonde zurückversetzen wollte, traten sechs der Schwestern aus der Kongregation aus. Noch vor dem Jahre 1985 wurde das Mutterhaus an der Bazelstraat 13 aufgegeben und nach Kruibeke verlegt, welches 1985/86 noch mit dem Filialkonvent von Puurs belegt ist. 1997 verließen die letzten beiden Schwestern das Kloster und gingen in ein Altenheim, wo noch eine dritte Schwester tätig war.
Sint Truiden - Zwartzusters
Nachdem die Stadt Sint Truiden ein Haus für Waisen und Kranke gegründet hatte, suchte sie eine Ordensgemeinschaft welche dieses führen konnte. So reiste der Stadtdechant Cartuyvels in verschiedene Klöster, in der Hoffnung eine Gemeinschaft für das Haus zu gewinnen. Erfolg hatte er im Kloster der Zwartzusters von Asse, welches sechs Schwestern sandte. Sie trafen am 19. August des Jahres in der Stadt ein und bezogen das ehemalige Alexianerkloster in der Schepen de Jongstraat. Die ersten acht Kinder für ihr Waisenhaus hatten sie dabei gleich aus Asse mitgebracht. Am 26. August 1842 approbierte der Erzbischof von Mechelen, Engelbert Kardinal Sterckx, die Kongregation bischöflichen Rechtes. Die erste Generaloberin, Mutter Sofia de Witte, gab der noch jungen Gemeinschaft ihr Gepräge. Nachdem man am 2. August 1844 den Grundstein zum Neubau einer Kapelle gelegt hatte, konnte diese bereits am 25. Januar des Folgejahres eingeweiht werden. Der ehemalige Kapellenraum wurde zum Schulsaal umfunktioniert. Sowohl in der Krankenpflege als auch im Schuldienst tätig, gründeten sie im Jahre 1885 mit drei Schwestern in Hamont ihr erstes Filialkloster. Nachdem sie 1913 das Noviziat ihrer Gemeinschaft nach Hamont verlegt hatten, übernahmen sie 1918 die Pflege im städtischen Männerhospital. Als Konventsgebäude erhielten die Schwestern das ehemalige Kapuzinerkloster, wohin die Generaloberin seit 1920 dann auch ihren Sitz verlegte und dessen Konvent zwei Jahre später zehn Mitglieder zählte. Am 7. März 1928 dem Augustinerorden aggregiert, verließen die Schwestern am 13. Juli 1934 den Ort ihrer Gründung und begaben sich mit den ihnen anvertrauten Kindern in das neue Sint-Ludgardisgesticht. Nach dem 2. Weltkrieg verfestigte sich die Gemeinschaft zunehmend in der Pflege und gründeten mehrere Niederlassungen, gab 1964 ihr Mutterhaus auf und verlegte dasselbe in das Augustinushuis, von wo aus es bereits drei Jahre später in das ehemalige Redemptoristenkloster Stenaertberg gelangte. Die 1966 75 Professen und drei Novizinnen zähende Kongregation, sandte noch im gleichen Jahr drei Schwestern in die Venezuela-Mission nach Caracas. Vier Jahre später ihr letztes Filialkloster gründent, wurden 1974/75 die verschiedenen Einrichtungen der Kongregation in V.Z.W.'s umgeformt. Bereits 1981 verlegten sie ihr Mutterhaus von neuem, diesmal jedoch in ein neu Erworbenes "Großbürgerliches Haus" auf der gegenüberliegenden Straßenseite. 1997 waren sie mit 38 Schwestern, wovon die jüngste 52 Jahre zählte, in sechs Niederlassungen.
Ehemalige Klöster und Kongregationen der Zwartzusters
- Zwartzusters Ammersfoort
- Zwartzusters Amsterdam
- Soeurs Noires Augustines de Bruxelles
- Zwartzusters Dixmuide
- Zwartzusters Duinkerke
- Zwartzusters Edingen
- Zwartzusters Lessines
- Zwartzusters Löwen
- Zwartzusters Mechelen
- Augustine Soeurs Noires de Mons
- Zwartzusters Oostende
- Zwartzusters Oudenaarde
- Zwartzusters Pamele
- Zwartzusters Ronse
- Zwartzusters Tournai
- Tournai, Augustines Soeurs Noires
- Zwartzusters Veurne