Hans Schenck, genannt auch Hans Scheußlich, Scheutzlich, lateinisch Pincerna (= Mundschenk) (* um 1500 in Schneeberg (Erzgebirge); † ca. 1566 in Berlin) war ein deutscher Bildhauer.
Er ist der Sohn des gleichnamigen Vaters Hans Schenck der Alte, den den unschönen Familiennamen Scheußlich bereits in Schenck eingetauscht hatte. Es wird vermutet, dass er beim Bau der St.-Annenkirche in Annaberg gelernt hat. Bereits frühzeitig verließ er Sachsen und trat in den Dienst der Hohenzollern. In Berlin hatte er maßgeblichen Anteil an der Ausschmückung des Schlosses. Vermutlich hatte er sogar die Bauleitung inne. Bereits 1526 sandte ihn Herzog Albrecht von Preußen an den polnischen Hof, da man dort einen fähigen Bildhauer dringend benötigte. Nach Rückkehr aus Polen lebte er hauptsächlich in Berlin, wo er 1543 das Bürgerrecht und ein Haus in der Heiliggeiststraße erwarb.
Neben seiner Leistungen als Bildhauer sind auch seine Verdienste als Medaillenschneider hervorzuheben.
Werke
- 1558: Friedrichsgrabmal in Halberstadt = Hauptwerk
- Ausgestaltung des Stadtschlosses in Berlin
- Grabmäler in Berlin und Brandenburg
- Elemente im Jagdschloss Grunewald und im zerstörten Schloss in Königsberg
- Salomonistor in Dresden (zugeschrieben)
Literatur
- Hans Joachim Seeger: Hans Schenck (genannt Scheußlich), Leipzig 1930 (Dissertation).