Ergenzingen ist ein Stadtteil von Rottenburg am Neckar in Baden-Württemberg (Deutschland).
Daten
Wissenswert
- Einwohner/innen: 4229 (Stand 31.8.2005)
- Postleitzahl: 72108
- Vorwahl national: 0 74 57
- Vorwahl international: +49 74 57
Lage
- 436 - 499 m ü. NN
- Kreis: Tübingen (KfZ-Kennzeichen TÜ)
- Region: Neckar-Alb
- Raum: Südwestdeutschland
- Bundesland: Baden-Württemberg
- Staat: Bundesrepublik Deutschland
Fläche
- Gesamtfläche: 1004 ha
- Siedlungs- und Verkehrsfläche: 18,3 %
- Landwirtschaftliche Fläche: 70,4 %
- Waldfläche: 11,0 %
- Wasserfläche: 0,0 %
- Übrige Nutzung: 0,3 %
Geschichte
Der Ort wurde um 777 erstmals urkundlich erwähnt.
Der große verkehrsgünstig im Gäu gelegene Marktort feierte 1982 sein 1200jähriges Jubiläum (776 – 778/782 "Corgozsinga", Codex des Klosters Lorsch). Die Oberhoheit lag im 12. Jh. in den Händen der Tübinger Pfalzgrafen, seit dem späteren 13. Jh. in denen der Grafen von Hohenberg. Mit deren Grafschaft kam das Dorf 1381 an Österreich, 1805 an Württemberg (Oberamt Rottenburg, 1938 Kreis Horb, 1972 Landkreis Tübingen). Vom 13. bis 16. Jh. nennen sich Adelsfamilien nach dem Ort (Wirt von Ergenzingen 1325 – 1431, Ast von Ergenzingen 1401 – 1532). Auch in den Städten Horb und Rottenburg nannten sich mehrere zur städtischen Oberschicht gehörende Familien nach dem Gäuort. Im 16. und 17. Jh. war der Grundbesitz stark zersplittert. 1772 hatten die Ergenzinger an 29 geistliche und weltliche Grundherren Abgaben zu leisten.
Die Kirche St. Nazarius und die Pfarrei werden 780 genannt. Das Patronatsrecht, im 15. Jh. bei Erzherzogin Mechthild, kam über die von Gültlingen, die von Ehingen (1515), die von Neuneck (1614) und die Johanniterkomturei Hemmendorf (1619) schließlich 1809 an Württemberg. Vom spätmittelalterlichen Vorgängerbau blieben bei der Errichtung der heutigen Pfarrkirche Hl. Geist (1964/1967) lediglich Turm und spätgotischer Chor (1479) erhalten. Seit 1951 haben die Schönstätter Marienschwestern auf der Liebfrauenhöhe ihr süddeutsches Provinzialat auf- und ausgebaut (Kirche Mariä Krönung 1961/1966, Berufsfach- und Fachschule mit Internat).
Die Verkehrsanbindung des Ortes wurde immer besser: 1784 wurde die sog. Breisgauer Straße als Chaussee ausgebaut, seit 1879 existiert hier ein Bahnhof an der Gäubahn Stuttgart-Horb, und heute ist der Ort nur wenige Kilometer von einer Ausfahrt der Autobahn Stuttgart-Singen entfernt. Der westlich der Kernstadt gelegene größte Rottenburger Stadtteil hat nach einem Bevölkerungsrückgang im 19. Jh.(Amerikaauswanderung) in den letzten Jahren eine starke Zunahme zu verzeichnen.