Salzmetathese

chemische Reaktion, bei der die Anionen und Kationen zweier Verbindungen getauscht werden
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Metathese bedeutet so viel wie Platzwechsel, Umstellung und bezeichnet eine chemische Reaktion, bei der Doppelbindungen zwischen Kohlenstoffatomen in Einfachbindungen umgewandelt werden können und - umgekehrt - Einfachbindungen in Doppelbindungen. Auf diese Weise können zum Beispiel Seitengruppen eines Kohlenstoffgerüsts ihren Platz wechseln. Diese Reaktion vollzieht sich in Anwesenheit von bestimmten, katalytisch aktiven Molekülen.

Eine bedeutsame Anwendung der Metathese ist die so genannte Ringschlussmetathese, als deren Ergebnis im Labor große ringförmige organische Moleküle erzeugt werden können. Große Ringe sind eines der wichtigsten Strukturelemente vieler Naturstoffe - von Geruchsstoffen, Antibiotika, Hormonen, Pheromonen, aber auch von Herbiziden.

Den Forschern Yves Chauvin, Robert Grubbs und Richard R. Schrock wurde im Jahr 2005 für ihre wegweisenden Arbeiten zur Chemie der reaktiven Metallcarben-Komplexe und deren Anwendung in der katalytischen Olefin-Metathese der Nobelpreis für Chemie zuerkannt. Sie haben die Synthese von Olefinen aus einfachen ungesättigten Kohlenwasserstoffen unter Mitwirkung eines Katalysators in erheblichem Maße mitentwickelt. Die Olefinmetathese nimmt mittlerweile einen wichtigen Platz im modernen chemischen Syntheserepertoire ein und hat auch eine zunehmende wirtschaftliche Bedeutung.

Max Planck-Gesellschaft: Die Metathese von Alkenen