Relevanz nicht dargestellt, denn dies ist keine Bahnstrecke sondern nur eine Verbindung. Dazu kommt mehr als zweifelhafter Inhalt (Bsp.: "Kaiser fährt mit Sonderzug, also hat er Interesse an einer planmäßigen Verbindung"). -- Knergy (Diskussion; Beiträge) 12:54, 18. Dez. 2011 (CET)

Die Kaiserkurve ist eine ehemalige, die Rebstockkurve eine bestehende Verbindungskurve zwischen Homburger Bahn und Taunus-Eisenbahn in Frankfurt-Rebstock.
Geschichte
Kaiser Wilhelm II. hielt sich in der Regel zu den Maifestspielen in Wiesbaden auf und nutzte anschließend Bad Homburg als Sommerresidenz. Damit der kaiserliche Sonderzug zwischen beiden Orten durchgehend, ohne dass er „Kopf“ machen musste, fahren konnte, war eine Verbindungskurve zwischen der Taunus-Eisenbahn (Wiesbaden–Frankfurt (Main) Hauptbahnhof) und der Homburger Bahn (Frankfurt (Main) Hauptbahnhof–(Bad) Homburg) erforderlich. Die etwa 1600 Meter lange, eingleisige Kaiserkurve wurde 1905 eröffnet.[1] Damit war die direkte Verbindung Wiesbaden–Bad Nauheim und weiter in Richtung Berlin durchgehend befahrbar und der Kaiser nahm auch Einfluss darauf, dass entsprechende Zugangebote eingerichtet wurden.[2]
1927 wurde die Rebstockkurve eröffnet, welche den Verkehr von der Homburger Bahn über die Taunus-Eisenbahn in den Frankfurter Hauptbahnhof ermöglicht.
Die Kaiserkurve wurde 1963 wegen des Ausbaus der Bundesautobahn 5 abgebaut. Damit war durchgehender Zugverkehr in der Relation nicht mehr möglich. An den Verlauf der Verbindungskurve erinnert heute noch der „Kaiserbahnweg“ südlich des Frankfurter Westkreuzes im Wald bei Frankfurt-Nied,[3] die ehemalige Trasse ist teilweise mit einer Wohnsiedlung überbaut.
Verlauf der Verbindungskurven
Die Kaiserkurve zweigte von der Strecke zwischen Bahnhof Frankfurt-Höchst und dem Frankfurter Hauptgüterbahnhof ab ⊙ , überquerte die heutige Bundesautobahn 5 und die spätere Friedrich-Ebert-Straße (heute Bundesautobahn 648) und erreichte die Homburger Bahn beim heutigen Streckenkilometer 5,9 ⊙ .[4][5]
Die 1927 eröffnete Rebstockkurve nutzt einen Teil der Trasse der Kaiserkurve und umfährt den Rebstockpark westlich. So gelangen Züge von der Homburger Bahn über die Taunus-Eisenbahn in den Frankfurter Hauptbahnhof. Die Verbindung Rödelheim–Hauptbahnhof wird heute – abgesehen von Betriebsstörungen – nur von den nach Frankfurt verlängerten Zügen der Taunusbahn (RMV-Linie SE 15) bedient.
Betrieb
Ab 1908 wurde unter Nutzung der Kaiserkurve der öffentliche Personenverkehr der Bäderbahn Bad Nauheim–Wiesbaden aufgenommen. Von Bad Nauheim wurde zunächst die bereits 1852 fertiggestellte Main-Weser-Bahn befahren, ab Friedberg die 1901 eröffnete Bahnstrecke Friedberg–Friedrichsdorf und ab Friedrichsdorf die Taunusbahn bis zum 1907 als Durchgangsbahnhof wiedereröffneten Bahnhof Bad Homburg. Über die 1860 eröffnete Homburger Bahn wurde die Kaiserkurve erreicht und die Fahrt anschließend über die Taunus-Eisenbahn zum 1906 eingeweihten Hauptbahnhof Wiesbaden fortgesetzt.
Die Verbindung erhielt die Kursbuchstreckennummer 187a.[6] Es verkehrten Eilzüge von Bad Nauheim über Bad Homburg und Höchst nach Wiesbaden. Diese hatten zum Teil Kurswagengruppen von und nach Hoek van Holland, Ostende und Nancy. Seit 1910 wurde die Verbindung durch einen Schnellzug Berlin Potsdamer Bahnhof–Wiesbaden (D 27) aufgewertet, der auch Kurswagen nach Bad Harzburg, Bad Wildungen, und Frankfurt am Main führte. In Bad Nauheim wurde der Zug in einen Teil nach Frankfurt und einen nach Wiesbaden geteilt.
Der Erste Weltkrieg beendete den Verkehr auf der Bäderbahn. Nur der Schnellzug Berlin–Wiesbaden bestand über diese Relation nach dem Krieg bis zum Jahr 1939 weiter. Es handelte sich dabei um eine Kurswagengruppe des Stammzuges Berlin–Frankfurt. Nach 1945 verkehrten auf der Bäderbahn noch jahrelang einzelne Züge von Bad Homburg nach Frankfurt-Höchst im Berufsverkehr und als Anschlusszüge an Schnellzüge der Verbindung Frankfurt–Wiesbaden–Köln. Am Wochenende verkehrte ein Zug in den Rheingau nach Aßmannshausen.
Literatur
- Bernhard Hager: Kaiserliche Machtworte. In: Eisenbahn Geschichte Nr. 24 (Oktober/November 2007), S. 14–21. (Mit weiterführender Literatur)
- Walter Söhnlein, Gerta Walsh: Bahn frei! - Schienenwege in den Taunus 1860 - 1910 - 2010, Societäts Verlag, Frankfurt 2010, ISBN 978-3-7973-1223-5
Einzelnachweise
- ↑ Abgebildet auf einer historischen Karte im Rückumschlag von Adalbert Vollert: Als die Dampfrösser nach Nied kamen: Eisenbahngeschichte eines Frankfurter Stadtteils. Heimat- und Geschichtsverein Nied, 2007.
- ↑ Hager, S. 19.
- ↑ Kaiserbahnweg bei 50° 6′ 23,4″ N, 8° 35′ 46,2″ O
- ↑ Historische Karte in Meyers Konversationslexikon, 5. Auflage.
- ↑ Karte Frankfurts von 1946 auf ffmhist.de. Abgerufen am 22. Dezember 2011
- ↑ Reichs-Kursbuch. Berlin 1914. Neudruck 1974. [Letzte Friedensausgabe vor dem Ersten Weltkrieg]