Schäferpfeife

deutsche Variante der Sackpfeife
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Die Schäferpfeife ist die typisch deutsche Bauform des Dudelsacks. Sie zeichnet sich durch die zwei nach vorn gerichteten Bordune aus, welche zusammen in einem Stock untergebracht sind und ein Quartintervall bilden: M. Prätorius beschreibt ein Intervall von F-B (Grundton Spielpfeife: F), heute gibt es viele verschiedene Stimmungen.

Die Schäferpfeife geht aus Abbildungen und Beschreibungen des M. Prätorius aus dem 16. Jahrhundert hervor, ihre tatsächliche, historisch korrekte Bauart ist allerdings unbekannt, da kein Originalinstrument erhalten ist. Die Prätorius-Schäferpfeife ist also gewissermaßen ein moderner Neubau im historischen Gewand.

Die flämische Form des Dudelsacks wird oft auch Schäferpfeife genannt, nicht zuletzt weil sie ein der Prätorius-Schäferpfeife sehr ähnliches Aussehen besitzt. Hier sind die Bordune allerdings entweder im Quint- oder im Oktavabstand gestimmt, die Spielpfeifenmensur und Griffweise wurde hierbei nahezu immer von der französischen Cornemuse du Centre übernommen, da sich diese als sehr stabil im Ton und umfangreich im Tonumfang (1¹/² Oktaven) erwiesen hat. Es existieren auch Schäferpfeifen im flämischen Stil mit drei Bordunen, hier sind dann sowohl Quint- als auch Oktavintervalle mit dem selben Instrument möglich, ebenso gibt es Schäferpfeifen mit über der Schulter liegenden Bordungruppen.