Liste der Straßen, Gassen und Plätze des 4. Wiener Gemeindebezirks Wieden
Historische Straßennamen – Einzelnachweise – Literatur – Weblinks |
A
- Anton-Burg-Gasse, 1876 benannt nach dem Unternehmer Anton Burg (1767–1849); der Tischler und Mechaniker („Hofmaschinist“) errichtete 1797 in Wieden die erste Fabrik für landwirtschaftliche Maschinen in Österreich, die k.k. Hofackerwerkzeug- und Maschinenfabrik Anton Burg und Sohn. Daneben entwickelte er 1818 nahezu zeitgleich mit dem Deutschen Karl Drais ein Laufrad, die Urform des Fahrrads. Er vermietete diese Laufräder und gründete die erste Fahrschule.[1][2] Sein Sohn Adam von Burg (1797–1882) war Professor am Polytechnischen Institut und ab 1849 dessen Leiter.
- Apfelgasse, 1873 benannt nach dem ehemaligen Gasthaus „Zum roten Apfel“. Die Gasse wurde um 1870 als Verbindung zwischen Paniglgasse und Frankenberggasse errichtet, wobei das Gasthaus abgerissen werden musste.
- Argentinierstraße, 1921 benannt nach Argentinien. Der achtgrößte Staat der Erde unterstützte unter dem Präsidenten Hipólito Yrigoyen Österreich nach dem Ersten Weltkrieg mit einer Spende in der Höhe von 5 Millionen Pesos. Die Straße hieß früher Haferpoint, um 1700 Alleegasse. Bis etwa 1875 war der Häuserblock zwischen Plößlgasse und Theresianumgasse noch nicht vorhanden. Nach der Trassierung der heutigen Plößlgasse wurde der nördliche Teil der Straße von der Karlskirche bis zur Plößlgasse Untere Alleegasse genannt, die Plößlgasse hieß bis 1875 Obere Alleegasse. Um 1875 erfolgte der Straßenbau im noch fehlenden Teilstück; die um 1830 bereits im Stadtplan eingetragene Sophiengasse südlich der Theresianumgasse wurde nun in die Alleegasse einbezogen.
B
- Bärenmühldurchgang, 1937 benannt nach der Bärenmühle am Mühlbach beim Wienfluss (Rechte Wienzeile 1), die 1705 vom Müllermeister Georg Mackh erbaut wurde. 1794 wurde die Mühle auf ein benachbartes Grundstück verlegt; 1856 wurde sie eingestellt, nachdem der Mühlbach zugeschüttet worden war. Der Name der Mühle bezog sich auf ein daneben liegendes Gasthaus „Zum Schwarzen Bären“. Um die Mühle rankte sich eine Legende um die Errettung des Müllers vor einem Bären. Heute befindet sich hier ein ebenfalls Bärenmühle genanntes Wohnhaus, das 1937–1938 von Heinrich Schmid und Hermann Aichinger erbaut wurde. Der Weg, früher eine Gasse, ist ein durch das Wohnhaus führender Durchgang zwischen Operngasse und Rechter Wienzeile. Siehe auch Mühlgasse.
- Belvederegasse, um 1860 benannt nach dem Schloss Belvedere, der von Johann Lucas von Hildebrandt (1668–1745) für Prinz Eugen von Savoyen (1663–1736) erbauten Schlossanlage im Bezirk Landstraße, zu der die Gasse führt. Das Obere Belvedere und das Untere Belvedere samt Orangerie bilden mit der verbindenden Gartenanlage ein barockes Ensemble. Der Name „Belvedere“ stammt von italienisch bel vedere („schöne Aussicht“). Die Gasse hieß davor Ferdinandsgasse.
- Blechturmgasse, 1862 benannt nach dem alten Flurnamen blechernes Thurm-Feld. Der Name leitet sich von einem Eckhaus ab, das seinerzeit mit einem blechernen Turm geziert war und als eines der ältesten Häuser der Vorstadt Wieden gilt. Die Gasse bildet seit 1861 die Grenze zum 5. Bezirk. Sie hieß um 1829 Blecherne Thurmgasse; ihre Verlängerung außerhalb des Linienwalls hieß Alter Bürgerweg.
- Brahmsplatz, 1898 benannt nach dem deutschen Komponisten, Pianisten und Dirigenten Johannes Brahms (1833–1897). Seine Kompositionen werden vorwiegend der Romantik zuordnet; durch die gleichzeitige Einbeziehung von klassischen Formen gehen sie aber weit über diese zurück und hinaus. Er gilt als einer der bedeutendsten europäischen Komponisten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Brahms wirkte ab 1862 immer wieder in Wien und starb in der Karlsgasse 4 in Wieden.
- Brucknerstraße, 1901 benannt nach dem Komponisten, Organisten und Musikpädagogen Anton Bruckner (1824–1896). Dem Stil der Romantik verbunden, gehörte er zu den wichtigsten und innovativsten Tonschöpfern seiner Zeit und übte durch seine Werke bis weit ins 20. Jahrhundert hinein großen Einfluss auf die Musikentwicklung aus. Seine bedeutendsten Kompositionen sind seine groß angelegten Sinfonien. Auch die Kirchenmusik hat er um wichtige Werke − unter anderen drei große Messen und ein Te Deum − bereichert. Die Straße hieß davor Brucknergasse. Der Komponist verbrachte sein letztes Lebensjahr im nahen Belvedere.
D
- Danhausergasse, 1862 benannt nach dem Maler und Grafiker Josef Danhauser (1805–1845); er war Porträt-, Historien- und Genremaler. Seine größte Bedeutung liegt auf dem Gebiet der Genremalerei, in dem er neben Ferdinand Georg Waldmüller und Peter Fendi als wichtigster Maler der Biedermeierzeit in Wien gilt. In seinen Werken zeigt sich eine deutliche sozialkritische Note. Er wurde an der heutigen Adresse 6., Linke Wienzeile 16, geboren und starb auf der Wieden, Paniglgasse 7.
E
- Erzherzog-Johann-Platz, 1997 benannt nach Erzherzog Johann von Österreich (1782–1859), österreichischer Feldmarschall und deutscher Reichsverweser. In der Steiermark war er durch ein halbes Jahrhundert Förderer und Modernisierer von Industrie, Landwirtschaft und Eisenbahnwesen sowie im Kultur- und Bildungsbereich. Eines seiner Verdienste war die Durchsetzung der Trassierung der Südbahn von Wien nach Triest über den Semmering und durch Mürz- und Murtal nach Graz. Der Platz ist eine zuvor unbenannte platzartige Erweiterung an der Abzweigung der Gusshausstraße von der Favoritenstraße in deren zentrumsnächstem Abschnitt. Auf dem Platz besteht nur eine Hausnummer: Nr. 1, identisch mit Gusshausstraße 30.
F
- Faulmanngasse, 1913 benannt nach dem Schriftsetzer und Stenografie-Theoretiker Carl Faulmann (1835–1894); er veröffentlichte 1878 sein Buch der Schrift, das in bis dahin unerreichter Vollständigkeit alle bekannten Schriftsysteme behandelte. Seine Hauptbeschäftigung war jedoch die Stenografie. Er entwickelte „Gabelsbergersche“ Lettern, die er dann in immer wieder verbesserten Versionen fast vier Jahrzehnte lang zum Druck von Stenografie-Zeitschriften und -Lehrbüchern nutzte. Daneben arbeitete er als Stenografielehrer an höheren Schulen.
- Favoritenstraße, benannt (Datum unbekannt) nach dem kaiserlichen Lustschloss Favorita (heute: Theresianum), nach dem auch der 1874 geschaffene 10. Bezirk, Favoriten, benannt ist. Der Verkehrsweg war seit alters her südliche Ausfallstraße der Stadt Richtung Ödenburg und Ungarn. Beim kaiserlichen Lustschloß wurde die Straße früher Kaiserallee bzw. Kaiserweg genannt, 1830 scheint der Name Favoriten Linien Straße auf, später zu Favoritenstraße verkürzt (Linie = Tor im Linienwall).
- Fleischmanngasse, 1825 benannt nach dem Landkutscher[3] Georg Fleischmann (1765–1832), bürgerlicher Großfuhrmann[4], Mitglied des „Äußeren Rats“.
- Floragasse, 1862 benannt nach dem 1859 gegründeten Florabad in der Klagbaumgasse 4. Das Florabad war ein öffentliches Volksbad („Tröpferlbad“) mit Dusch- und Wannenbädern, das vor allem den Unterschichten die Möglichkeit zu regelmäßiger Körperpflege bot. Die Besitzerin Johanna Wieser erregte in den 1870er Jahren Aufsehen, weil sie als erste Frau eine Badeanstalt betrieb. Nach der Schließung des Bades 1978 wurde in dem Gebäude 1983 das Bezirksmuseum Wieden eingerichtet.[5]
- Frankenberggasse, 1873 benannt nach Heinrich Frankenberg (1809–1869); er war von 1865 bis 1869 Bezirksvorsteher-Stellvertreter von Wieden. Bezirksvorsteher war zu dieser Zeit Anton Burg, Sohn des gleichnamigen Unternehmers; siehe Anton-Burg-Gasse.
- Freundgasse, 1862 benannt nach dem Anstreichermeister Martin Freund (1748–1825), Mitglied des „Äußeren Rats“. Die Gasse hieß davor Salvatorgasse.
G
- Goldegggasse (bis 1999 amtlich: Goldeggasse), 1862 benannt nach der ehemaligen Riede Am Goldegg, die bereits 1381 erwähnt wurde. Der Weinberg lag zwischen Theresianumgasse, Prinz-Eugen-Straße, der heutigen Kolschitzkgasse und der Favoritenstraße. Der Weinbau war bis ins 17. Jahrhundert neben dem Handel der wichtigste Wirtschaftsfaktor in Wien.[6] Die Gasse hieß davor Annagasse.
- Graf-Starhemberg-Gasse, 1938 benannt nach dem Feldherrn Ernst Rüdiger von Starhemberg (1638–1701); er war seit den 1660er Jahren Militärführer in den Kriegen gegen Franzosen und Türken unter Raimondo Montecuccoli. Ab 1680 war er Wiener Stadtkommandant und der Verteidiger Wiens bei der Zweiten Türkenbelagerung 1683. Starhemberg wurde als Dank für die Rettung Wiens von Kaiser Leopold I. zum Feldmarschall ernannt und erhielt die Würde eines Staats- und Konferenzministers. Ab 1691 war er Präsident des Hofkriegsrats und für die Organisation der österreichischen Armee verantwortlich. Die Rüdigergasse im 5. Bezirk, Margareten, ist ebenfalls nach ihm benannt. Die Gasse hieß seit 1884 Starhemberggasse und davor nach Czeike seit 1825 Karolygasse (nach dem später verbauten Karolyschen Garten, 1792 von Maria Josepha Gräfin Károlyi erworben). Allerdings ist auf dem nach 1830 erschienenen Stadtplan K. K. Polizey Bezirk Wieden von Carl Graf Vasquez die Starhemberggasse bereits eingetragen, und zwar, mit einer kurzen Unterbrechung, von der Maierhofgasse (siehe Mayerhofgasse) bis zum Linienwall bei der Favoriten Linie. Die Karolygasse findet sich auf dem Plan nicht.
- Große Neugasse, um 1830 benannt nach einem um 1745 neu angelegten Ortsteil. Die Gasse hieß davor Neue Gasse auf der Neuen Wieden und war auch als Grosse Neue Gasse bekannt.
- Grüngasse, 1862 benannt nach Vinzenz Grün (1812–um 1871), Grundbesitzer; er eröffnete 1850 mit dem Bau von vier Häusern diese Gasse. Die Benennung wäre noch zu seiner Lebenszeit erfolgt, wobei jedoch sein kolportiertes Todesjahr unklar und unbelegt ist. Die Verlängerung der Gasse im 5. Bezirk wurde an Stelle des 1856 zugeschütteten Mühlbachs angelegt.
- Gusshausstraße (bis 1999 amtlich: Guß…), 1873 benannt nach der ehemaligen k.k. Kanonengießerei („Gusshaus“), die 1750 gegründet worden war. Die Fabrik wurde 1851 in das neu errichtete k.k. Artillerie-Arsenal verlegt; stattdessen wurde im Gusshaus die „k.k. Kunsterzgießerei“ eingerichtet, die der Ausbildung junger Künstler in den verschiedenen Techniken der Erzgießerei diente. Ihr erster Leiter war Anton Dominik von Fernkorn. Viele Wiener Denkmäler wurde hier angefertigt. 1869 richtete der Historienmaler Hans Makart im Gusshaus sein Atelier ein. Ab 1896 wurden die Gebäude für eine Mädchen-Malschule genutzt und ab 1916 demoliert.
H
- Hauslabgasse, 1891 benannt nach dem General und Kartografen Franz von Hauslab (1798–1883), General-Artillerie-Direktor (1854–1860), Leiter des wissenschaftlichen Komitees des Kriegsministeriums (1860–1865). Er war 1843 Lehrer der Erzherzoge und Brüder Franz Joseph (1848–1916 Kaiser) und Ferdinand Max (1867 als Kaiser von Mexiko standrechtlich erschossen). Als Kartograf schuf er u. a. die Farbskala für Höhenlinien in Karten und beschäftigte sich mit geologischen Studien. 1826 führte er die Farblithografie in die Kartografie ein. Das Hauslabjoch in den Ötztaler Alpen, Fundort der Gletschermumie „Ötzi“, ist ebenfalls nach ihm benannt.
- Heumühlgasse, benannt (vor 1830, Datum unbekannt) nach der Heumühle, einer ehemalige Wassermühle, die in ihrer heutigen Form auf das 14. Jahrhundert zurückgeht. Das bis zum 17. Jahrhundert Steinmühle genannte Bauwerk gilt als der älteste Profanbau Wiens. Im 13. Jahrhundert wurde im Wiental ein Mühlbach angelegt, der bei Gumpendorf aus dem Wienfluss abgezweigt und auf Höhe des heutigen Naschmarktes wieder eingeleitet wurde. An diesem später zugeschütteten Mühlbach wurden drei Mühlen errichtet: Die Heumühle, die Schleifmühle und die Bärenmühle; siehe Schleifmühlgasse, Bärenmühldurchgang und Mühlgasse. Die Heumühle war bis 1856 in Betrieb.
- Hoyosgasse, 1900 benannt nach dem Hofbeamten und Offizier Johann Ernst Hoyos-Sprinzenstein (1779–1849); er wurde 1821 Wirklicher Geheimer Rat und dann Obersthofmeister von Erzherzog Ferdinand I., der 1830, noch zu Lebzeiten seines Vaters, zum König von Ungarn gekrönt und 1835 Kaiser von Österreich wurde. 1826 erhielt er das Großkreuz des Leopold-Ordens, 1836 wurde er Ritter des Goldenen Vlieses und Generalmajor, um 1838 Feldmarschallleutnant. Nach dem Ausbruch der Märzrevolution 1848 war Hoyos, schon 70 Jahre alt, kurzzeitig Oberkommandant der Wiener Nationalgarde.
- Hugo-Wiener-Platz, 1999 benannt nach dem Komponisten und Kabarettisten Hugo Wiener (1904–1993); er war ab 1950 Ensemblemitglieder des „Simpl“, wo er einen großen Teil der berühmten Doppelconférencen für Karl Farkas und Ernst Waldbrunn schrieb. Insgesamt schuf Wiener über hundert Kabarettprogramme und an die 400 Chansons, oft interpretiert von seiner Frau Cissy Kraner. Der Hugo-Wiener-Weg im 22. Bezirk, Donaustadt, ist ebenfalls nach ihm benannt. Der Platz ist eine Verkehrsfläche ohne Adressen.
I
- Irene-Harand-Platz, 2008[7] benannt nach der Schriftstellerin Irene Harand (1900–1975); sie gründete 1933 gemeinsam mit Moriz Zalman die „Weltbewegung gegen Rassenhass und Menschennot“, die als Antithese zur NSDAP-„Hitler-Bewegung“ auftrat. Die überzeugte Katholikin war bis in die 1940er Jahre Monarchistin und eine Anhängerin des Austrofaschismus. Die „Harand-Bewegung“ wurde Teil der Vaterländischen Front, und verteidigte bis zum Schluss den autoritären Kurs der Regierungen von Engelbert Dollfuß und Kurt Schuschnigg. Nach ihrer Emigration leitete Harand 1960–1975 die Exilorganisation „Austrian Forum“. In der Inneren Stadt ist der Gemeindebau Irene-Harand-Hof (Judengasse 4) ebenfalls nach ihr benannt. Der Platz vor der Paulanerkirche ist eine Verkehrsfläche ohne Adressen.
J
- Johann-Strauß-Gasse, 1899 benannt nach dem Kapellmeister und Komponisten Johann Strauss Sohn (1825–1899); er komponierte rund zwanzig Operetten, fünfhundert Walzer, Polken und Quadrillen, ein Ballett sowie eine Oper und gilt als Begründer der „goldenen Ära der Wiener Operette“. Der Walzer An der schönen blauen Donau (bekannter als Donauwalzer) wurde so etwas wie eine inoffizielle Hymne Wiens. Die Benennung der Gasse erfolgte bereits 30 Tage nach dem Tod des Komponisten; die Schreibweise ist nicht ganz korrekt. Obwohl der Name „Strauss“ in modernen Nachschlagewerken häufig mit „ß“ zu finden ist, schrieben die Mitglieder der Familie Strauss selbst ihren Namen immer mit „ss“ (ausgenommen Eduard Strauß). Nach Johann Strauss' Mutter wurde 2006 der Anna-Strauss-Platz in Hietzing (13. Bezirk) benannt; nach seinem gleichnamigen Vater ist in Wien keine Verkehrsfläche benannt. Die Gasse hieß davor Igelgasse.
K
- Karlsgasse, 1812 benannt nach der Karlskirche, die 1716–1737 von Johann Bernhard Fischer von Erlach und von seinem Sohn Joseph Emanuel Fischer von Erlach erbaut wurde; siehe auch die Erlachgasse und den Erlachplatz im 10. Bezirk, Favoriten. Die Kirche liegt an der Südseite des Karlsplatzes, ist einer der bedeutendsten barocken Kirchenbauten nördlich der Alpen und eines der Wahrzeichen Wiens. Sie wurde von Kaiser Karl VI. gestiftet; siehe Karlsplatz. Benannt ist sie nach Kardinal Karl Borromäus (1538–1584), Erzbischof von Mailand und bedeutender Vertreter der Gegenreformation. Die Karlskirche wird seit 2000 von den Kreuzherren mit dem Roten Stern betreut; siehe Kreuzherrengasse.
- Karlsplatz, 1899 benannt nach Kaiser Karl VI. (1685–1740). In seine Regierungszeit fällt der Erlass der Pragmatischen Sanktion; diese ermöglichte nicht nur die Thronfolge weiblicher Mitglieder des Hauses Habsburg, wenn kein männlicher Thronerbe vorhanden war, sondern war mit der Betonung der Unionsidee der Habsburger Länder zentral für das Entstehen der Großmacht Österreich. Karl gelobte 1713 nach einem Pestjahr die Errichtung der Karlskirche für seinen Namenspatron Karl Borromäus; siehe Karlsgasse. Der Platz entstand durch die 1894–1900 durchgeführte Regulierung und Einwölbung des Wienflusses.
- Karolinengasse, 1844 (bzw. vor 1830) benannt nach Karoline Auguste von Bayern (1792–1873); 1816 heiratete sie in der Augustinerkirche den bereits dreimal verwitweten Kaiser Franz I. und wurde somit Kaiserin. Kinderlos und in der Politik keine Rolle spielend, widmete sie sich karitativen Tätigkeiten. Durch ihre Bemühungen wurden mehrere Kinderbewahranstalten und andere soziale Einrichtungen errichtet. Die Gasse ist als Carolingasse bereits auf einem Stadtplan um 1830 eingetragen. Der heutige Stadtparksteg hieß bis 1919 nach der Kaiserin Karolinenbrücke. In Salzburg tragen das Museum Carolino-Augusteum (heute: Salzburg Museum) und die Karolinenbrücke ihren Namen.
- Kettenbrückengasse, 1828 benannt nach der ehemaligen Kettenbrücke über den Wienfluss, die später Rudolfsbrücke genannt wurde. Die Brücke wurde 1828–1830 erbaut; sie wurde 1913–1915 bei der Verlängerung der Einwölbung des Wienflusses abgebaut. Der Bereich Kettenbrücke mit der U-Bahn-Station Kettenbrückengasse ist das westliche Ende des Naschmarkts. Die Gasse hieß vorher Lumpertgasse (nach Bürgermeister Anton Lumpert, 1757–1837); durch sie verläuft seit 1861 die Grenze zwischen 4. und 5. Bezirk.
- Klagbaumgasse, benannt (Datum unbekannt, vor 1830) nach dem ehemaligen Siechenhaus zum Klagbaum, einem Spital für Leprakranke („Aussätzige“) in der damaligen Vorstadt Hungelbrunn[8]. Es befand sich an der heutigen Nr. 64–66 der Wiedner Hauptstraße beziehungsweise der Klagbaumgasse 1–4. Das Spital wurde 1266 gegründet, 1706 dem Bürgerspital angeschlossen und 1785 geschlossen. Namensgebend für das Siechenhaus zum Klagbaum war eine Linde, die nach einer volkstümlichen Legende nahende Katastrophen angeblich durch klagende Geräusche ankündigte.
- Kleine Neugasse, 1732 benannt, weil die Gasse nach der Parzellierung des Wiesenthalschen Gartens in diesem Jahr neu angelegt wurde; sie hieß (z. B. Stadtplan um 1830) auch Kleine neue Gasse.
- Kleinschmidgasse, 1862 benannt nach dem Polizeibeamten Friedrich August Kleinschmid (1749-1838), Polizeikommissär (ab 1786), Polizeibezirksdirektor (ab 1791), Direktor des Zucht- und Polizeihauses Wien (ab 1810), Regierungsrat (ab 1812). Er verhinderte während der Besetzung Wiens durch die Franzosen 1805 die Verschleppung von Staatseigentum. Weiters machte er sich um die Sträflingsfürsorge verdient und gründete 1810 eine Stiftung für entlassene Häftlinge. 1837 errichtete er eine Stiftung für Waisenkinder.[9]
- Kolschitzkygasse, 1862 benannt nach dem Soldaten, Spion und Dolmetscher Georg Franz Kolschitzky (1644–1694); während der Zweiten Türkenbelagerung (1683) gehörte er einer polnischen Einheit unter dem Befehl von König Jan III. Sobieski an und betätigte sich erfolgreich als Spion. Dass er 1686 das erste Kaffeehaus in Wien eröffnet haben soll, ist eine freie Erfindung, die der Piarist Gottfried Uhlich 1783 in einer Chronik in die Welt setzte. Kolschitzky starb im Alter von 54 Jahren völlig verarmt in Wien. Das erste Wiener Kaffeehaus eröffnete 1685 Johannes Theodat (auch Johannes Diodato, eigentlich Owanes Astouatzatur, um 1640–1725); nach ihm wurde 2004 im 4. Bezirk der Johannes-Diodato-Park benannt. Die Gasse hieß vorher 1813–1862 Liniengasse (nach dem Linienwall).
- Kreuzherrengasse, 1902 benannt nach dem 1233 gegründeten böhmischen Ritterorden der Kreuzherren mit dem Roten Stern. Die größte Ausbreitung erlebte der Orden unter Kaiser Karl IV., als er an die 60 Spitäler, Häuser und Pfarrkirchen in den böhmischen Ländern und in Ungarn verwaltete. Die Kreuzherren besitzen eine Komturei in Wien und betreuen seit 2000 die Karlskirche; siehe Karlsgasse. Die Kreuzherrengasse ist eine kurze Gasse zwischen der Karlskirche und dem hinter ihr liegenden Kreuzherrenhof.
- Kühnplatz, 1913 benannt nach dem Philanthropen Josef von Kühn (1833–1913); er war kurzzeitig (bis 1865) Beamter und dann Privatier. 1873–1885 war er Mitglied des Wiener Gemeinderats. 1873 gründete und leitete er den Ersten Wiener Volksküchenverein, der international vorbildlich wurde. Weiters erwarb er sich Verdienste um die Gründung der Mensa der Universität Wien und um die Ausspeisung von Schulkindern. 1908 wurde er nobilitiert.[10]
L
- Lambrechtgasse, 1862 benannt nach dem Webermeister Johann Christoph Lambrecht (Lebensdaten unbekannt); er baute das erste Haus in dieser Gasse und eröffnete dadurch diese. Sie hieß davor 1787–1862 Schlösselgasse.
- Leibenfrostgasse, 1875 benannt nach dem Weingroßhändler Franz Leibenfrost (1790–1851); er übernahm 1812 von seinem Vater das Gasthaus „Jägerhorn“ in der Dorotheergasse (Innere Stadt) und erwarb sich den Ruf eines ausgezeichneten Weinfachmanns. 1820 eröffnete er ein Kaffeehaus („Leibenfrost'sches Caffe“) am Neuen Markt 12, in dem viele Prominente verkehrten.[11] Bei der großen Überschwemmung von 1830 beteiligte er sich maßgeblich an den Rettungsarbeiten; unter anderem versorgte er die Überlebenden mit Lebensmitteln und schenkte den betroffenen Gemeinden Wasserpumpen. Er erhielt dafür die mittlere goldene Civil-Ehren-Medaille mit Oehr und Band.[12] 1831 wurde er k.u.k. Hoflieferant und später mit der Oberaufsicht über den Hofkeller betraut. 1849 spendete er beträchtliche Beträge für die Militärspitäler am Rennweg, in Mauer und in Kaiserebersdorf.
- Lothringerstraße, 1904 benannt nach Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen (1708–1765), der durch seine Heirat mit Maria Theresia im Jahre 1736 das Haus das Habsburg-Lothringen begründete. Um den Anspruch auf die österreichischen, böhmischen und ungarischen Länder zu bekräftigen und die realen Machtverhältnisse abzubilden, wurde für die Familie der Doppelname gewählt, obwohl die Dynastie eigentlich eine geradlinige Fortsetzung des Hauses Lothringen in männlicher Linie ist, in weiblicher jedoch habsburgisch. Franz I. Stephan ist nicht zu verwechseln mit Franz II./I.
M
- Maderstraße, 1900 benannt nach dem Bildhauer Johann Christian Mader (1697–1761)
- Margaretenstraße, ca. 1900 benannt nach dem ehemaligen Vorort und heutigen 5. Wiener Gemeindebezirk Margareten, hieß davor (z. B. um 1830) im 4. Bezirk Adlergasse und Neu-Wiedner Straße bzw. Neue Wieden Hauptstraße, im 5. Bezirk Griesgasse, Reinprechtsdorfer Hauptstraße, Obere Schlossgasse und Ziegelofengasse
- Mattiellistraße, 1901 benannt nach dem Bildhauer Lorenzo Mattielli
- Mayerhofgasse, 1905 (als Maierhofgasse vor 1830) benannt nach dem bereits Ende des 14. Jahrhunderts erwähnten Gasthaus „Der Deutschen Herren Meierhof vor dem Kärntnerthor“
- Mittersteig, benannt als Ableitung der Ende des 18. Jahrhunderts gebräuchlichen Bezeichnung „Mittlere Steigg“, hieß ursprünglich Arme Schulgasse und Kleine Neue Gassen
- Möllwaldplatz, 1917 benannt nach dem Pädagogen Alois Ritter von Möllwald (1829–1904), der einst Direktor des dem Platz gegenüberliegenden Theresianums war; der Platz mit nur einer Ausfahrt (auf die Favoritenstraße) hieß davor Möllwaldhof
- Mommsengasse, 1919 benannt nach dem Historiker und Literaturnobelpreisträger Theodor Mommsen, hieß davor Luisengasse
- Mostgasse, benannt (nach 1830) nach dem Gasthaus „Zur grünen Weintraube“
- Mozartgasse, 1862 benannt nach dem Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart, hieß davor Platzgasse
- Mozartplatz, 1899 benannt nach dem Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart, hieß davor Platzgasse
- Mühlgasse, 1862 benannt nach dem Mühlbach, einem ehemaligen Nebenarm des Wienflusses, an dem sich einige Mühlen (wie die Heumühle, die Schleifmühle und die Bärenmühle) befanden, hieß davor teilweise Schmiedgasse, 1894 kam die Mühlbachgasse hinzu
N
- Neumanngasse, 1796 benannt nach Josef Neumann (1764–1849), einem Hausbesitzer und Mitglied des Äußeren Rates
O
- Operngasse, 1862 benannt nach der von 1861 bis 1869 erbauten Wiener Staatsoper
P
- Paniglgasse, benannt nach einer einst hier ansässigen Bürgerfamilie Panigl, hieß ursprünglich Pänigklstraße, zwischenzeitlich auch Plenkergasse
- Paulanergasse, 1862 benannt nach der Ordensgemeinschaft der Paulaner, die im 17. Jahrhundert hier eine Kirche und ein Kloster errichteten, hieß davor Kirchengasse
- Petzvalgasse, 1904 benannt nach dem Mathematiker und Physiker Josef Maximilian Petzval, der u.a. als Begründer der modernen Fotografie und Erfinder des Opernglases gilt
- Phorusgasse, 1875 benannt nach einer Mitte des 19. Jahrhunderts bestandenen Holzzerkleinerungsanstalt, deren Name ein Akronym der Nachnamen ihrer Gründer ist, hieß von 1938 bis 1945 Maitzengasse
- Plößlgasse, 1875 benannt nach dem Optiker Simon Plößl, hieß davor Obere Alleestraße
- Pressgasse (bis 1999 amtlich: Preß…), 1862 benannt nach dem Gasthaus „Zur großen Presse“ bzw. „Zur goldenen Presse“, die Straße besteht bereits seit 1782
- Prinz-Eugen-Straße, 1911 benannt nach dem Feldherren Prinz Eugen von Savoyen, der u.a. das Schloss Belvedere errichten ließ, hieß davor Heugasse. Siehe auch den Höchstädtplatz im 20. Bezirk Brigittenau.
R
- Radeckgasse, 1903 benannt nach einem Flurnamen
- Rainergasse, 1862 benannt nach dem Feldzeugmeister Erzherzog Rainer (1827–1913), Mitglied des Reichsrats (ab 1857), nomineller Ministerpräsident (1861–1865), Oberkommandierender der k.k. Landwehr (1868-1906). Er förderte Kunst und Wissenschaften; unter anderem war er Präsident der Wiener Weltausstellung 1873, Kurator der Akademie der Wissenschaften und Protektor des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie. Auf dem obersten Drittel des von der Wiedner Hauptstraße 63 an der Schönburgstraße bis zur Rainergasse ansteigenden Grundstücks (heute Sitz der Wirtschaftskammer Österreich) befand sich bis 1957 das Palais Erzherzog Rainer, das er 1854 gekauft hatte. Das Hotel Erzherzog Rainer in der Wiedner Hauptstraße 27–29 ist (mit seiner Zustimmung) ebenfalls nach ihm benannt. Die Gasse, von der der kurze Teil von der Blechturmgasse westwärts im 5. Bezirk liegt, hieß davor Mittelgasse, ein Teil hieß Blecherne Turmgasse.
- Rechte Wienzeile, 1905 benannt nach der Lage am rechten Ufer des im 4. Bezirk eingewölbten Wienflusses. In der späten Gründerzeit bestand das Projekt, den Fluss vom Schloss Schönbrunn, Sommerresidenz des Kaisers, bis zur Altstadt einzuwölben und die Wienzeile zum Prachtboulevard zwischen Altstadt und Schloss umzugestalten. Dieser Plan blieb unvollendet. Die an der Grenze zwischen 12. und 13. Bezirk beginnende, an der Nordgrenze der Bezirke 12, 5 und 4 gelegene und stadtzentrumsseitig im 1. Bezirk in den Karlsplatz mündende Straße ist abschnittsweise, im 4. Bezirk zur Gänze, Teil der heutigen Haupteinfahrt in das zentrale Stadtgebiet aus Richtung Linz, St. Pölten und Westautobahn A1. Mit der parallelen Linken Wienzeile rahmt die Straße, die zuvor Flussgasse, An der Wien und Wienstraße hieß, den Naschmarkt ein.
- Resselgasse, 1862 benannt nach dem Forstbeamten und Erfinder Josef Ressel, der u.a. an der Erfindung der Schiffsschraube maßgeblich beteiligt war
- Rienößlgasse, 1917 benannt nach dem ehemaligen Bezirksvorsteher des 4. Bezirks, Franz Rienößl (1853–1915), hieß davor Hechtengasse
- Rilkeplatz, 1957 benannt nach dem Lyriker Rainer Maria Rilke, hieß davor Rainerplatz, Suttnerplatz und Anton-Lehner-Platz
- Rittergasse, benannt nach dem Hausschild „Zum Ritter“
- Rubensgasse, 1876 benannt nach dem flämischen Maler Peter Paul Rubens
S
- Schäffergasse, 1862 benannt nach dem Schneidermeister und Wohltäter Johann Michael Schäffer (gest. 1848), hieß davor Ankergasse und Kapaunergasse
- Schaumburgergasse, benannt nach dem Schaumburgergrund, der von 1813 bis 1850 eine eigenständige Gemeinde war
- Schaurhofergasse, 1937 benannt nach dem Sozialpolitiker August Schaurhofer (1872–1928)
- Schelleingasse, 1891 benannt nach dem Maler Carl Schellein (1820–1888)
- Schikanedergasse, 1861 benannt nach dem Schauspieler, Regisseur, Dichter und Theaterdirektor Emanuel Schikaneder, der unter anderem den Text zu Mozarts Zauberflöte schrieb
- Schleifmühlgasse, ca. 1667 benannt nach der Gemeinde Schleifmühl, deren Name sich auf eine einst dort bestandene Waffenschleif- und Poliermühle bezieht, hieß davor Obere Schleifmühlgasse und Untere Schleifmühlgasse. Am nordwestlichen Ende der Gasse schloss die Leopoldsbrücke über den Wienfluss an, die um 1900 durch die Einwölbung des Flusses ersetzt wurde.
- Schlüsselgasse, 1862 benannt nach dem Hausschild „Zu den zwei weißen Schlüsseln“, hieß davor Guglgassel und Tischlergasse
- Schmöllerlgasse, benannt nach dem Wohltäter Josef Schmöllerl (1763–1848), Vogteikommissär der Pfarre St. Karl
- Schönbrunner Straße, 1898 benannt nach dem Schloss Schönbrunn, zu dem diese Straße führt, hieß davor Lange Gasse, Hundsturmer Straße, Gaudenzdorfer Hauptstraße und Meidling-Schönbrunner Straße
- Schönburgstraße, 1892 benannt nach Alexander Fürst Schönburg-Hartenstein (1826–1896), hieß davor Hungelbrunngasse
- Schwarzenbergplatz, 1880 benannt nach dem Feldmarschall Karl Philipp zu Schwarzenberg, hieß von 1946 bis 1956 Stalinplatz
- Schwindgasse, 1874 benannt nach dem Maler Moritz von Schwind
- Seisgasse, 1889 benannt nach dem Gemeinderat Matthias Seis (1783–1854), Hofzahlmeister
- St.-Elisabeth-Platz, 1932 benannt nach der St.-Elisabeth-Kirche, deren Namensgeberin Elisabeth von Thüringen war, die als „Schutzheilige der Armen“ gilt und 1255 heilig gesprochen wurde, hieß davor In der Sand Gestädten, Karolinenplatz und Am Goldegg
- Südtiroler Platz, 1927 benannt nach der autonomen Provinz Südtirol, die einst Teil von Österreich war, hieß davor Favoritenplatz
- Symphonikerstraße, 1961 benannt nach den Wiener Symphonikern anlässlich ihres 60-jährigen Jubiläums, hieß davor Technikerstraße
T
- Taubstummengasse, ca. 1816 benannt nach einem Taubstummeninstitut, das sich bis 1912 an dieser Stelle befand
- Technikerstraße, 1862 benannt nach der Technischen Hochschule, sie hieß ursprünglich Tandelmarktgasse und Tandelmarktplatz, danach Am Glacis
- Theresianumgasse, 1862 benannt nach der von Maria Theresia gegründeten Theresianischen Akademie, hieß davor Feldgasse
- Tilgnerstraße, 1897 benannt nach dem Bildhauer Viktor Tilgner
- Trappelgasse, benannt nach dem Ziegelbrenner Josef Trappel (um 1810) und seinem Sohn, dem Hausbesitzer Karl Trappel (1809–1868), Hausbesitzer, Ortsschulaufseher
- Treitlstraße, 1913 benannt nach dem Gemeinderat und Wohltäter Josef Treitl (1804–1895)
V
- Vicki-Baum-Platz, 1999 benannt nach der Musikerin und Schriftstellerin Vicki Baum
- Viktorgasse, 1862 benannt nach Erzherzog Anton Viktor (1779–1835), Sohn Erzherzog Karls, General, hieß davor Antonsgasse
W
- Waaggasse, benannt nach dem Hausschild „Zur goldenen Waage“, ursprünglich hieß die Gegend Am Wagrein
- Waltergasse, benannt nach dem Gastwirt Michael Walter (1792–1861), Gastwirt, Ortsrichter von Wieden (1849–1861)
- Weyringergasse, benannt nach dem Ziergärtner Josef Weyringer (1799–1869)
- Wiedner Gürtel, 1882 benannt nach dem ehemaligen Ortsnamen und nunmehr 4. Wiener Gemeindebezirk Wieden, hieß davor Vordere Südbahnstraße
- Wiedner Hauptstraße, 1862 benannt (siehe Wiedner Gürtel), hieß davor Alte Wieden Hauptstraße, Matzleinsdorfer Hauptstraße und Matzleinsdorfer Straße. Die Wiedner Hauptstraße ist Namensgeberin des gleichnamigen, zehn Zählsprengel umfassenden Zählbezirks in Wieden.
- Wohllebengasse, 1801 benannt nach Stephan Edler von Wohlleben, der von 1804 bis 1823 Wiener Bürgermeister war
Z
- Ziegelofengasse, 1862 benannt nach den einst hier bestandenen Ziegelöfen, hieß davor Piaristengasse
Historische Straßennamen
- Adlergasse: siehe Margaretenstraße
- Alleegasse: siehe Argentinierstraße
- Alte Wieden Hauptstraße: siehe Wiedner Hauptstraße
- Alter Bürgerweg: siehe Blechturmgasse
- Am Glacis: siehe Technikerstraße
- Am Goldegg: siehe St.-Elisabeth-Platz
- Am Wagrein: siehe Waaggasse
- Ankergasse: siehe Schäffergasse
- Annagasse: siehe Goldeggasse
- Antonsgasse: siehe Viktorgasse
- Arme Schulgasse: siehe Mittersteig
- Blecherne Thurmgasse: siehe Blechturmgasse bzw. Rainergasse
- Brucknergasse: siehe Brucknerstraße
- Carolingasse: siehe Karolinengasse
- Favoriten-Linienstraße: siehe Favoritenstraße
- Favoritenplatz: siehe Südtiroler Platz
- Feldgasse: siehe Theresianumgasse
- Ferdinandsgasse: siehe Belvederegasse
- Gaudenzdorfer Hauptstraße: siehe Schönbrunner Straße
- Griesgasse: siehe Margaretenstraße
- Guglgassel: siehe Schlüsselgasse
- Hechtengasse: siehe Rienößlgasse
- Heugasse: siehe Prinz-Eugen-Straße
- Himberger Straße: siehe Favoritenstraße
- Hundsturmer Straße: siehe Schönbrunner Straße
- Hungelbrunngasse: siehe Schönburgstraße
- Igelgasse: siehe Johann-Strauß-Gasse
- In der Sand Gestädten: siehe St.-Elisabeth-Platz
- Kaiserallee: siehe Favoritenstraße
- Kaiserweg: siehe Favoritenstraße
- Kapaunergasse: siehe Schäffergasse
- Karolinenplatz: siehe St.-Elisabeth-Platz
- Karolygasse: siehe Graf-Starhemberg-Gasse
- Kirchengasse: siehe Paulanergasse
- Kirchenplatz: siehe Favoritenstraße
- Kleine neue Gasse: siehe Kleine Neugasse bzw. Mittersteig
- Lange Gasse: siehe Schönbrunner Straße
- Liniengasse: siehe Kolschitzkygasse
- Luisengasse: siehe Mommsengasse
- Lumpertgasse: siehe Kettenbrückengasse
- Matzleinsdorfer Hauptstraße: siehe Wiedner Hauptstraße
- Matzleinsdorfer Straße: siehe Wiedner Hauptstraße
- Meidling-Schönbrunner Straße: siehe Schönbrunner Straße
- Mittelgasse: siehe Rainergasse
- Möllwaldhof: siehe Möllwaldplatz
- Mühlbachgasse: siehe Mühlgasse
- Neue Gasse auf der Neuen Wieden: siehe Große Neugasse
- Neue Wieden Hauptstraße: siehe Margaretenstraße
- Neu-Wiedner Straße: siehe Margaretenstraße
- Obere Alleegasse: siehe Argentinierstraße
- Obere Alleestraße: siehe Plößlgasse
- Obere Bräuhausgasse: siehe Margaretenstraße
- Obere Schleifmühlgasse: siehe Schleifmühlgasse
- Obere Schlossgasse: siehe Margaretenstraße
- Pänigklstraße: siehe Paniglgasse
- Piaristengasse: siehe Ziegelofengasse
- Platzgasse: siehe Mozartgasse bzw. Mozartplatz
- Plenkergasse: siehe Paniglgasse
- Rainerplatz: siehe Rilkeplatz
- Reinprechtsdorfer Hauptstraße: siehe Margaretenstraße
- Salvatorgasse: siehe Freundgasse
- Schlösselgasse: siehe Lambrechtgasse
- Schmiedgasse: siehe Mühlgasse
- Sophiengasse: siehe Argentinierstraße
- Stalinplatz: siehe Schwarzenbergplatz
- Starhemberggasse: siehe Graf-Starhemberg-Gasse
- Suttnerplatz: siehe Rilkeplatz
- Tandelmarktgasse: siehe Technikerstraße
- Tandelmarktplatz: siehe Technikerstraße
- Technikerstraße: siehe Symphonikerstraße
- Tischlergasse: siehe Schlüsselgasse
- Untere Alleegasse: siehe Argentinierstraße
- Untere Schleifmühlgasse: siehe Schleifmühlgasse
- Vordere Südbahnstraße: siehe Wiedner Gürtel
- Wampersdorfer Straße: siehe Favoritenstraße
- Wienstraße: siehe Rechte Wienzeile
- Ziegelgasse: siehe Margaretenstraße
1938–1945
- Anton-Lehner-Platz: siehe Rilkeplatz
- Maitzengasse: siehe Phorusgasse
Einzelnachweise
- ↑ Anton Burg auf www.fahrradmuseum-rheinhessen.de, abgerufen am 12. Dezember 2011
- ↑ Anton Burg auf www.fahrradmuseum-rheinhessen.de, abgerufen am 12. Dezember 2011
- ↑ Georg Fleischmann in N.N.: Hof- und Staats-Schematismus des österreichischen Kaiserthums, Teil 1. k.k. Hof- und Staats-Aerarial-Druckerey, Wien 1827, S. 674, abgerufen am 16. Dezember 2011
- ↑ Georg Fleischmann auf http://forum.ahnenforschung.net, abgerufen am 16. Dezember 2011
- ↑ Florabad auf www.wieden800.at, abgerufen am 16. Dezember 2011
- ↑ Am Goldegg auf www.wieden800.at, abgerufen am 18. Dezember 2011
- ↑ http://www.wien.gv.at/vtx/vtx-rk-xlink?SEITE=020081024007
- ↑ [1]
- ↑ Kleinschmid, Friedrich August. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S. 392.
- ↑ Kühn, Josef von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1969, S. 322.
- ↑ Franz Leibenfrost in N.N.: Nikolaus Lenau, Werke und Briefe. Deuticke / Klett-Cotta, Wien 1992, S. 284, abgerufen am 21. Dezember 2011
- ↑ Franz Leibenfrost in Franz Sartort: Wien's Tage der Gefahr und die Retter aus der Noth. Gerold, Wien 1830, S. 150ff, abgerufen am 21. Dezember 2011
Literatur
- Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. 6. bearbeitete, aktualisierte und erweiterte Auflage. Pichler Verlag, Wien 2007, ISBN 978-3-85431-439-4.
- Peter Simbrunner: Wien. Straßennamen von A bis Z. 4. völlig überarbeitete und neu gestaltete Ausgabe. Ueberreuter, Wien 1989, ISBN 3-8000-3300-3.
- Peter Csendes, Wolfgang Mayer: Die Wiener Straßennamen. Verein für Geschichte der Stadt Wien, Wien 1987 (Wiener Geschichtsblätter Beiheft 1987, 2, ZDB-ID 43529-6).
- Carl Graf Vasquez: K. K. Polizey Bezirk Wieden, bestehend a. d. Vorstädten Wieden, Margarethen, Schaumburger-Grund, Hungelbrunn, Nickolsdorf, Reinprechtsdorf, Hundsthurm, Matzleinsdorf u. Lorenzergrund nebst 14 der vorzüglichsten Ansichten, Stadtplan, Wien o. J. (um 1830)
- Anton Behsel: Verzeichniß aller in der kaiserl. königl. Haupt- und Residenzstadt Wien mit ihren Vorstädten befindlichen Häuser, mit genauer Angabe der älteren, mittleren und neuesten Nummerirungen, der dermahligen Eigenthümer und Schilder, der Straßen und Plätze, der GrundObrigkeiten, dann der Polizey- und Pfarr-Bezirke. Carl Gerold, Wien 1829.