Benutzer:Longbow4u/Gedanken zur Wikipedia

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Gedanken zur Wikipedia

Notiert am 05. Oktober 2005

Ich überlege gerade, wie es am Besten möglich ist, auf Nutzerebene die Ziele der Wikipedia, Philanthropie und spezialisierte Fähigkeiten zusammenzubringen, und daraus eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten zu entwickeln; dies alles natürlich, ohne die speziellen Eigenschaften der Beteiligten aufzugeben. Zum Beispiel unverhandelbar sind Unabhängigkeit, Werbefreiheit, Neutralität. Beispiele im Grossen sind z.B. IBM und Linux; Google/Yahoo und Wikipedia oder Sun und OpenOffice.org. Ich habe da bereits einige mehr oder weniger praktikable Ideen, die ich vielleicht Mitte nächsten Jahres mal testen werde. Wieder mal ist die grosse Transparenz der Wikipedia von grossem Vorteil. Zum Beispiel lassen ja offensichtlich Leute nach ihren Liebsten Hoch-und Tiefdruckgebiete benennen, so als Geschenk. Ich frage mich, wer für seine Freundin Hurrikan Katrina gekauft hat? Zumindest wurde ihr Name weit verbreitet. Ich fürchte allerdings ein wenig die Kontroverse in der Community.

Notiert am 30. September 2005

Streng genommen ist die oft zitierte Encyclopedia Britannica gar keine Konkurrenz zur deutschen Wikipedia. Ich persönliche schätze sie sehr, aber weil sie nur in Englisch erscheint, ist sie für viele Leute wegen mangelnder Englischkenntnisse nicht zu nutzen, oder es ist zu mühselig. Warum wurde sie eigentlich nie ins Deutsche übersetzt? Gibt es mit Brockhaus einen gegenseitigen Nichtangriffspakt? Schutz der heimatlichen Scholle? Aber selbst wenn es einfach nur zu teuer war, ist dies jetzt nicht mehr so wichtig.

Ein Gedanke noch: Wenn man die Inhalte alter Diskussionsseiten archiviert (in Unterseiten kopiert), sollte zum Link ein kurzer Überblick über die alten Diskussionsinhalte, eventuell mit Sprunglink (Archiv2004#Soundso) gegeben werden, natürlich nur über die relevantesten Inhalte. Dies könnte vermeiden helfen, die gleichen Themen immer und immer wieder aufzugreifen. Ein bisschen Aufwand (Zusammenfassen) könnte enorm Arbeit und schlechte Stimmung sparen.

Notiert am 28. September 2005

Aufgepickt

"Die Wikipedia ist ein browserbasiertes MMOG (Massive Multiplayer Online Game). Das wahrscheinlich erfolgreichste MMOG der Welt spielt in der aufregenden Welt der Enzyklopädien. Es kann in über 100 Sprachen gespielt werden und obwohl es keine genaueren Statistiken gibt, haben wahrscheinlich schon über eine Million Teilnehmer aller Kontinente (Antarktis ist fraglich..) an diesem Spiel teilgenommen. Die Teilnahme ist kostenlos..." - southpark

Notiert am 22. September 2005

Videos

Bin über die Frage einer italienischen Nutzerin in den Commons gestolpert, die sich über die Möglichkeit von Videos dort informieren wollte, insbesondere wie man sie hochladen kann. Ich kann zwar mittlerweile die Dateien im favorisierten Theora-Format anschauen, aber mit dem Encodieren hapert es noch. Offensichtlich ist der Theora-Codec auch erst im Alpha-Stadium. Es gibt noch kein freies und einfach zu nutzendes Encoderprogramm. Lediglich mit ffmpeg2theora kann man angeblich Dateien nach Theora umwandeln. Vielleicht wird das ja mit der für Ende des Jahres angekündigten Beta-Version von Theora besser.

Notiert am 13. September 2005

Wikiserver in Deutschland

Ich wünsche mir von Wikimedia Deutschland einen Squid-Server in Deutschland, wie er schon in Amsterdam steht. Damit die Übertragungsqualität gleich bleibt oder sich sogar verbessert. Rechtlich glaube ich, gibt es keinen Unterschied zu den Niederlanden. Es sollte nur im Auftrag der Wikimedia Foundation gehostet werden, ohne eigene Inhalte anzubieten. Application Service Provider sind rechtlich glaube ich ja privilegiert im Vergleich zu Content-Providern. Zur Zeit scheint es bei den Peaks schon etwas zu laggen. Mit dem gegenwärtigen Wachstum von Content, z.B. Bilder, Musik etc. wird es wahrscheinlich immer langsamer.

Wikipedia-P2P

Oder es sollte ein P2P-Programm geschrieben werden, dass die Inhalte von Wikimedia verteilt. Dort kann jeder Bandbreite und Festplattenspeicher zur Verfügung stellen. Da populäre Inhalte dann besser verteilt werden, je häufiger sie heruntergeladen werden, skaliert das System automatisch. Nach 30 Tagen oder wenn der Maximalspeicher, z.B. 10 GByte erreicht wurden, oder das individuell einstellbare zur Verfügung gestellte Transfervolumen erreicht ist, werden die Inhalte automatisch gelöscht. Napster hat das ja auch in gewisser Weise gemacht, nur waren da die Inhalte zum Grossteil nicht legitim, bei Wikipedia sind sie es ja. Wikipedia könnte auch stark nachgefragte Daten anonymisiert auf die Clients schieben, die dann zu Servern werden. Ich denke, viele Freiwillige würden so ein Programm installieren, und die bisherigen Engstellen Übertragungsvolumen und Serverkapazität wären gelöst. Also Programmierer, bitte an die Arbeit.

Demokratisierung des Wissens

Einfach genial: Wenn mich etwas an der Wikipedia stört, kann ich es ändern. Wenn mir etwas gut gefällt, kann ich mir anschauen, wie es gemacht wurde und es für eigene Zwecke verwenden. Als Nichtprogrammierer wird mir das erste Mal wirklich klar, was Open Source ist. Ich stehe dem Ansinnen einer "statischen" Wikipedia, die von "Experten" gegengeprüft wurde, sehr kritisch gegenüber. Ich bin sehr froh über die Demokratisierung des Wissens, die Wikipedia ermöglicht hat, sowohl für den Zugang (Content) als auch für die Zusammentstellung des Wissens. Natürlich können und sollen hier Fachleute mitmachen. Aber niemand soll sich ausschliesslich hinter seinem Titel verstecken, um in fachlichen Diskussionen Recht zu bekommen. Stattdessen sollen wie bislang auf den Diskussionsseiten die Argumente dargestellt werden, wo sich die besseren durchsetzen. Gerade eine transparente Diskussion kann sehr aufschlussreich sein. Es ist klar, dass die etablierte Bildungselite dem Treiben nicht kampflos zusehen wird. Es ist also mit giftigen und manipulatorischen Papers zu rechnen.

Statische Wikipedia

In solchen Papers wird zum Beispiel vorgeschlagen, eine dreistufige Hierarchie von Nutzern zu bilden. Zuoberst "Experts" (Professoren), die entscheiden, was veröffentlicht wird. Im Mittelbau von Experts ernannte Specialists, die sich hervorgetan haben, und die Änderungen vorschlagen dürfen. Kritik an den Experts durch die Specialist wird wie bewährt unterbunden, indem die Experts die Specialists auch wieder degradieren dürfen. Zuunterst die "User", die auch Sachen vorschlagen dürfen, aber in der Praxis wohl nichts bewegen. Soviel zur statischen Wikipedia, mir wird jetzt klar, was bislang so schlecht in der Wissenschaft lief. Buckeln und Schnauze halten, oder zu Konkurrenten der Etablierten werden und in den Staub getreten werden.


Notiert am 10. und 11. Juni 2005

  • Macht es Sinn, existierende Artikel auf englisch ins deutsche zu übersetzen?
    • Ja, denn nicht jeder kann englisch flüssig lesen, oder es ist zu anstrengend. Der deutschsprachige Raum ist eine Kulturregion, und die Ausweitung der deutschsprachigen Wikipedia bereichert diese Kultur. Die deutschsprachige Wikipedia wird hauptsächlich von muttersprachlich Deutschen (und Österreichern und Schweizern) bearbeitet und hat manchmal einen von den Wikipedias anderer Sprachen abweichenden Standpunkt. Deshalb wird das Ganze bereichert.
  • Sollte man auf seiner Benutzerseite etwas über sich schreiben, oder nervt das andere?
    • Ob und wie viel man schreibt, sollte jeder Benutzer selbst entscheiden. Manche Leute nerven Selbstdarstellungen. Mich persönlich interessiert es manchmal, wer hinter den Beiträgen, Korrekturen oder dem bereitgestellten Material steckt. Dann stöbere ich auf Benutzerseiten und freue mich über Details.
  • Ist es schlimm, Artikel mithilfe von Google zu erstellen, und leidet die Authentizität darunter?
    • Überhaupt nicht. Obwohl Quellen aus dem Internet oft nicht zuverlässig sind, so liegt auch viel Wahres darin. Sobald ein Artikel in den Grundzügen steht, ist es einfach, falsche Daten nach und nach auszumerzen. Nach und nach werden die Artikel vermutlich mit Literaturfundstellen belegt werden, die sich auf tatsächliche wissenschaftliche Publikationen beziehen. Es kann auch sein, daß Artikelteile irgendwann wissenschaftlich auf Fakten überprüft werden und dann in Teilen unveränderlich bleiben, die dann auch zitierfähig sind.
  • Wird es bald einen Wachstumsknick geben, wenn die attraktiven Artikel geschrieben sind?
    • In absehbarer Zeit nicht. Je mehr interessante Inhalte verfügbar sind, umso mehr Leute werden dazustoßen, die beitragen werden. Der Raum zur Verbesserung selbst bestehender Artikel ist nahezu unendlich. Selbst wenn vielleicht Artikelzahlen nicht mehr so stark steigen sollten, wird der Umfang der einzelnen Artikel zunehmen. Auch wird es dann mehr Ausgliederungen von Unterthemen für Details geben.
  • Welche Teile der Wikipedia findest Du besonders innovativ?
    • Ich finde die Wikimedia Commons besonders gut, da zum ersten Mal Tausende von Bildern und anderen Medien verfügbar werden, die unter freien Lizenzen stehen, und deren Lizenzangaben standardisiert zu finden sind. Dies wird mit ziemlicher Sicherheit einen Innovationsschub herbeiführen, im Sinne von Weiterbearbeitung vorhandener Ressourcen. Die Wiki Commons könnten sich auch zu einem Public Domain-Archiv entwickeln. Sie scheinen bereits das Bewußtsein für die korrekte Lizenzierung geistigen Eigentums zu schärfen. Ich selbst werde ausschließlich unter Public Domain publizieren.
    • Auch finde ich die Möglichkeit, Artikel in eine beliebige Anzahl von Kategorien einzusortieren, sehr gut. Dadurch kann man von einem Artikel ausgehend leicht verwandte Artikel finden. Diese Datenbankfunktion ist großartig. Andere Enzyklopädien werden hier bald zurückbleiben.
  • Wie stellst du dir vor wird sich die Wikipedia entwickeln?
    • Die Wikipedia wird zu einer Datenbasis, ähnlich wie der allwissende Computer in Star Trek. Technologische Entwicklungen werden folgen, wie ein System zur authentischen Wiedergabe von Text in Sprache, das Universale Übersetzerprogramm sowie irgendwann das Holodeck.