IBM

US-amerikanisches Technologieunternehmen
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Logo
Das von Paul Rand entworfene IBM Logo

IBM ist die Abkürzung für International Business Machines. IBM ist eine der ältesten Computerfirmen, die zeitweise mit ihren Großrechnern, z. B. der Serie 360, eine marktbeherrschende Stellung einnahm.

Unternehmen

IBM geht zurück auf die von Herman Hollerith 1896 gegründete Tabulating Machine Company. Diese Firma stellte damals die von Herman Hollerith entwickelten Maschinen zur Auszählung und Erfassung von per Lochkarten eingegebenen Daten her. Dazu zählten auch Maschinen zum Auszählen der amerikanischen Stimmzettel. Die Produktion derartiger Maschinen stellte IBM jedoch ein, nachdem die Herstellerfirmen für nicht gezählte Stimmen ihrer Maschinen haftbar gemacht wurden. 1924 erfolgte dann die Umbennung der Firma in IBM, da ein Großteil der Produktpalette nun aus Maschinen für den Gebrauch in Firmen bestand, z.B. Schreibmaschinen.

Im Jahr 1943 sagte Thomas J. Watson, der Vorsitzender von IBM folgenden denkwürdigen Satz:

"I think there is a world market for maybe five computers."
("Ich denke, es gibt weltweit einen Markt für vielleicht fünf Computer.")

In den fünfziger und frühen sechziger Jahren wurden erste Computer (701 und 1401) und die zugehörende Peripherie (Magnetplatten- und Trommelspeicher, Bandstationen) entwickelt.

Im Jahr 1964 kam eine neue Großrechnergeneration, die S/360 auf den Markt. Die zugrunde liegende Architektur wurde bis heute evolutionär weiter entwickelt (S/370, S/390, zSeries). Parallel dazu wurde das Betriebssystem OS/360 über OS/VS1, MVS/370, MVS/XA, MVS/ESA und OS/390 zum aktuellen z/OS weiter entwickelt.

Das blaue Logo der Firma führte zu dem Spitznamen Mother Blue oder auch Big Blue.

Im Jahr 1980 brachte IBM dann den ersten IBM PC als Konkurrenten zum Apple II auf den Markt. Die damals von IBM entwickelten Standards und Schnittstellen prägen noch immer die heutigen Computer. Daher spricht man auch von IBM-kompatibel, auch wenn IBM's Bedeutung im PC-Markt durch zahllose Nachbauten und Weiterentwicklungen anderer Firmen deutlich zurückgegangen ist.

Aus den Laboratorien rund um die Welt kamen mehrere Physik-Nobelpreisträger hervor: Leo Esaki (1973, experimenteller Nachweis von Tunnelphänomen in Halbleiter und Supraleiter), Gerd Binnig und Heinrich Rohrer (1986, für die Erfindung des Rastertunnelmikroskop) sowie Johannes Georg Bednorz und Karl Alexander Müller (1987, für die Entdeckung der Hochtemperatursupraleiter).

Als Reaktion auf veränderte Kundenbedürfnisse insbesondere im Großrechnerumfeld wurde das Unternehmen seit den 90ger Jahren radikal umgestaltet: Der Anteil an Beratung und Dienstleistungen wurde stark erhöht, organisatorisch zusammengefasst und zuletzt durch den Zukauf von PwC Consulting (PricewaterhouseCoopers Consulting, ca. 30.000 Mitarbeiter weltweit) im Oktober 2002 inhaltlich und personell weiter ausgebaut.

Im Jahr 2003 erreichte das Unternehmen mit weltweit rund 320.000 Mitarbeitern einen Umsatz von mehr als 89 Milliarden US-Dollar und ist damit der weltweit größte Anbieter im Bereich Informationstechnik (Hardware, Software und Services). Seit 2002 ist Samuel J. Palmisano CEO von IBM. Sam Palmisano ist der Nachfolger von Louis Gerstner Jr. der von 1993 bis 2002 CEO war. Mit Louis Gerstner Jr. wurde der Posten des CEO erstmalig nicht durch einen eigenen Mitarbeiter besetzt. Vor IBM war Louis Gerstner Jr. CEO bei RJR Nabisco. IBM ist in über 170 Ländern aktiv.


Unternehmensbereiche

IBM Business Consulting Services

Mit Beratungsexperten in über 160 Ländern ist IBM Business Consulting Services (www.ibm.com/services/de/bcs) die größte Unternehmensberatung der Welt. IBM Business Consulting Services bündelt Beratungs- und Geschäftsprozess-Expertise mit einem umfangreichen Angebot an Technologielösungen, zugeschnitten auf spezielle Branchenanforderungen.


IBM Business Services

Im Zuge des Outsourcings des europäischen Deutsche Bank Rechenzentrums an die IBM wurde 2003 die IBM Business Services GmbH gegründet, in der sämtliche Outsourcing Bestrebungen der IBM zusammengefaßt wurden. Dazu gehören unter anderem die ehemalige DVO und IBB.

Betriebssysteme

IBM hat zusammen mit Microsoft OS/2 als ein Desktopbetriebssystem für IBM-kompatible PCs entwickelt. Jedoch stieg Microsoft aus diesem Geschäft aus, um sich ganz auf Windows als Betriebssystem für IBM-kompatible Rechner zu konzentrieren. Obwohl IBM mit OS/2 ein Betriebssystem auf den Markt brachte, das seiner Zeit weit voraus war, konnte es sich aufgrund von Marketingschwächen nicht durchsetzen. Stattdessen wird der Markt heute von Microsoft Windows dominiert, lediglich bei einigen Banken kommt OS/2 noch zum Einsatz.

Bei den Großrechnern dominieren IBM-Betriebssysteme (z/OS) den Markt.

IBM kündigt im Februar 1999 zum ersten Mal offiziell an, Linux als Betriebssystemplattform zu unterstützen und gehört schon bald zu den größten Förderern. 2000 investiert der Konzern etwa eine Milliarde US-Dollar in die Entwicklung des freien Betriebssystems. Unter anderem wurde eine Möglichkeit geschaffen, Linux auf z/Series - Rechnern zu betreiben, wahlweise direkt oder als Gastsystem unter dem Betriebssystem z/VM. Dadurch werden Serverkonsolidierungen auf dem Mainframe möglich. Die meisten Linux Distributionen sind heute auch für z/Series erhältlich.

Auf den Workstations und Enterpriseservern (z.B. RS/6000 oder pSeries) von IBM läuft AIX, ein von IBM entwickeltes Unix-Derivat. Da IBM sein Unix inzwischen weitgehend Binärkompatibel zu Linux gemacht hat, ist es in der Lage die meisten Linux-Programme auszuführen. Dazu gibt es auf den Webseiten von IBM die so genannte AIX Toolbox (siehe Weblink).

Siehe auch: IBM Visual Age, ThinkPad