Jesus Freaks

Außerkirchliche, christliche Glaubensbewegung
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Bei den Jesus Freaks handelt es sich um eine christliche Erweckungsbewegung auf der Basis jugendlicher Subkultur. Seit der ersten Jesus-Freaks-Gemeinde, die 1991 in Hamburg entstand, haben sich mittlerweile über 100 Gemeinden in ganz Deutschland und darüber hinaus gebildet.

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Lobpreis beim Hauptseminar auf der Mainstage des Freakstock 2004

Als Gründerfigur wird Martin Dreyer genannt, der Anfang der 1990er Jahre eine freikirchliche Pastorenausbildung in der Theologischen Ausbildungsstätte der Anskar-Kirche in Hamburg absolvierte. Ihre geistliche Prägung könnte man als evangelikal, charismatisch bezeichen, wobei Spontanität und Kreativität in der Ausübung ihrer Religion eine entscheidende Rolle spielt. Als Vorbild gilt die Jesus-People-Bewegung aus den 60er und 70er Jahren, die aus den USA auch nach Deutschland herüber gekommen ist.

Dachverband der Jesus Freaks ist der deutsche Verein Jesus Freaks International e. V. (JFI). JFI ist seit 1994 ein gemeinnütziger Verein und hat seinen Hauptsitz in Falkensee (bei Berlin). Seit Ende 2004 haben die Jesus Freaks eine Aktiengesellschaft (Jesus Freaks Commercial AG), die den freakstyle-shop betreibt und das Freakstock finanziert.

Die Jesus Freaks sind der Überzeugung, dass trotz allem, was in der Kirchengeschichte passiert ist und immer noch passiert, die Auseinandersetzung mit Jesus auch heute noch jedem einzelnen viel zu bieten hat. Der Aufbau einer persönlichen Beziehung zu Gott über Jesus stellt für die Mitglieder der Bewegung den Sinn des Lebens dar. Dabei verstehen sie es besonders als ihre Mission, jene Menschen für Jesus zu erreichen, die außerhalb der Wertenorm der Gesellschaft stehen oder von anderen Kirchen abgelehnt werden.

Typisch für diese Gruppierung ist ein relativ unverkrampfter und betont jugendlicher Umgang, so werden Gottesdienste „Jesus-Abhäng-Abende“ genannt, zum Abendmahl statt Wein auch Bier gereicht, Abendmahlsliturgien gerappt oder „Trash-Metal-Lobpreislieder“ gesungen. Als Symbol wird ein in ein Omega gestelltes A verwendet, welches eine Ähnlichkeit mit dem Anarcho-A aufweist.

Die Jesus Freaks feiern jedes Jahr das Freakstock - The Jesus Festival, um sich zwischen den Gemeinden auszutauschen und Außenstehenden einen Einblick in die Jesus-Freaks-Bewegung zu ermöglichen.

Kritik

Es gibt zum Teil Kritik an Zielen und Methoden der Bewegung von verschiedenen Seiten z.B. an der Art und Weise der Umsetzung des Glaubens sowie an der Struktur der Gemeinden . Ebenso wird Fundamentalismus und eine sektenartige zum Teil autoritären Struktur sowie Sektierertum vorgeworfen. Weitere Kritikpunkte sind, das die Organisation eng in einem Netzwerk mit evangelikalen Rechten in den USA verflochten sei, die Bibelauslegung keinen wissenschaftlichen Anspruch hätte, Sozialpädagogik als Missionierungsmittel mißbraucht würde, die Finanzsituation intransparent sei sowie ein patriarchales Frauenbild und Homophobie vorherrsche.

Der Beauftragte für Sekten- und Weltanschauungsfragen im Bistum Erfurt Schrammek sagte z.B. "Wir wissen heute, dass wir uns bei der Bibelauslegung an wissenschaftlich anerkannte Methoden halten müssen. Das geschieht hier nicht. Es ist zu fundamentalistisch. Die Bewegung formiere sich sowohl in ihrer Sprache als auch in ihrem Auftreten zu einer "geschlossenen Gesellschaft".

Literatur

Linkkatalog zum Thema Jesus Freaks bei curlie.org (ehemals DMOZ)