Firefly – Der Aufbruch der Serenity

US-amerikanische Fernsehserie (2002–2003)
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Vorlage:Infobox Serie

Firefly ist eine US-Fernsehserie, die in den Jahren 2002 und 2003 auf dem US-Fernsehsender FOX ausgestrahlt wurde. Diese Science-Fiction-Serie wurde geschaffen von Joss Whedon. Es geht um die Erlebnisse der Crew eines kleinen, unabhängigen Transportschiffes namens Serenity, welche in den abgelegeneren Siedlungsgebieten der Menschen im All versucht durch kleine Transportaufträge und Gaunereien zu überleben. Da in diesen abgelegenen Gebieten die Technisierung relativ gering ist, wird dort noch zu weiten Teilen auf menschliche und tierische Arbeitskraft zurückgegriffen – die Verhältnisse sind ähnlich den in Western dargestellten Zuständen des Westens der USA zu Siedlerzeiten. Folgerichtig ist Firefly ein Genremix aus Science Fiction und Western.

Die Serie wurde nach nur 12 Folgen aus dem Programm genommen. Aufgrund sehr guter DVD-Verkäufe wurde jedoch ein auf der Serie basierender Kinofilm namens Serenity in Auftrag gegeben, der Ende 2005 weltweit in die Kinos kommen soll.

Die Ausstrahlungsrechte für Deutschland liegen bei der RTL-Gruppe. Die Serie wurde zwar mehrfach langfristig angekündigt, wurde bisher aber nicht ausgestrahlt.

Bisher ist die Serie nur in Großbritannien im Regionalcode 2 und ohne deutschen Ton veröffentlicht worden. Für eine deutsche Veröffentlichung wurde mittlerweile der 1. November 2005 angegeben – rechtzeitig zum deutschen Kinostart von Serenity.

Hintergrund

Produktion

Im Jahr 2002 hatte Joss Whedon mit Buffy und Angel zwei erfolgreich auf kleinen Networks laufende Fernsehserien kreiert und über Jahre hinweg Kritikerlob und gute Einschaltquoten erhalten. Daher wurde er vom US-Fernsehsender FOX engagiert, eine neue Serie zu entwerfen. Sein Entwurf war eine Science Fiction Serie mit starken Westernelementen, allerdings ohne die sonst zumeist eingebrachten Aliens.

Whedons erster Entwurf eines Pilotfilm traf bei den Senderverantwortlichen auf wenig Gegenliebe. Zwar wurde das Konzept der Serie akzeptiert, man wünschte sich aber einen eher actiongeladenen Einstieg. In der Folge kam es zu weiteren unterschiedlichen Ansichten über die Serie zwischen den Kreativen und dem Sender. Auch die Einschaltquoten entsprachen nicht den Erwartungen des Senders. So kam es, dass 15 Episoden produziert wurden, die Ausstrahlung jedoch nach 12 Folgen eingestellt wurde.

Relativ zeitnah wurden alle 15 Episoden als DVD-Set veröffentlicht. Da Firefly immer auf eine engagierte, wenn auch kleine, Fangemeinde zählen konnte, verkauften sich die DVDs überdurchschnittlich gut (200.000 Exemplare wurden während der ersten vier Verkaufsmonate ausgeliefert). Dies wiederum hatte zur Folge, dass es Joss Whedon gelang, eine auf Firefly basierende Filmidee an ein Studio zu verkaufen. Der Film Serenity ist mittlerweile abgedreht und soll im Herbst und Winter 2005 weltweit in den Kinos anlaufen.

Inhalt (Spoiler)

Hintergrundwelt

Nachdem die Menschheit die Erde als Lebensraum verbraucht hat, brach sie ins All auf. Verschiedene Welten wurden kolonisiert, diverse Monde durch Terraforming bewohnbar gemacht. Die zentralen Lebensgebiete sind stark maschinisiert, die Raumfahrt ist weit verbreitet. Dennoch leben nicht alle Menschen in Wohlstand. Es gibt eine stark kontrollierende Staatsmacht, die sogenannte Allianz, welche 10 Jahre vor Handlungsbeginn siegreich einen Vereinigungskrieg geführt hat. Viele Menschen wollen dieser entgehen oder leben in den Bevölkerungszentren in Armut.

Einziger Ausweg und Möglichkeit für einen Neuanfang ist das Ausweichen auf einen der äußeren Monde. Hier werden Arbeitskräfte immer gesucht, den vieles wird durch menschliche und tierische Arbeitskraft erledigt. Allerdings gibt es hier auch lokale Machthaber, die mit Hilfe einiger Bewaffneter ganze Gemeinden und Gebiete zu kontrollieren verstehen – wie im Wilden Westen der amerikanischen Pionierzeit.

Über die Einzelheiten der Allianz und ihres Herrschaftsgebietes wird in der Serie nur wenig ausgesagt. Insbesondere bleibt ungeklärt, ob sich alle neuen Siedlungswelten in einem Sonnensystem befinden, oder in mehreren. Ein Überlicht-Antrieb wird jedenfalls nicht erwähnt.

Die gesellschaftliche Oberschicht gemahnt an die amerikanische Gründerzeit: Ehrenduelle (siehe auch Satisfaktion) sind erlaubt, soziales Ansehen ist sehr wichtig, so dass die Reichen ihre Bediensteten ausbeuten müssen, um mit ihrem Reichtum protzen zu können. Es gibt ein sozial sehr angesehenes, staatlich geduldetes Kurtisanenwesen (Companions), das über seine eigene Struktur verfügt. Die Allianz scheint zweisprachig zu sein: Englisch und Chinesisch.

Serenity

Serenity ist ein kleines, eigentlich veraltetes Transportschiff der Firefly-Klasse (daher der Name der Serie bzw. des Kino-Films). Ihren Namen hat die Schiffsklasse vom am Heck angebrachten Antrieb, der dem Schiff das Aussehen eines Glühwürmchens (engl. Firefly) verleiht. Die Serenity kann von einem einzelnen Piloten gesteuert werden. Es gibt einen großen Laderaum, eine Krankenstation, diverse separate Crewquartiere sowie einen Speiseraum, der auch als Aufenthaltsraum dient. Serenity hat keine Bordbewaffnung. Das Schiff verfügt über zwei Shuttles, die ebenfalls als Wohnraum genutzt werden können.

  • Die Crew
  • Captain Malcolm „Mal“ Reynolds hat vor 8 Jahren im Vereinigungskrieg auf der Seite der Verlierer gekämpft. Nach deren Kapitulation kaufte er sich die Serenity. Seiner Crew gegenüber besitzt er den unangefochtenen Führungsanspruch – aber auch die unbedingte Loyalität – eines militärischen Anführers. Um Serenity finanziell über Wasser zu halten, bedient er sich kleiner Transportjobs, aber auch Schmuggel und Diebstahl sind ihm nicht fremd; wobei er aber einer eigenen Moral folgt.
  • Zoë Washburn (geb. Alleyne) hat unter Mal Reynolds im Krieg gekämpft und sich ihm danach angeschlossen. Sie ist des Captains rechte Hand und die beste Soldatin, an deren Seite er je gekämpft hat. Als Karriere-Soldatin ist sie im Umgang mit Waffen vertraut und scheut auch physische Auseinandersetzungen nicht. An Bord hat sie ihren Ehemann kennengelernt.
  • Hoban „Wash“ Washburn ist der Pilot der Serenity. Nachdem er angeheuert hat, sind er und Zoë eine Ehe eingegangen. Wash ist ein Witzbold und – obwohl er kräftig ist – seiner Frau in körperlichen Dingen unterlegen. Zudem fehlt ihm die Entschlossenheit seiner Frau in Konfliktsituationen.
  • Jayne Cobb ist ein Gewohnheitsverbrecher. Sein Weltbild ist recht simpel strukturiert und beruht auf dem Recht des Stärkeren. Einzig im Austausch für finanzielle Sicherheit ist er bereit, sich anderen zu unterwerfen. Dabei ist er schlau genug zu erkennen, dass er auf sich alleine gestellt nicht weit kommen würde und ordnet sich daher zumeist einem Führer unter. Jayne ist körperlich durchtrainiert und verfügt über eine umfangreiche Waffensammlung. Er folgt im Prinzip auch einem einfachen Ehrenkodex, den er jedoch in Gefahrensituationen oder für entsprechende Entlohnung beiseite zu schieben bereit ist.
  • Kaywinnit Lee „Kaylee“ Frye ist die Schiffsmechanikerin. Sie hat eine emotionale Verbindung zu ihrem Schiff und sprüht vor Lebensfreude. Obwohl sie keine formale Ausbildung hat, versteht sie es, das Schiff am Laufen zu halten.
  • Die ständigen Schiffsgäste
  • Inara Serra ist eine eingetragene Companion – eine sozial hochgestellte Kurtisane mit einer fundierten entsprechenden Ausbildung. Sie hat dauerhaft eines der beiden Shuttles der Serenity gemietet und lebt auch dort. Sie hat die freie Auswahl über ihre Klienten, die sich bei ihr bewerben müssen. Inara fühlt sich zu Mal hingezogen, doch aufgrund seines Unverständnisses ihres Berufs gegenüber kommt es immer wieder zu Reibereien zwischen den beiden – was auch damit zusammenhängt, dass Mal sich zu ihr hingezogen fühlt.
  • River Tam war einst ein hochbegabtes Mädchen. So begabt, dass sie von einer weitestgehend unbekannten Akademie ein Stipendium angeboten bekam, welches sie auch annahm. Dort war sie jedoch anscheinend Objekt ausgedehnter mentaler Tests und auch chirurgischer Eingriffe im Hirn-Bereich. Zu Beginn der Handlung ist sie stark verstört und kaum in der Lage, am normalen Leben teil zu nehmen. Allerdings scheint sie über eine gewisse empathische Begabung zu verfügen.
  • Simon Tam ist Rivers älterer Bruder und ausgebildeter Arzt. River gelang es, ihm aus der Akademie verschlüsselte Nachrichten zukommen zu lassen und um Errettung zu flehen. Nach zwei Jahren gelang Simon dies auch durch ein von ihm finanziertes Rettungsteam. Dabei fiel er jedoch bei seiner wohlhabenden Familie in Ungnade und er und River stehen seitdem auf der offiziellen Fahndungsliste. Simon ist wohlerzogen und im Umfeld der Serenity eher steif. Als ausgebildeter Arzt arbeitet er den Aufenthalt für sich und seine Schwester an Bord ab.
  • „Shepherd“ Book ist ein christlicher Geistlicher. Nach längerer Zeit in einem Ordenshaus hat er vorgeblich beschlossen, auf eine Missionsreise zu gehen. Shepherd (engl. für Hirte) ist dabei nicht sein Name, sondern eher ein Titel. Auf seiner Missionsreise verhält er sich jedoch durchaus zurückhaltend. Diverse Ereignisse lassen darauf schließen, dass mehr in ihm steckt, als ein einfacher Geistlicher.

Handlung

Die Serie folgt keiner übergeordneten großen Handlung. Während der produzierten Episoden passieren eher kleine Geschichten, die einerseits das soziale Gefüge innerhalb der Besatzung der Serenity darstellen und definieren und andrerseits die Welt von Firefly vorstellen.

Simon versucht, den Geisteszustand von River zu stabilisieren. Während ihm dies in Ansätzen gelingt wird klar, dass von Seite der Akademie aus Suchtrupps versuchen, River wieder „einzufangen“. Zwischen Simon und Kaylee sowie zwischen Inara und Mal bahnen sich komplizierte Romanzen an. „Shepherd“ Book fällt in mehreren Fällen durch Wissen und Ressourcen auf, die einem normalerweise in Abgeschiedenheit lebenden Geistlichen nicht zustehen sollten.

Stilmittel

Grade in diesem Bereich besticht die Serie in verschiedenen Bereichen durch innovatives Vorgehen. Gerne wird damit gearbeitet, grade bei Raumschiffaufnahmen mit unfokussierten Bildern zu arbeiten – vergleichbar einer Kamera, die versucht ein sich schnell bewegendes Objekt einzufangen. Zudem ist der Weltraum lautlos: alle „Außenaufnahmen“ im All besitzen keinen Ton, werden aber mit Musik unterlegt (in den meisten anderen Science-Fiction-Serien hört man in solchen Szenen schifftypische Hintergrundgeräusche wie Generatoren). Gemäß dem Thema der Serie ist der Score weitestgehend in Accustic-Guitaren-Tönen gehalten. Nicht selten werden jedoch auch asiatische Töne mit eingemischt. Die Zweisprachigkeit des Firefly-Universums wird ausgenutzt, indem die Charaktere in Szenen mit offensichtlichen Kraftausdrücken ins Chinesische wechseln.