Galeasse (Militärschiffstyp)

Militärschiff aus dem 16. und 17. Jahrhundert
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. Oktober 2005 um 14:50 Uhr durch 62.159.49.140 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Galeasse ist sowohl Segelschiff als auch Ruderschiff und wurde in erster Linie als Kriegsschiff verwendet. Sie ist als Weiterentwicklung der Galeere um 1570 entstanden. Der Name leitet sich vom italienischen Galea grossa ab. Der erste große Einsatz erfolgte in der Seeschlacht von Lepanto 1571.

Galeassen waren höher gebaut als Galeeren und konnten so nur schwer geentert werden. Die Beseglung bestand aus drei Masten mit jeweils einem Lateinersegel. Tiefgang, Länge und Gewicht waren deutlich höher als bei den wendigeren Galeeren. So konnten die Galeassen auch deutlich mehr Bewaffnung tragen als Galeeren: Während bei Galeeren dieser Epoche alle Geschütze am Bug konzentriert waren, wurden die Bewaffnung der Galeassen über das ganze Schiff verteilt. So konnten Galeassen auch nach Backbord bzw. Steuerbord feuern, während die damaligen Galeeren nur in Fahrtrichtung schießen konnten. So rechnete man, dass die Kampfkraft einer Galeasse der Kampfkraft von 5 Galeeren entsprach.

In der Schlacht von Lepanto kamen 6 Galeassen zum Einsatz. In der Seeschlacht gegen die Spanische Armada 1588 kamen auf spanischer Seite Galeassen mit 18 Kanonen und 26 leichteren Geschützen zum Einsatz. Da jedoch Galeassen auf hoher See Segelschiffen wie z.B. Galeonen deutlich unterlegen waren, verschwand dieser Schiffstyp nach dem 16. Jahrhundert recht schnell wieder von den Weltmeeren.