Die Burg Hugstein wurde von Abt Hugo von Rothenburg im Jahre 1227 zum Schutz des Kloster Murbach auf einer Anhöhe zwischen Buhl und Guebwiller im französischen Elsass errichtet.
Burg Hugstein | ||
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Alternativname(n) | Hugostein | |
Staat | Frankreich | |
Ort | Buhl / Guebwiller | |
Entstehungszeit | 1227 | |
Burgentyp | Höhenburg | |
Erhaltungszustand | Ruine | |
Geographische Lage | 47° 55′ N, 7° 12′ O | |
Höhenlage | 367 m ü. NN | |
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Geschichte
Der von den Herren von Rothenburg abstammende Hugo war zwischen 1216 und 1236 Abt des Klosters Murbach. 1227 begann er zum Schutz des Klosters mit dem Bau einer Burganlage, welche er nach seinem Vornamen benannte. Die Burg machte er zu seiner Residenz wie auch viele seine Nachfolger.[1] Der Bau der Anlage war aus vielerlei Hinsicht notwendig geworden. Zum einen war Hugo von Rothenburg als Parteigänger Kaiser Friedrichs II. dazu verpflichtet dessen, von einigen Reichsfürsten angezweifelte Herrschaftsansprüche in Deutschland, zu sichern und andererseits war das Kloster Murbach durch dessen Besitzansprüche vor allem im Saint-Amarin Tal bei den verschiedenen, in der Gegend ansässigen Adelsgeschlechtern ein Dorn im Auge. Dazu zählten die Grafen von Pfirt, die Grafen von Mömpelgard (französisch Montbéliard) und das aufstrebende Geschlecht der Habsburger.[2]
Hugo von Rothenburg hatte den zwischenzeitlich von Papst Gregor IX. gebannten Kaiser Friedrich II. auf seinem Kreuzzug begleitet wodurch sein Ansehen beim Kaiser weiter stieg und einige Privilegien für das Kloster Murbach, darunter den umstrittenen Zoll bei Saint-Amarin Tal, betätigt bekam.[3]
1476 wurde die Burg um zwei Türme erweitert. Baufällig geworden wurde sie 1514 durch Abt Georg von Masmünster, restauriert. Doch bereits kurze Zeit darauf im Jahre 1542 wurde die Burg beim Streit um die Nachfolgerschaft zwischen dem murbachischen Dekan Heinrich von Istetten und dem Abt Johann Rudolf Stoer von Stoerenberg (1542–1570) zerstört. Nach der Zerstörung wurde die Burg verlassen und 1598 durch einen Blitzschlag weiter zerstört.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde der Burgstall als Gefängnis benutzt, besonders für Anhänger des protestantischen Glauben sowie Hexen, von denen einige vor den Toren der Burg verbrannt wurden. Danach wurde es von Armen bewohnt bis Teile der Anlage als Steinbruch missbraucht wurden.
Das Château du Hugstein ist seit 1898 als "Monument Historique" beim französichen Kulturministerium gelistet.
Anlage
Bei der Burg Hugstein handelt es sich um eine Höhenburg. Die Steine zum Bau der Anlage wurden aus dem, um die Anlage verlaufenden Burggraben gewonnen.
Vorburg
Die Anlage war von einer umlaufenden Ringmauer umgeben. Die Ecken des Bollwerks waren abgerundet um beim Angreifer den Eindruck zu erwecken dass die Anlage aus Rundtürmen besteht, die einem Beschuss wesentlich länger standhalten konnten.
Hauptburg
Für das Elsass eher ungewöhnlich ist der runde Wohnturm, Donjon. Er hat einen Durchmesser von 10 Meter. Der obere Teil des Donjon wurde abgebrochen zur Zeit als die Anlage als Steinbruch diente. Der eindrucksvolle Palas bzw. Corps de Logis, verfügte über drei Stockwerke. In der Hauptburg war auch eine Kappele untergebracht deren Schlußstein über dem Gewölbe mit einem Osterlamm verziert war. Dieser ist heute im Museum (Musée Théodore Deck) in Guebwiller ausgestellt.
Weblinks
Literatur
- Fritz Bouchholtz: Burgen und Schlösser im Elsass, 1962
Einzelnachweise
- ↑ Johann Hübner: Neu vermehrtes und verbessertes reales Staats-Zeitungs- und Conversations Lexikon, Regensburg und Wien, 1761 [1]
- ↑ Geschichte der Habsburger in den ersten drei Jahrhunderten: Studien von Dr. Aloys Schulge, Innsbruck, 1887, S. 86 [2]
- ↑ P. F. Malachiam: Annales oder Jahrs-Geschichten der Baarfüseren oder Minderen Brüder S. Franc. ord., Colmar 1864, S. 66 [3]