Schmiede am Richardplatz

Gebäude im alten Zentrum des Berliner Ortsteils Neukölln
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Die Rixdorfer Schmiede in Berlin-Neukölln wird erstmals 1624 erwähnt. Erst im Jahre 1797 wird die Schmiede von einer “Lauf-” in eine “Wohnschmiede” umgewandelt; d. h. ab diesem Zeitpunkt ist ein Schmied am Ort ansässig. Bis dahin wurde die Schmiede von einem Schmied aus Berlin bedient, der einmal wöchentlich nach Rixdorf kam. Die Berliner Schmiedeinnung hatte die Umwandlung in eine Wohnschmiede bis dahin erfolgreich verhindert, da sie eine Konkurrenz für die Berliner Schmiedemeister fürchtete. 1797 erwarb schließlich die Gemeinde Rixdorf die Schmiede. Die Gemeinde verkaufte sie an einen Schmiedemeister weiter. Über 150 Jahre blieb sie dann im Besitz derselben Familie. Heute gehört sie dem Bezirk Neukölln und wird verpachtet. Das Wohnhaus beherbergt den Frauentreffpunkt Schmiede. Ein besonderer Anziehungspunkt ist die Schmiede zum alljährlichen Rixdorfer Weihnachtsmarkt.

Die mitten auf dem Dorfanger (heute Richardplatz) gelegene Schmiede war für das Leben im Dorf von größter Bedeutung. Hier wurden die Ackergeräte und Werkzeuge repariert und die Pferde der Bauern beschlagen. Die Rixdorfer Schmiede wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut und erweitert. 1802, als der Schmied die Erlaubnis erhielt, eine Kohlenkammer neben der Schmiede zu errichten, werden die vorhandenen Gebäude wie folgt beschrieben: “ein Wohnhaus [...] unter Ziegeldach neben der bereits vorhandenen kleinen Schmiede von 20 Fuß [6,28m] Breite, 15 Fuß [4,71m] Tiefe mitten im Dorfe”. Im Laufe des 19. Jahrhunderts erhielt die Schmiede dann nach und nach ihre heutige Form. In den 1960er und 1980er Jahren erfolgten umfangreiche Renovierungen.