Over-the-top content
Der Begriff „over-the-top content“ (OTT) bezeichnet die kostenlose online-Übermittlung von Video- und Audioinhalten, ohne dass ein Internet-Service-Provider in die Kontrolle oder Verbreitung der Inhalte mit involviert ist. Dabei sollte eine angemessene Quality of Service (QoS) beachtet werden. Eine Registrierung um auf Inhalte der jeweiligen Plattform zugreifen zu können ist meist nicht notwendig. Die Inhalte werden oft von großen Medienunternehmen wie NBC Universal und News Corp und den dazugehörigen einzelnen Sendern bereitgestellt. Diese Plattformen stellen eine Alternative zu YouTube dar, wobei deren Inhalte als legal angesehen werden können.
Übermittlung
Der Internet-Service-Provider hat zwar Kenntnisse über die gesendeten IP-Pakete, aber er ist nicht für die Urheberrechte, das Betrachten des Materials und die mögliche Weitergabe der Inhalte verantwortlich. Er ist ebenfalls nicht in der Lage diese zu kontrollieren, sondern haftet nur für einen korrekten Transport der Pakte durch seine bereitgestellte Infrastruktur. Das OTT-Verfahren kann als ein Gegenstück zu den bekannten IPTV-Angeboten der großen Internet-Service-Provider (Telekom Entertain oder Vodafone TV) angesehen werden. OTT bezieht sich jedoch nur auf Inhalte, die von einem Dritten bereitgestellt werden (z.B. Hulu oder Netflix). Die Finanzierung erfolgt hauptsächlich durch Werbeeinblendungen.
Empfang
Die Nutzer können auf OTT-Inhalte über mit dem Internet verbundenen Geräten, wie PCs, Laptops, Tablet-PCs, Set-Top-Boxen und Spielekonsolen, wie die PlayStation 3, Nintendo Wii oder die Xbox 360 von Microsoft zurückgreifen. Der Zugang zu den Inhalten erfolgt oft mittels einer Kontrolle der IP-Adresse und kann daher ländertypisch freigeschaltet sein, oder nicht.
Ziel
Das OTT-Verfahren soll eine Kombination von TV- und Internetinhalten bieten, damit der Nutzer nur noch ein Medium nutzen muss.
Probleme
Das OTT-Verfahren benötigt eine ausreichend hohe Bandbreite (DSL) und kann daher nicht bei allen Internetanschlüssen angewendet werden. Durch die unterschiedlichen Endgeräte (Fernseher, Smartphone, Tablet) mit verschiedenen Auflösungen und Betriebssystemen müssen die Anbieter von OTT-Inhalten eine Anpassung für deren Inhalte vornehmen, damit auf allen Plattformen die Inhalte korrekt gezeigt werden können.
Situation in Deutschland
In Deutschland sind aufgrund von Urheberrechts- und Lizenzfragen OTT-Angebote mit aktuellen Angeboten noch eher selten. Das größte deutsche Online-Videoportal, das als OTT-Angebot bezeichnet werden kann, ist www.myvideo.tv. Die Inhalte, die über OTT angeboten werden können sind nicht weltweit, sondern meist länderweit verkauft worden. Daher hat der Nutzer in Deutschland nur die Möglichkeit über die Mediatheken (Das Erste: Mediathek bzw. ZDFmediathek) der einzelnen Sender auf deren Eigenproduktionen zurückzugreifen.
Over-the-top TV
„Over-the-top-TV“ ist ein Verfahren, dass dem Kunden den Empfang von Internet-Inhalten auf seinem Fernseher erlaubt. Peripheriegeräte wie DVD-Player oder Spielekonsolen empfangen mittels einer (Wireless-)LAN-Verbindung die Inhalte aus dem Internet und senden diese an das TV-Gerät. Oft werden diese Inhalte noch speziell für das TV-Gerät aufbereitet (z.B. Google TV, Apple TV), damit eine einfachere Navigation mittels Fernbedienung möglich ist.
Siehe auch
Weblinks
http://www.itvdictionary.com/definitions/over-the-top_definition.html
http://www.divitel.com/Services/Downloads/OTT_Landingspagina.doc/