Die MetallRente ist ein 2001 als GbR gegründetes, branchenbezogenes Versorgungswerk im Bereich der betrieblichen Altersversorgung, das seit August 2007 als GmbH verfasst ist.
Initiatoren der Metallrente sind der Arbeitgeberverband Gesamtmetall und die Industriegewerkschaft Metall. Risikoträger der Altersvorsorgeverträge sind mehrere Versicherungen; Konsortialpartner sind: Allianz, Generali, ERGO, PB-Versicherungen, R+V Versicherung und Swiss Life.
Rolle und Funktion
Das Versorgungswerk bietet Unternehmen und deren Beschäftigten kapitalgedeckte Vorsorgelösungen an. Hierzu gehören die betriebliche Altersversorgung (bAV), die staatlich geförderte Riester-Rente sowie die Absicherung von Berufs- und Erwerbsunfähigkeit und Hinterbliebenenschutz.
Als Institution der Tarifvertragsparteien der Metall- und Elektroindustrie erfüllt MetallRente die Anforderungen der Tarifverträge zur Entgeltumwandlung (EUW) und über Altersvorsorgewirksame Leistungen für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie sowie angeschlossener Branchen durch die Bereitstellung tarifvertragskonformer Vorsorgeprodukte.
MetallRente steht auch Unternehmen offen, die nicht Mitglied im Arbeitgeberverband sind und für Verbände und Unternehmen, die nicht zur Metall- und Elektroindustrie gehören. So haben sich u. a. die Branchen der Holz- und Kunststoffverarbeitung, der Textil- und Bekleidungsindustrie und die Stahlindustrie und Handwerksbetriebe aus diesen Branchen dem Versorgungswerk angeschlossen. Auch Unternehmen anderer Branchen haben sich für MetallRente entschieden. MetallRente gehört daher seit Jahren zu den erfolgreichsten und am stärksten wachsenden Versorgungswerken.
Struktur und Gremien
An der MetallRente GmbH sind beide Tarifparteien, die Industriegewerkschaft Metall und der Arbeitgeberverband Gesamtmetall zu gleichen Teilen als Gesellschafter beteiligt. Organe der Gesellschaft sind die Gesellschafterversammlung, die Geschäftsführung und der Beirat.
Das Konsortium
MetallRente hat Verträge mit führenden Versicherungs- und Finanzdienstleistungsunternehmen geschlossen, die in ihrem Auftrag Alters-, Hinterbliebenen- und Berufsunfähigkeitsvorsorge für das Versorgungswerk bereitstellen und betreiben. Kooperationspartner sind Allianz, ERGO, R+V, Swiss Life, Generali und PB Versicherungen. Die Zusammenarbeit mit mehreren Partnern ermöglicht u. a. eine hohe Verzinsungssicherheit durch Risikodiversifikation.
Die Kapitalanlage
Die Kapitalanlage für MetallRente wird durch professionelle Kapitalanlagegesellschaften der beteiligten Konsorten durchgeführt. Für die Kapitalanlage der Fondsprodukte bestimmt ein Kapitalanlageausschuss unter Vorsitz des Geschäftsführers der MetallRente GmbH die allgemeinen Anlagegrundsätze. Die konkreten Anlageentscheidungen auf der Grundlage dieser Grundsätze werden von den Profis der Kapitalanlagegesellschaften getroffen. Damit ist sichergestellt, dass im Rahmen der Kapitalanlage sachfremde politische Motive keine Rolle spielen, aber ethische, soziale und ökologische Kriterien in Anlageentscheidungen einbezogen werden.
Vorsorgeangebote
MetallRente.bAV
Das Versorgungswerk MetallRente bietet Unternehmen und Beschäftigten verschiedene Möglichkeiten arbeitnehmer- und/ oder arbeitgeberfinanzierter betrieblicher Altersversorgung und Bausteine für die Absicherung von Berufs- und Erwerbsunfähigkeit und Hinterbliebenenschutz. Die Kunden des Versorgungswerks können dabei i. d. R. zwischen Garantie- und Fondsprodukten wählen. MetallRente bietet seinen Kundenunternehmen und ihren Beschäftigten die Möglichkeit, Großkundenkonditionen sowie staatliche Förderung durch Steuervorteile und Sozialversicherungsbeitragsersparnisse zu nutzen. Nach Ausscheiden aus einem Betrieb ist entweder die Mitnahme des MetallRente-Vertrages zu einem neuen Arbeitgeber oder dessen private Fortführung möglich.
MetallRente.Riester
Neben betrieblicher Altersversorgung bietet das Versorgungswerk eine private Riester-Rente, ebenfalls als klassische und oder fondsgebundene Rentenversicherung an. Der entscheidende Vorteil: Unternehmen können mit MetallRente einen besonders günstigen Kollektivtarif für ihre Beschäftigten vereinbaren.
MetallRente.BU
Die private selbstständige Berufsunfähigkeitsversicherung bietet exklusive Konditionen für alle Beschäftigten der Branchen, in denen MetallRente vertreten ist. Die besonderen Vorteile: Auch bei einem Berufswechsel ist die Beitragsstabilität garantiert. Schon Auszubildende genießen einen vollwertigen Berufsunfähigkeits-Versicherungsschutz.
Partnerschaften
B.A.U.M.
Unter dem Kürzel B.A.U.M. verbindet der Bundesdeutsche Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management e.V. seit 1984 erfolgreich und zukunftsorientiert ökonomische, ökologische und soziale Fragen, also die Prinzipien der Nachhaltigkeit, miteinander. B.A.U.M. ist heute mit über 500 Mitgliedern die größte Umweltinitiative der Wirtschaft in Europa.
ddn
Mitglieder des Demographischen Netzwerks e. V. sind Unternehmen aller Branchen und Größen, aber auch öffentliche Institutionen, Wissenschaftler oder Privatpersonen, die sich mit dem Thema Demographie beschäftigen. Das Demographie Netzwerk e. V. ist ein Netzwerk von Unternehmen für Unternehmen, die sich zusammengetan haben, um sich gemeinsam den Herausforderungen des demographischen Wandels zu stellen. Gegründet wurde ddn im März 2006, auf Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) und der Initiative.
Geschichte
11.05.2001 | Verabschiedung des Rentenreformgesetzes `01 (in Kraft: 01.01.2002) |
04.09.2001 | Verhandlungsergebnis der Tarifparteien der Metall- und Elektroindustrie: „Altersversorgung Metall und Elektro – eine gemeinsame Einrichtung von Gesamtmetall und IG Metall“ soll aufgebaut werden. Tarifvertrag zur Entgeltumwandlung zwischen Gesamtmetall und IG Metall |
10.09.2001 | Ausschreibung |
29.10.2001 | Gründung der MetallRente GbR |
18.12.2001 | Unterzeichnung des Rahmenvertrags über die Zusammenarbeit mit den beteiligten Konsorten zur Bereitstellung von Vorsorgelösungen der betrieblichen Altersversorgung |
10.04.2002 | Start der Vertriebsaktivitäten |
08.09.2004 | Tarifvertrag zur Entgeltumwandlung zwischen Gesamtmetall und IG Metall |
01.01.2005 | Erweiterung des bAV-Konsortiums |
22.04.2006 | Tarifvertrag zur Entgeltumwandlung zwischen Gesamtmetall und IG Metall |
22.04.2006 | Tarifvertrag über altersvorsorgewirksame Leistungen |
11.07.2006 | Unterzeichnung der Vereinbarung über die Zusammenarbeit mit beteiligten Konsorten zur Bereitstellung einer zusätzlichen privaten Berufsunfähigkeitsversicherung |
01.10.2006 | Die private Riester-Rente als klassische und als fondsgebundene Rentenversicherung wird in das Angebot der Vorsorgelösungen von MetallRente aufgenommen |
23.04.2007 | Beschluss der Umwandlung der MetallRente GbR in eine GmbH |
Kritik
Der diplomierte Sachverständige für Versicherungsmathematik und öffentlich bestellte und vereidigte IHK-Sachverständige Peter Schramm kritisiert die MetallRente-Tarife für die betriebliche Altersvorsorge. Diese verteilen die Abschlusskosten nur auf die ersten fünf Jahre statt über die gesamte Laufzeit. Laut Schramm kommt das einer Zillmerung gleich, eine für die Arbeitnehmer sehr ungünstige Regelung. Beworben werden die Tarife dennoch mit dem Begriff "ungezillmert". Schramm verweist darauf, dass z.B. bei amerikanischen Versicherern die Nutzung dieses Begriffs für solche Tarife verboten wäre.[1]