Walter Eucken (* 17. Januar 1891 in Jena; † 20. März 1950 in London) war ein deutscher Ökonom und wichtiger Vertreter des Ordoliberalismus ("Freiburger Schule").
Überblick
Euckens Vater war der aus Ostfriesland stammende Philosoph und Literaturnobelpreisträger Rudolf Eucken. Walter Eucken studierte in Kiel, wo er sich dem Corps Saxonia anschloss. 1919 war Walter Eucken Assistent bei Hermann Schumacher, Universität Berlin und arbeitete gleichzeitig als Redaktionssekretär von Schmollers Jahrbuch. 1921 folgte die Habilitation an der Univeristät Berlin mit einer Arbeit über "Die Stickstoffversorgung der Welt". Danach, von 1921 - 1925 war er Privatdozent an der Universität Berlin und erhielt 1925 eine ordentliche Professur in Tübingen. 1927 wechselte er zur Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, an der er bis zum Tode tätig war.
Eucken forderte die Sicherung des freien Marktes durch staatliche Überwachung der Monopole und Kartelle und konzentrierte sich auf Macht als wirtschaftspolitischen Faktor. Offene Märkte, Privateigentum und Vertragsfreiheit gehörten für ihn zu den konstituierenden Prinzipien einer Wettbewerbsordnung. Liberal ist an seinem Programm die Privatautonomie in den Mittelpunkt zu stellen. Außerdem forderte er, dass Unternehmenslenker voll für ihre Entscheidungen haften sollten.
Eucken forderte in den 1930er Jahren sogar, den Geschäftsbanken eine 100-prozentige Mindestreserve vorzuschreiben. Diese Idee wurde später von Milton Friedman wieder aufgegriffen.
Auf Eucken geht auch die Interdependenz der Ordnungen zurück. In jüngster Zeit wurde Euckens Lehre vor allem von Techno-Liberalen wiederentdeckt.
Werke
- Nationalökonomie - Wozu? Godesberg, 1947 (zuerst als Beitrag, 1938)
- Die Grundlagen der Nationalökonomie. Jena, 1939
- Unser Zeitalter der Misserfolge. Fünf Vorträge zur Wirtschaftspolitik. Tübingen, 1951
- Grundsätze der Wirtschaftspolitik. Tübingen, 1952
als Herausgeber:
- gemeinsam mit Franz Böhm und Hans Großmann-Doerth: Ordnung der Wirtschaft. (Einzelpublikationen) 1937 ff.
- gemeinsam mit Franz Böhm: ORDO. Jahrbuch für die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft. (Jahrbuch bis heute) Godesberg, 1948 (Bd. 1), 1949 (Bd. 2), (auch noch 1950???)
Siehe auch
Weblinks
- Vorlage:PND
- Walter-Eucken-Archiv in Frankfurt/M.
- Walter-Eucken-Institut in Freiburg
- Walter Eucken – Vordenker einer freiheitlichen Ordnung
- Walter-Eucken-Schule in Karlsruhe
Personendaten | |
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NAME | Eucken, Walter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Ökonom |
GEBURTSDATUM | 17. Januar 1891 |
GEBURTSORT | Jena |
STERBEDATUM | 20. März 1950 |
STERBEORT | London |