Forsbacher Hof
Der Forsbacher Hof ist ein denkmalgeschützes Fachwerkgebäude im Rösrather Stadtteil Forsbach aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Geschichte
Der Forsbacher Hof stand ursprünglich im fiskalischen Waldgut "Schwiegelshohn", einer untergegangenen Siedlung an der Straße von Forsbach nach Bensberg. Im Jahr 1890 kaufte Gustav Frever das zum Abbruch bestimmte Gebäude und liess es sorgfältig zerlegen und an der "Forsbacher Hauptstraße" (der heutigen Bensberger Straße) wieder aufstellen.
Carl Naaf erhielt am 13. Juni 1900 für das Gebäude die Lizenz zum Betrieb einer Gastwirtschaft, die er "Forsbacher Hof" nannte. Das Lokal wurde bald ein beliebtes Ausflugsziel für die Kölner Bevölkerung, die nach einer Wanderung durch den Königsforst hier einkehrten. Außerdem standen im Forsbacher Hof mehrere Fremdenzimmer bereit, die von Kurzurlaubern aus Köln - damals "Sommerfrischler" genannt - gerne angemietet wurden.
Während und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Forsbacher Hof Verpflegungsstation für Soldaten und Flüchtlinge. Auch diente er nach dem Krieg bis zum Beginn der 1950er Jahre als behelfsmäßiger Kirchenraum der wenigen Forsbacher Katholiken.
Abrißskandal 2011
Das unter Denkmalschutz gestellte Gebäude sollte im Rahmen einer Sanierungsmaßnahme zu einem Seniorenwohnheim umgebaut werden. Die Denkmalschutzbelange sollten hinsichtlich des Erhalts der Fassade gewahrt bleiben. Entgegen der Absprachen zwischen der Unteren Denkmalbehörde, dem Amt für Denkmalpflege und dem Investor - der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Dormagen - wurde das prägende Fachwerkhaus Forsbach Ende November 2011 widerrechtlich abgerissen.[1]
Denkmalschutz
Der Forsbacher Hof wurde als Baudenkmal Nr. 37 in die Liste der denkmalgeschützten Bauwerke der Stadt Rösrath aufgenommen.
Literatur
- "Forsbach - Vom Leben eines Dorfes zwischen Königsfors und Sülztal", Band 26 der Schriftenreihe des Geschichtsvereins für die Gemeinde Rösrath und Umgebung e.V., 1995, ISBN 3-922413-39-X
- "Erhaltenswerte Bauten und Denkmäler in der Gemeinde Rösrath", Schriftenreihe des Geschichtsvereins für die Gemeinde Rösrath und Umgebung e.V., 1980, ISBN 3-922413-07-2
Einzelnachweise
- ↑ Vom Denkmal zum Trümmerhaufen, Kölner Stadtanzeiger vom 28. November 2011; Zugriff am 30. November 2011