Als Ovoid werden abgerundete Rechtecke oder Trapeze bezeichnet, die in zweidimensionalen Tierdarstellungen oder Darstellungen humanoider Formen der Völker der Nordwestküste Nordamerikas, z.B. der Kwakiutl, Haida und Tlingit eine große Rolle spielen. Ovoide sind oben häufig mit dickerem Strich gezeichnet und konvex, unten häufig dünner und gerade oder konkav. Sie können mit Gesichtern, Gesichtselementen wie Augen oder mit anderen Ovoiden gefüllt sein. Umgekehrt werden Ovoide zu komplexeren Mustern zusammengesetzt, die eine Simultanperspektive ergeben. Negative Aussparungen in Ovoiden ergeben oft neue Formen. Der Begriff wurde von Bill Holm geprägt.
Literatur
- Bill Holm: Northwest Coast Indian Art: An Analysis of Forms. Seattle. Univ. of Washington Press 1965.
- Daina Augaitis, Marianne Jones und Peter L. Macnair: Raven Travelling: Two Centuries of Haida Art. Greystone Books Canada / Seattle: Univ. of Washington Press 2008.