Königsdahlum ist ein Ort im Ambergau in Niedersachsen. Er gehört zur Stadt Bockenem und hat 395 Einwohner mit Haupt- und 15 mit Nebenwohnsitz (Stand 1. Januar 2006).

Geografie
Königsdahlum liegt etwa drei Kilometer südlich von Bockenem am Westufer der Nette sowie am östlichen Rand des Höhenzuges der Harplage.
Geologische Besonderheiten
Der mit Wasser gefüllte Dillsgraben Erdfall bei Königsdahlum ist die größte Doline in Niedersachsen und wahrscheinlich durch die Lösung (Ablaugung) von leichterlöslichen Gesteinen im Mittleren Muschelkalk durch Grundwasser in einer Tiefe von 100 bis 150 m entstanden. Es handelt sich um einen Trichter mit einem Durchmesser von 160 m und einer Tiefe von etwa 60 m. Der Wasserspiegel schwankt mit den Schwankungen des Grundwassers. Der Erdfall wird auf ein Alter von etwa 1.000 Jahren geschätzt.
Geschichte
Der Name Königsdahlum
Aus alten Urkunden ist zu ersehen, dass die Schreibweise des Ortes im Laufe der Jahrhunderte gewechselt hat: 936 Taleheim, später dann Tulehem, Talehum, Dalehem, Dalaheim, Dalahem, Daleheim, Dalheim, Dalem, Dalum, Dalhem, Dalen und zuletzt Dahlum. In alten Kirchenbüchern wird Dahlum 1592 bereits als Koenniges-Dahlum genannt. Als Abgrenzung zu Salzdahlum und Dahlum (Groß- und Kleindahlum) im Landkreis Wolfenbüttel wird der Ort ab 1830 Königsdahlum genannt. Der Name bedeutet Heim im Thale bzw. Wohnstätte einer Talung[1].
Zeitgeschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wird Königsdahlum im Jahr 936 als Pfalz Dahlum. Es ist ziemlich sicher, dass die Gründung der Pfalz nicht eine sächsische Gründung ist, sondern dass die Anlage schon auf eine fränkische Gründung zurückgeht[1]. In der Pfalz hielt sich Kaiser Otto der Große mehrfach während des 10. Jahrhunderts auf. Die Pfalz lag an einem Königsweg. Im Jahr 1192 wurde die Pfalz von Heinrich dem Löwen zerstört. Der Abbau der zerstörten Burg geschah hauptsächlich durch die Stadt Bockenem für die Errichtung der Stadtmauer.
An der Bahnstrecke Derneburg–Seesen, die 1887 bis Bockenem und 1889 bis Seesen fertiggestellt wurde, wurde in Königsdalum ein Haltepunkt eingerichtet. Die Strecke wurde allerdings 1990 für den Personen- und 1995 auch für den Güterverkehr stillgelegt. Sie wird nur noch gelegentlich von einer Museumseisenbahn, die auch in Königsdalum hält, und vereinzelt zur Beförderung von Gütern genutzt.
Im Rahmen der Gemeinde- und Gebietsreform von 1974 wurde Königsdahlum mit 17 weiteren Gemeinden zur Gemeinde Bockenem zusammengefasst.
Religion
Es besteht die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Königsdahlum.
Politik
Ortsbürgermeister ist derzeit (2006) der CDU-Politiker Rainer Kammann.
Kultur
Im Jahre 1949 wurde die Freiwillige Feuerwehr Königsdahlum gegründet. In Königsdahlum existierte bis zu diesen Zeitpunkt eine Pflichtfeuerwehr. Die Freiwillige Feuerwehr Königsdahlum hat zur Zeit (2011) 37 Aktive, 14 Alterskameraden und 74 fördernde Mitglieder. Zurzeit ist Alexander Heinz der Ortsbrandmeister dieser Feuerwehr mit Grundausstattung.
Im Jahre 1981 wurde die Arbeitsgemeinschaft Dorfgemeinschafshaus Königsdahlum e.V. gegründet. Sie hat die ehemalige Schule zu einem Dorfgemeinschaftshaus umgebaut und ist verantwortlich für die Instandhaltung und Vermietung. Vermietet werden darf die Schule laut Verfügung der Stadt Bockenem nur an Königsdahlumer Bürgerinnen und Bürger.
Quellen
Daten der Feuerwehr aus deren Festzeitschrift zum 60-jährigen Jubiläum im Jahre 2009 und aktuelle Informationen durch den Ortsbrandmeister.
Koordinaten: 51° 59′ N, 10° 7′ O