Luftschiff

lenkbares Luftfahrzeug, dessen Auftrieb auf aerostatischen Kräften beruht und das über eine eigene Antriebseinheit verfügt
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Ein Luftschiff ist ein lenkbares Luftfahrzeug mit Ballonhülle. Luftschiffe gehören wie Ballone zu den Luftfahrzeugen der Kategorie "Leichter als Luft". Ihren Auftrieb erhalten sie durch die Füllung mit einem leichten Gas (Traggas), heute Helium, früher auch Wasserstoff (bzw. "Leuchtgas").

Man unterscheidet verschiedene Bauweisen von Luftschiffen:

Das erste Prallluftschiff wurde von Henri Griffard gebaut und hatte eine 3 PS Dampfmaschine. Der erste Flug fand am 24. September 1852 statt und führte von Paris nach Trappes. Die zurückgelegte Strecke betrug 27 Kilometer, die Geschwindigkeit etwa 9 km/h.

Um die Jahrhundertwende baute der Brasilianer Alberto Santos-Dumont eine Reihe von Prallluftschiffen. Er gewann damit auch den mit 100.000 Franc dotierten Deutsch-Preis für einen Flug von St. Cloud bei Paris zum Eiffelturm und zurück (insgesamt gut 11 Kilometer) in nicht mehr als 30 Minuten.

Der bekannteste Luftschiffpionier war Graf Ferdinand von Zeppelin, der die Entwicklung von Starrluftschiffen vorantrieb, welche deshalb nach ihm Zeppeline genannt werden. Durch die Verwendung eines starren Skeletts konnten wesentlich größere Luftschiffe gebaut wurden, wodurch das Luftschiff zum kommerziellen Passagierbeförderungsmittel wurde. Zeppelins erstes Luftschiff, die LZ1, wurde 1898/99 gebaut.

Die größte deutsche Konkurrenz Zeppelins vor dem 1. Weltkrieg war die Firma "Luftschiffbau Schütte-Lanz" gegründet von Johann-Schütte (1873-1940). In vielen Bereichen den Zeppelin-Luftschiffen voraus konnte Schütte-Lanz jedoch nie Zeppelins Erfolge feiern. Schütte-Lanz belieferte ausschließlich das Militär. Dadurch mussten nach dem ersten Weltkrieg wegen des Versailler Vertrags alle Hallen des Luftschiffbauers 1922 abgerissen werden. Das bedeutete das Aus für Schütte-Lanz.

Das größte Luftschiff aller Zeiten war die LZ 129 Hindenburg mit 245 Metern Länge, einem Rumpfdurchmesser von 41,2 Metern und einem Fassungsvermögen von rund 200.000 Kubikmetern Wasserstoff. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 130 km/h und die Hindenburg konnte 50 Passagiere über eine Strecke von 17.500 Kilometern befördern. Am 6. Mai 1937 ging die Hindenburg bei der Landung in Lakehurst, USA in Flammen auf, 36 Menschen starben, 62 überlebten. Es wird allgemein angenommen, dass eine starke elektrostatische Aufladung der Hülle zu einem Hüllenbrand führte. Wie wir heute (nach entsprechenden Versuchen von Addison Bain und D. Van Vors) wissen war der Kardinalfehler, der zum Brand führte, ein ungeeigneter Lack, der wie Zunder brannte. Bei einem anderen Lack wäre trotz Funke vermutlich nichts passiert ... Damit war die Zeit der Passagierluftschifffahrt vorerst beendet.

Das amerikanische Militär setzte bis in die 60er Jahre Prallluftschiffe zur U-Boot-Jagd ein. Die Entwicklung von Atom-U-Booten setzte dem ein Ende.

Erst um die Jahrtausendwende wurden wieder große Luftschiffprojekte in Angriff genommen. So fährt seit 2000 der Zeppelin NT 2 regelmäßig Touristen über den Bodensee.

Das Unternehmen Cargolifter, das ein Frachtluftschiff für Lasten von bis zu 160 Tonnen bauen wollte, war bisher nicht erfolgreich. Ende Juni 2002 musste die CargoLifter AG Insolvenz beantragen.

Erst 2002 zum Patent angemeldet und nun in der Entwicklung sind die FFK-Schiffe.

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