Wappen | Karte |
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Karte Verden (Aller) in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Niedersachsen |
Landkreis: | Verden |
Geografische Lage: | 52° 55' nördl. Breite 9° 14' östl. Länge |
Höhe: | 16 m ü. NN |
Fläche: | 71,58 km² |
Einwohner: | 26.669 (31. Dezember 2002) |
Bevölkerungsdichte: | 373 Einwohner je km² |
Postleitzahlen: | 27283 |
Vorwahl: | 04231 |
Kfz-Kennzeichen: | VER |
Gemeindeschlüssel: | 03 3 61 012 |
Stadtgliederung: | 7 Ortschaften |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Große Str. 40 27283 Verden (Aller) Tel.: 04231/12-0 |
Website: | www.verden.de |
E-Mail-Adresse: | info@verden.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Lutz Brockmann (SPD) |
Verden war bis zur Reformation bischöfliche Residenzstadt und ist eine der landestypischsten niedersächsischen Städte nahe des geografischen Mittelpunktes dieses Bundeslandes. In der Region spricht man bis heute häufig Plattdeutsch. Heute ist Verden (Aller) die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises und Mittelzentrum.
Bekannt als Reiterstadt ist die Stadt mit der großen Welt der berühmten Hannoveraner Pferde eng verbunden.
Ausgesprochen wird der Stadtname wie "Ferden" (nicht wie oft fälschlicherweise zu hören wie "Werden").
Wappen
Das Wappen der Stadt zeigt ein schwarzes Nagelkreuz auf silbernem Grunde.
Geschichte
Bis in die frühe Eisenzeit lassen sich im Weichbild der Stadt Spuren menschlicher Siedlung nachweisen. Ferdi in Saxonia, unter dieser Bezeichnung wird Verden in einer Urkunde Karls des Großen zum erstenmal in etwa heutiger Namensform erwähnt. Der Name weist auf Furt oder Fähre hin.
Im Jahre 782 findet im Raume Verden die Unterwerfung der (Nieder-)Sachsen im Verlauf der Sachsenkriege durch Karl den Großen einen grausamen Höhepunkt: Angeblich 4500 Bewohner der damals dünnbesiedelten Region werden hingerichtet ("Verdener Blutgericht"), nachdem sie sich geweigert hatten, sich Kaiser Karl zu unterwerfen und den christlichen Glauben anzunehmen.
In den folgenden Jahrhunderten wächst die Stadt aus zwei Siedlungskernen zusammen: der Norderstadt mit Rathaus und Johanniskirche und der Süderstadt mit dem geistigen Zentrum um den Dom, dem die Fischersiedling an der Aller angegliedert ist. Vom Anfang des 9. Jahrhunderts bis 1643 residieren im Bistum Verden 50 Bischöfe. 1568 wird die Reformation im "Stifte Verden" durch den Landesherrn und evangelischen Bischof Eberhard von Holle (geb. 1531 in Uchte) eingeführt.
Im 15. Jahrhundert wird Verden freie Reichsstadt bis zum Ende des 30jährigen Krieges. Durch den Westfälischen Frieden fällt das Bistum Verden als Reichslehen an die schwedische Krone. Durch Kauf kommt das Herzogtum Verden dann 1719 zum Land Hannover, durch Annektion 1866 an Preußen.
Bis zum 2. Weltkrieg bestimmen Handel und Handwerk sowie zahlreiche örtliche und überörtliche Behörden und Dienststellen und die Garnison (berittene Artillerie) die Entwicklung Verdens. Von Kampfhandlungen 1945 bleibt die Stadt weitgehend verschont.
Ortschaften
Borstel, Dauelsen, Döhlbergen, Hutbergen, Eitze, Hönisch, Scharnhorst, Walle, Rieda
Politik
Hauptamtlicher Bürgermeister seit dem 1. April 2004: Lutz Brockmann (SPD)
Stadtrat 2001 - 2006: SPD 16 Sitze, CDU 15 Sitze, FDP 4 Sitze, Grüne 2 Sitze
Ratsvorsitzende: Annelie Meyer-Coordes (CDU), stellvertretende Bürgermeister: Jens Richter (CDU), Henning Wittboldt-Müller (FDP)
Partnerstädte
Saumur/Frankreich (1967), Havelberg/Deutschland (1990), Warwick/Großbritannien (1990), Zielona Góra/Polen (1993), Bagrationowsk/Russische Föderation (1996), Gorzów Wielkopolski/Polen (1996)
Geografie
Verden liegt an der Aller kurz vor ihrer Mündung in die Weser, etwa 40 km von Bremen und 70 km von Hannover entfernt.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswert in Verden ist vor allem der gotische Dom und die direkt am Fluss Aller gelegene Altstadt mit der romanischen St. Andreas-Kirche, in der die Grabplatte des Bischofs Yso aufbewahrt wird, der Johanniskirche [1] und dem alten Rathaus. Vom unbebauten gegenüberliegenden Allerufer im Ortsteil Hönisch aus bietet sich ein schöner Panoramablick auf die Altstadt.
Außergewöhnlich ist der Sachsenhain, der sich am Rande der Stadt im Ortsteil Dauelsen befindet. Zu beiden Seiten des Weges, der von großen Eichen gesäumt ist, stehen 4.500 Findlinge, die 1935 zum Gedenken an die angeblich hingerichteten Sachsen aufgestellt wurden.
Wirtschaft und Verkehr
Wirtschaft
Größter Industriebetrieb in Verden ist die Masterfoods GmbH [2] (Heimtierbedarf, Lebensmittel, Süßwaren). Herausragend sind weiterhin die Lebensmittelindustrie ( Verdener Keks- und Waffelfabrik Hans Freitag, Badenhop Fleischwerke), der Maschinenbau (Focke & Co. Verpackungsmaschinen, Vemag Anlagenbau), Elektroindustrie (Block Transformatoren), Baugewerbe (Matthäi Straßenbau, Holzkamm Hochbau) sowie die Tierzucht (Nordrind GmbH, Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung). Im Umland gibt es Pferdezucht und Milchwirtschaft.
Verkehr
- Straße
Verden liegt an der Bundesautobahn 27 und an der Bundesstraße 215.
- ÖPNV
Verden liegt an der Eisenbahnstrecke Bremen–Hannover sowie an der "Weser-Aller-Bahn" von Rotenburg (Wümme) nach Minden, die beide zum Netz der Deutschen Bahn zählen.
Verden ist ferner Stammsitz der Verden-Walsroder Eisenbahn GmbH (VWE), die eine 12,5 km lange Bahnstrecke von Verden nach Stemmen und eine weitere Strecke von Böhme nach Walsrode betreibt (früher waren beide Strecken verbunden). Auf der VWE-Strecke findet seit Jahrzehnten nur Güterverkehr statt. Unter anderem wird über die VWE das Masterfoods-Werk an das Schienennetz angebunden.
Darüber hinaus verfügt die Stadt über einige lokale und regionale Buslinien. Verden gehört dem Verkehrsverbund Bremen-Niedersachsen an.
- Wasser
Die Kernstadt liegt unmittelbar an der für die Binnenschifffahrt befahrbaren Aller (nur äußerst geringer Verkehr), die im Norden des Stadtgebietes in die Weser mündet.
- Luft
In Verden-Scharnhorst befindet sich ein Verkehrslandeplatz für Maschinen bis 2000 kg.
Einrichtungen
In Verden gibt es zahlreiche Bildungseinrichtungen. Neben fünf Grundschulen besitzt die Stadt eine Hauptschule, die Klaus-Störtebeker-Schule, die Andreasschule (Sonderschule), eine Realschule und zwei Gymnasien, das Gymnasium am Wall und das vor 1002 gegründete Domgymnasium Verden. Daneben existiert noch die Berufsbildende Schule Verden und eine Kreisvolkshochschule.
Verden ist neben Achim Standort der "Aller-Weser-Klinik", eines Krankenhauses der Regelversorgung in kommunaler Trägerschaft.
Leben in Verden
Historische Altstadt mit netter Einkaufszone, Kneipengegend am Lugenstein, Stadthalle, Kino Cine City, Deutsches Pferdemuseum, Domherrenhaus, Erlebnisbad "Verwell",Museumseisenbahn, Fahrgastschiff auf der Aller, Sportangebot: über 40 Sportvereine, zahlreiche Sportplätze und -hallen, Stadion, Wassersport (Jugendseite WSV Verden e.V., Ruderverein Verden e.V., Verdener Motorboot-Verein e.V.), Segel- und Motorflug und die Golfanlage in Verden-Walle runden das Sportangebot ab. DSL im gesamten Stadtgebiet.
Veranstaltungen
- Pferdeauktionen, Turniere, Pferderennen, Ausstellungen
- Verdener Domweih (traditionelles Volksfest in der Innenstadt)
- Lätarespende (Verteilung von Brot und Heringen)
- Domfestspiele 2005
Persönlichkeiten
- Anita Augspurg Frauenrechtlerin, Wahlrechtreformerin
- Siegmund Seligmann, * 19. August 1853 in Verden (Aller), † 12. Oktober 1925 in Hannover, Sohn eines jüdischen Leder- und Schuhhändlers aus Verden, Besuch des hiesigen Domgymnasiums, später Kaufmann und Unternehmer, langjähriger Generaldirektor der Gummiwerke Continental AG in Hannover
Literatur
- Karl Nerger: Geschichte der Stadt Verden bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts. Herausgeber: Stadt Verden (Aller), 1992.
- Chroniken der zu Verden gehördenden Orte:
- Scharnhorst (Elisabeth Söhl, 1981)
- Walle (Otto Voigt, 1981)
- Eitze (Else Arens, 1989)
- Döhlbergen-Hutbergen (Jürgen Siemers, 1995)
- Eissel (Arbeitskreis Dorfchronik, 1996)
- Dauelsen(Arbeitskreis Dorfchronik, 1997)
- Hönisch (Jürgen Siemers und Arbeitskreis Dorfchronik, 1997)
- Borstel (Heimatverein Borstel in Verden e.V., 2004)
Verwandte Artikel
Weblinks
- www.verden.de Offizielle Internetpräsenz der Stadt
- www.verden.de/panorama Drei Panorama-Bilder
- www.verden-info.de/tourismus/verden.html Tourismus-Informationen