Wappen | Karte |
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Wappen von Alfeld Hilfe zu Wappen |
Deutschlandkarte, Position von Alfeld (Leine) hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Niedersachsen |
Landkreis: | Hildesheim |
Geografische Lage: | 51° 59′ n. Br. 9° 50′ ö. L. |
Höhe: | 50 m ü. NN |
Einwohner: | 21.197 (31. Dezember 2004) |
Postleitzahl: | 31061 |
Vorwahl: | 05181 |
Kfz-Kennzeichen: | HI
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Adresse der Stadtverwaltung: | Marktplatz 1 31061 Alfeld |
Offizielle Website: | www.alfeld.de |
E-Mail-Adresse: | info@stadt-alfeld.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Karl-Heinz Duwe |
Alfeld (Leine) ist eine Stadt im Landkreis Hildesheim im südlichen Niedersachsen (Deutschland). Die Stadt liegt an der Leine und im Leinebergland.
Geschichte
Stadtrechte dürften Alfeld zwischen dem Jahr 1220 (in dem Kaiser Friedrich II. in der Confoederatio den geistlichen Fürsten landesherrliche Rechte garantierte) und dem Jahre 1258 (dem Jahr der ältesten erhaltenen urkundlichen Erwähnung Alfeld als Stadt) verliehen worden sein. Im Jahre 1315 wurde das Alfelder Stadtrecht der Stadt Dassel verliehen. In ältester Zeit gehörte Alfeld zum Bistum Hildesheim. Nach der Stiftsfehde (1519-1523) kam es zum Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel. In der Rückschau war die braunschweiger Zeit Alfelds goldenes Zeitalter, in dem in Alfeld Wirtschaft und Kultur blühten. 1643 fiel Alfeld nach dem Sonderfrieden von Goslar an das Bistum Hildesheim zurück. Infolge des Reichsdeputationshauptschluss es kam es 1803 kurzzeitig an Preußen, dann an das Königreich Westfalen, nach dem Wiener Kongress wurde es 1815 dem Königreich Hannover unterstellt. Als Ergebnis des Deutschen Krieges wurde dieses 1866 von Preußen annektiert, zu dem dann auch Alfeld bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte, was den welfentreuen Teilen der Bevölkerung missfiel. Seit 1946 gehört Alfeld zum Land Niedersachsen.
Stadtbild
Das Stadtbild Alfelds wird geprägt von Fachwerkbauten, die nach verheerenden Stadtbränden der Vergangenheit allerdings überwiegend dem 19. Jahrhundert entstammen.
Hervorzuheben unter den Fachwerkbauten ist die Lateinschule von 1610, ein beeindruckendes Bauwerk der so genannten Deutschen Renaissance. Die Lateinschule ist mit zahlreichen Schnitztafeln geschmückt, deren Bildprogramm ein umfassendes Bild der Bildungsinhalte des Späthumanismus vermittelt. Zahlreiche symbolische Bezüge der Darstellungen verweisen auf den pansophischen Zeithintergrund des frühen 17. Jahrhunderts, also der Zeit eines Jakob Böhme oder eines Johann Valentin Andreae, so die Darstellung der "chymischen Hochzeit" und die Jakobsleiter. Bemerkenswert ist insofern auch das so genannte Planetenhaus, das nach einer früher am Gebäude angebrachten Inschrift 1608 erbaut sein dürfte. Dieses weist zwei Schnitzplattenreihen auf, welche Darstellungen der sieben Planeten und der fünf Sinne zeigen. Die Gegenüberstellung von Planeten bzw. Metallen und dem menschlichen Körper ist vor dem Zeithintergrund als Darstellung der Entsprechungslehre von Mikrokosmos und Makrokosmos zu lesen. Am Planetenhaus findet sich auch ein Schnitzfries mit der Darstellung des Einhorn und zweier Fabelwesen, vermutlich handelt es sich hierbei um Apothekersymbolik. Der urkundliche Nachweis einer Apotheke im Planetenhaus ist jedoch - trotz Hinweisen auf das Vorhandensein einer Einhornapotheke im Alfeld des 17. Jahrhunderts - bislang nicht gelungen. Weitere mit Schnitzplatten verzierte Gebäude in Alfeld waren das Anfang des 20. Jahrhunderts abgebrannte Kaland-Haus aus dem späten 16. Jahrhundert (einzelne Platten sind erhalten und werden in der als Heimatmuseum genutzten Lateinschule aufbewahrt) und ein weiteres Gebäude am Marktplatz, dessen Schnitzplatten aber bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts entfernt wurden.
Bemerkenswert unter den älteren Bauten ist sicherlich auch das renovierte Rathaus, das sich in seinem heutigen Erscheinungsbild - seit 1586 - als ein Bau der Weserrenaissance darstellt. Spuren früherer gotischer Baustufen sind noch zu erkennen, so ein (überformter) gotischer Treppengiebel im Westen.
Weiterhin ist bemerkenswert die gotische Hallenkirche St. Nicolai, die bereits 1205 Archidiakonatskirche war und heute – seit 1543 evangelisch – als Stadtkirche Alfelds, die Hauskirche des Alfelder Superintendenten ist. Superintendent ist zurzeit Herr Pastor Wolfgang Pohlmann. Die Reformation wurde von Dr. Bugenhagen in Alfeld eingeführt.
Der Hauptaltar der St. Nicolai-Kirche, die ursprünglich dem Stadtpatron, dem Heiligen Nikolaus und der Heiligen Jungfrau Maria geweiht ist, steht heute in der Minoritenkirche in Köln, wohin ihn ein früherer Superintendent eigenmächtig verkauft haben soll. Das Schicksal des Altars und seines Verkäufers ist exemplarisch insbesondere für den Umgang der Alfelder Kirche mit den ihr anvertrauten kunsthistorischen Kostbarkeiten, dem zahlreiche Altäre und Epitaphe zum Opfer fielen. Von den Resten der ursprünglich reichen Innenausstattung der St. Nicolai-Kirche ist hervorzuheben ein frühgotisches Triumphkreuz aus dem ersten Drittel des 13. Jahrhunderts. Vielleicht das einzige Kunstwerk von Weltkunstrang in Alfeld.
Im 13. Jahrhundert erhielt Alfeld eine Stadtbefestigung (Wall und Mauer) mit vier Stadttoren. Einer der Stadttürme ist der bis heute erhaltene, im 15. Jahrhundert erbaute Fillerturm. Er erhielt seinen Namen nach dem Abdecker, dem "Filler". Der größte Teil der Stadtbefestigung ist zwischen dem Ende des 18. und dem späten 19. Jahrhundert abgebrochen worden und bis auf unbedeutende Reste freundlich angelegten Parkanlagen gewichen.
Architekturgeschichte manifestiert sich in dem 1910 bis 1915 von Walter Gropius entworfenen Gebäude der Fagus-Werke in Alfeld. Dieser Fabrikbau gilt als ein richtungweisendes Werk der modernen Architektur. Zahlreiche weitere, zum größten Teil in Privathand befindliche Bauten des großen Walter Gropius sind in und um Alfeld vorhanden, aber so gut wie unbekannt. Viele von diesen sind bereits durch die derzeitigen Eigentümer bis zur Unkenntlichkeit umgebaut worden. Die komplette, von Gropius entworfenen Inneneinrichtung einer Alfelder Industriellenvilla wurde von den Nachfahren der ursprünglichen Besitzer in Monaco versteigert, weil in Alfeld selbst sich nicht die erforderlichen 100.000 DM für den Ankauf des kulturgeschichtlich unschätzbar wertvollen Ensembles durch die öffentliche Hand aufbringen ließen.
Stadtgliederung
Einschließlich der Ortsteile Brunkensen, Dehnsen, Eimsen, Föhrste, Gerzen, Hörsum, Imsen, Langenholzen, Limmer, Lütgenholzen, Röllinghausen, Sack, Warzen, Wettensen und Wispenstein hat Alfeld rund 21.000 Einwohner.
Die Hanse
Die Stadt gehörte zu den kleinsten Städten in der Hanse.
Alfeld trat im Jahr 1426 in den Sächsischen Städtebund ein. So wurde die Stadt, die im 14. und 15. Jahrhundert durch den Handel mit Bier, Hopfen, Leinwand und Leinengarn reich geworden ist, indirekt zu einer Hansestadt.
Heute nimmt Alfeld regelmäßig am Hansetag teil, der in Erinnerung an die Tradition der Hanse seit 1980 einmal im Jahr veranstaltet wird.