Albion (bei Ptolemäus Alouion) ist ein alter Name für die Britischen Inseln oder Großbritannien, obwohl der Begriff meist auf England bezogen ist.
Der Name ist womöglich keltischen Ursprungs, wobei die Römer es mit albus (weiß) in Bezug zu den Kalkklippen bei Dover verbanden, und A. Holder (Alt-Keltischer Sprachschatz, 1896) übersetzte ihn schlicht mit Weißland. Einer anderen Theorie zufolge geht der Name auf den nicht indogermanischen Wortstamm *alb "Berg" zurück, auf den demnach auch die Alpen und Alba, ein altirisches Wort für Schottland, zurückgingen.
Die frühen Geschichtsschreiber (6. Jahrhundert v. Chr.) benutzen den Namen Britannia nicht und sprechen stattdessen von nesos 'Iernon kai 'Albionon (Insel der Ierni und Albiones). Pytheas von Massalia (4. Jahrhundert v. Chr.) spricht folglich von Albion und 'Ierne. Begründet auf der Tatsache, dass es an der nördlichen Küste Spaniens bei Asturien einen Stamm namens Albiones gab, hatten auch manche Gelehrte Albion in dieser Gegend angesiedelt (G. F. Unger, Rhein. Mus. xxxviii, 1883, S. 156-196). Von späteren Gelehrten des klassischen Altertums wie Plinius und Ptolemäus wurde der Name Albion aufgegriffen.
Der stehende Ausdruck "perfides Albion" (engl. perfidious Albion, frz. la perfide Albion) für die angebliche Hinterhältigkeit der englischen Außenpolitik stammt aus einem 1793 verfaßten Gedicht des Augustin Marquis de Ximenez. Im Zuge einer groß angelegten Rekrutierungskampagne Napoleons I. wurde er 1813 zum geflügelten Wort. Im deutschen Sprachraum wurde der Ausdruck insbesondere in der wilhelminischen Zeit häufig bemüht.