Elektronischer Produktcode

Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. September 2005 um 15:52 Uhr durch 84.157.149.238 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Der Elektronische Produktcode (EPC, englisch: electronic product code) ermöglicht eine eindeutige Kennzeichnung von Objekten (z. B. Handelseinheiten, Logistische Einheiten oder Transportbehälter).

Im Gegensatz zum herkömmlichen Barcode wird für die Speicherung ein RFID-Transponder (Radio Frequency Identification) genutzt. Das Auslesen erfolgt somit kontaktlos und ohne direktem Sichtkontakt. Es ist davon auszugehen, dass der EPC in Kombination mit RFID die unter der GLN bereitgestellten Nummernidents wie GTIN, EAN oder NVE auf Basis der optischen Erfassung mittels Barcodes mittelfristig ablösen wird.


Im Gegensatz zum bestehenden Nummernidentsystem ("EAN.UCC System" von GS1) hat der EPC die Möglichkeit jedes Objekt (Handelseinheit wie Artikel oder Logisitsche Einheit wie Palette) eindeutig zu verifizieren. Aus diesem Grund wurden einigen Nummernidents, wie dem GTIN (14-Stellige EAN-Nummer) eine Seriennummer angehängt und bezeichnet diese zukünftig als SGTIN. Je nach genutzter Länge kann es zu unterschiedlichen Ergänzungen kommen (z. B. SGTIN-96).


Der EPC ist eine Ziffernfolge mit einer Länge von mindestens 64 Bit (EPC-64) (nur in den EPCglobal Tag Data Standards 1.1 Version 1.27), 96 Bit (EPC-96) oder größer (je nach eingesetztem Nummernident bis zu 204 Bit). Die derzeit verwendeten Nummernidents basieren auf der von GS1 vergebenen GLN (dt. ILN des Typs 2) und wurden leicht modifiziert in dem EPC abgebildet. Die verschiedenen EPC Versionen sollen zueinander aufwärtskompatibel sein (in der Version 2 der Tag Data Standards wird dies nur bedingt eingehalten!). Version 2 der Tag Data Standards ist gerade in Entwicklung und dürften im ersten Halbjahr 2005 veröffentlicht werden.


Der grundsätzliche Aufbau der EPC Ziffernfolge ist wie folgt (hier EPCGlobal Tag Data Standards Generation 1):

  • Header: Kennzeichnung des nachfolgenden EPC Nummernident (SSCC-96, SGTIN-96). Die nachfolgende Aufteilung kann je nach abgebildetem Nummernident variieren.
  • Filterwert: Gibt an, um welchen Typ von Einheit es sich handelt (z. B. Artikel, Unterkarton oder Karton)
  • Partition: Gibt an, an welcher Stelle die EPC-Manager-Nummer und die Objektklassennummer getrennt werden müssen (die beiden genannten Felder haben nur in der Summe eine feste Länge und variieren in der Abgrenzung zueinander)
  • EPC-Manager-Nummer: Kennzeichnung des Inverkehrbringers. Die EPC-Manager-Nummer entspricht der GLN (dt. ILN Typ 2) (beim GTIN die sog. Basisnummer)
  • Objektklassennummer: enthält die Nummer des Produkts (z.B. Milchflasche 1 Liter, 1,5% Fett, Tetrapack). Die EPC Object Class entspricht der Artikelnummer.
  • Seriennummer: enthält eine fortlaufende Nummer des Artikels (z.B. jede einzelne Milchflasche eines bestimmten Produzenten eines bestimmten Artikels)

Die bisher notwendigen Prüfziffern (letzte Ziffer in einem GTIN) werden im EPC nicht mehr benötigt.


Im Zusammenhang mit dem geplanten Datenaustauschkonzept des EPCglobal Network werden Begriffe wie Object Name Service (ONS) und die Physical Markup Language (PML) genannt.

ONS ist eine Datenbank in der jedem EPC eine IP-Adresse zugeordnet ist. Es kann verglichen werden mit dem DNS zum Routen von Domainen innerhalb des Internets. Damit soll auf die Daten des Herstellers und/oder des Logistikers bzw. Händlers geroutet werden. Zum heutigen Zeitpunkt (Juni 2005) ist nicht final entschieden, in welchem Umfang der ONS weitere Aufgaben übernehmen wird (z. B. Tracking der Objekte).

PML ist eine Dateiformat (ähnlich XML) zur Beschreibung von physischen Objekten.

Betrieben werden sollen die ONS Server / Dienst von den jeweiligen Landesorganisationen von EPCglobal Inc.. Eine finale Entscheidung steht jedoch noch aus.

Im Zusammenhang mit der RFID-Technik können somit alle beweglichen Objekte von der Herstellung über Logistiker, den Handel und eventuell bis zum Verbraucher verfolgt werden (hier ist noch keine finale Konzeption vorhanden). Die Standardisierungsorganisation GS1 (eheml. UCC und EAN International) haben für die Definition der notwendigen Standards, Vermarktung und Öffentlichkeitsarbeit das Konsortium EPCglobal Inc. gegründet. In Deutschland hat dies die GS1 Germany GmbH, Köln übernommen.