Bahnstrecke Oberhausen-Osterfeld–Hamm

zweigleisige und elektrifizierte Hauptbahn am Nordrand des Ruhrgebiets
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Die Hamm-Osterfelder Bahn ist eine 86 Kilometer lange zweigleisige elektrifizierte Eisenbahnhauptstrecke am Nordrand des Ruhrgebietes. Sie besitzt als durchgehende Flachlandstrecke keine Tunnel. Sie dient heute in ihrem östlichen und mittleren Teil nur mehr dem Güterverkehr, während auf dem Westabschnitt auch Öffentlicher Personennahverkehr stattfindet.

Streckenverlauf von Ost nach West mit allen Bahnhöfen

Nur im Güterverkehr befahrener Streckenabschnitt

Im Güter- und Personenverkehr befahrener Streckenabschnitt

  • Gelsenkirchen-Buer Nord: Einmündung der eingleisigen Strecke von Haltern am See
  • Unterführung unter der Strecke von Wanne-Eickel nach Borken (Westf.), ehemals nach Winterswijk (NL) über Gelsenkirchen-Bismarck – Gelsenkirchen-Buer Süd – Gladbeck Ost – Hervest-Dorsten
  • Gladbeck West: stillgelegter Ablaufberg, Übergabebahnhof zur Zechen- und Hafenbahn der Ruhrkohle AG. Einmündung in die Bestandsstrecke von Coesfeld (Westf.), ehemals von WilhelmshavenRheine nach Duisburg-Wedau über Hervest-DorstenOsterfeld Süd – Oberhausen West
  • Bottrop-Boy: Haltepunkt
  • Einmündung der Strecke von Herne nach Osterfeld Süd über Gelsenkirchen-Bismarck – Gelsenkirchen-Buer Süd
  • Bottrop Hbf: verlassener Rangierbahnhof und ehemaliges Bahnschwellenwerk. Abzweig nach Essen-Borbeck – Essen Hbf (teilweise zweigleisig) und Essen-Frintrop – Oberhausen West (durchgehend zweigleisig). In Richtung Osterfeld Süd getrennter Verlauf als zweigleisige Güterzug- und eingleisige Personenzugstrecke
  • Bottrop-Vonderort: Haltepunkt am Personengleis
  • Oberhausen-Osterfeld Süd: großer Rangierbahnhof. Im Ostkopf Einmündung der Emschertalbahn von Herne – Wanne-Eickel – Essen-Karnap. Vom Westkopf aus Verbindungen über eine zweigleisige Güterzugstrecke nach Oberhausen West und eine zweigleisige Güter- und Personenzugstrecke zum Abzweig Grafenbusch, die sich hier in eine eingleisige Güterzugstrecke nach Oberhausen-Sterkrade mit Anbindung an die Hollandstrecke Oberhausen – WeselEmmerichArnheim (NL) und eine eingleisige Personenzugstrecke nach Oberhausen Hbf teilt.

Geschichte

Zwecks Entlastung des fast nicht mehr ausbaufähigen Eisenbahn-Bestandsnetzes des Ruhrgebietes, insbesondere im Güterverkehr wurde an dessen Nordrand von der Königlich Preußischen Eisenbahn-Verwaltung (KPEV) am 1. Mai 1905 unter Einbeziehung der vom Bahnhof Gladbeck West in Richtung Westen bereits vorhandenen Infrastruktur die Hamm-Osterfelder Bahn eröffnet. Sie diente in erster Linie der Direktverbindung der beiden großen Rangierbahnhöfe Hamm (Westf.) und (Oberhausen-)Osterfeld Süd für langlaufende Durchgangsgüterzüge mit weiträumiger Umfahrung des Ruhrgebiets sowie dem Anschluss neuer Steinkohlezechen an das Eisenbahnnetz.

Der Personenverkehr war immer schwach ausgelegt trotz mehrerer größerer Städte im Streckenverlauf, deren Bahnhöfe allerdings aufgrund der vorwiegenden Zweckbestimmung der Strecke für den Güterverkehr teilweise weit entfernt von den Ortskernen angelegt waren. Es gab auf ihr trotz Zweigleisigkeit und Hauptbahnstatus niemals Personenfernverkehr. Die gesamte Strecke wurde im Jahre 1967 elektrifiziert. Der Personenverkehr wurde im Abschnitt Hamm (Westf.) – Gelsenkirchen-Buer Nord ab 29. Mai 1983 eingestellt.

Verkehr heute und Ausblick

Heute verkehren im Streckenabschnitt

Durchgehende Personenzüge fahren heute von Gelsenkirchen-Buer Nord nach Oberhausen nicht mehr. Die Fahrgäste sind also gezwungen, in Gladbeck oder Bottrop umzusteigen.
Das Konzept des Fahrgastverbands PRO BAHN NRW und des Verkehrsclub Deutschland zum Rhein-Ruhr-Express schlägt vor, dass „diese Strecke ... zwischen Gelsenkirchen-Buer Nord und Recklinghausen wieder von Personenzügen genutzt werden (sollte). Dadurch erhalten Herten und Westerholt eine SPNV-Anbindung und außerdem Gladbeck, Gelsenkirchen-Buer und Recklinghausen eine verbesserte Anbindung an die großen Städte im Ruhrgebiet und an die Rheinschiene.“

Für den Schienengüterverkehr ist die Hamm-Osterfelder Bahn trotz dessen Rückganges nach wie vor in ihrer gesamten Länge von Bedeutung. Allerdings besteht heute östlich von Gelsenkirchen-Buer Nord am Wochenende von Samstagmittag bis Montagmorgen Betriebsruhe.

Sonstiges

Literatur

  • KRAUSE Günter: Die Entwicklung des Gleisnetzes und der Strecken der Direktion Essen. Krefeld: Röhr-Verlag 1986. (= Entwicklung der Eisenbahnen in Deutschland, Teil 2.) ISBN 3-88490-130-3.
  • HÜBSCHEN Christian/ KREFT-KETTERMANN Helga: Geographisch-landeskundlicher Atlas von Westfalen. Themenbereich VII VERKEHR. Doppelblatt Eisenbahn-Güterverkehr. Karte und Begleitheft. Münster (Westf.): Aschendorff 1993, ISBN 3-402-06196-1.
  • FIEGENBAUM Wolfgang/ KLEE Wolfgang: Abschied von der Schiene. Stillgelegte Bahnstrecken von 1980-1990. Stuttgart: Transpress Verlag 1997, ISBN 3-613-71073-0.