Simson Sperber

Kleinkraftrad des VEB Simson
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. September 2005 um 15:37 Uhr durch 213.61.130.220 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Der Sperber (Typbezeichnung SR4-3) war ein zweisitziges Leichtkraftrad aus dem ehemaligen "VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Simson Suhl, das zugleich das leistungsstärkste Modell der sogenannten Vogelserie darstellte.

Er wurde von 1966 bis 1972 produziert und besaß einen fahrtwindgekühlten 50cm³-Zweitaktmotor, welcher eine Leistung von 4,6 PS entwickelte. Wegen dieses hochdrehenden Motors, einem fußgeschalteten Vierganggetriebe und einer entsprechend darauf abgestimmten, sehr großzügig dimensionierten Ansauganlage mit Trockenluftfilter (diese nahm den ganzen Platz unter dem Tank und der Sitzbank komplett ein) erreichte der "Sperber" auf ebener Fahrbahn eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 75 km/h. Aufgrund dessen wurde der "Sperber" trotz eines Hubraumes von nur 50cm³ als zulassungs-/kennzeichenpflichtiges Leichtkraftrad eingestuft und durfte sowohl früher in der damaligen DDR, wie auch heute noch in Deutschland nur mit einem Motorradführerschein (Fahrzeugklasse A oder A1) gefahren werden. Der Sperber entsprach vom Grundaufbau des Fahrwerks her weitgehend dem des Kleinkraftrades Star (Simson), besaß aber einen etwas größeren 9,5 Liter-Tank und eine verstärkende Rahmenstrebe unterhalb dieses Tanks. Außerdem wurden hier, zur Steigerung des Fahrkomforts, vorn wie hinten hydraulische Stoßdämpfer im Vollschwingenfahrwerk und eine etwas verlängerte Sitzbank verbaut. Die Fahrzeugelektrik war, abgesehen von der außenliegenden Zündspule, auf 6 Volt ausgelegt, die Scheinwerferleistung gegenüber der des "Star" aber auf 25/25 Watt erhöht. Der Sperber wurde, abgesehen von einigen Modellen des ersten Produktionsjahres, stets in den Farben Blau und Alabaster(-weiß) lackiert. Die Produktion des SR4-3 "Sperber" endete im Jahre 1972, da die Nachfrage und die Verkaufszahlen im Export und selbst in der DDR hinter den Erwartungen zurückblieben und um letzlich, vernünftigerweise, die Produktionskapazitäten für sein Nachfolgemodell, das Kleinkraftrad SR4-4 "Habicht" freizumachen.