Die Diskussion über diesen Antrag findet auf der Löschkandidatenseite statt.
Hier der konkrete Grund, warum dieser Artikel nicht den Qualitätsanforderungen entsprechen soll: Der existierende Artikel ist redundant mit Leverage-Effekt. Alternativ zu diesem Lemma soll Finanzierung ausgebaut werden, siehe Diskussion:Unternehmensfinanzierung. AT 15:33, 29. Sep 2005 (CEST)
Die Unternehmensfinanzierung findet in verschiedenen Bereichen statt. Man unterscheidet hierbei den externen und den internen Kapitalmarkt. Bei dem internen werden die verschiedenen Abteilungen bzw. Bereiche durch Mittel, welche das Unternehmen selbst erwirtschaftet hat, finanziert. Bei der externen Unternehmensfinanzierung geht das Unternehmen an den Kapitalmarkt und versorgt sich so mit frischem Kapital. Dabei wird grundsätzlich Fremd- und Eigenkapital unterschieden. Fremdkapitalgeber stehen zwar im Zahlungsstrom (Cashflow)immer vor den Eigenkapitalgebern, dafür ist die erwartete Rendite der Eigenkapitalgeber höher. Also bei höherem Risiko gibt es auch eine höhere erwartete Rendite. Es gibt jedoch auch Mischformen hieraus, z.B. die Wandel- und Optionsanleihen. Eigenkapital sind zum Beispiel Aktien oder GmbH-Anteile. Fremdkapital sind beispielsweise Anleihen.
Warum findet nun ein Mix aus Fremd- und Eigenfinanzierung statt? Weil man damit die Eigenkapitalrendite erhöhen kann. Dies wird als Hebeleffekt bezeichnet und erhöht auch das Risiko einer Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens, nämlich dann, wenn Zins und Tilgung nicht mehr gedient werden können.
Ein Beispiel
Für den Hebeleffekt sei folgendes Beispiel genannt:
Eine Imbißstube hat 100 Euro Eigenkapital und eine Eigenkapitalrendite von 20 % pro Jahr. Das heißt, in einem Jahr sind aus den 100 Euro 120 geworden. Nun nimmt die Imbißstube 100 Euro Fremdkapital auf zu 10 % Zinsen pro Jahr, kann diese 100 Euro aber gewinnbringend anlegen un erzielt auch auf diese 20 % Rendite im Unternehmen. Nun sieht die Rechnung so aus, dass 200 Euro Gesamtkapital (100 Euro EK und 100 Euro FK) 20 % einbringen, also 40 Euro, aus den 200 Euro wurden 240 Euro. Davon müssen nun die 10 % FK-Zinsen an die Fremdkapitalgeber gezahlt werden, d.h. wir haben noch 30 Euro übrig. Die 100 Euro Fremdkapital wurden bedient durch die Zinsen, bleiben also für die 100 Euro Eigenkapital 30 Euro. Wir haben damit eine Eigenkapitalrendite von 30 %. Das ist der Hebeleffekt, nämlich das Hebeln der Eigenkapitalrenidte von 20 % auf 30 %. Und das lässt den Unternehmenswert steigen.
Fremdkapital | Eigenkapital | Zinszahlung | Gewinn vor Zinsen (und Steuern die hier null sind) | Gewinn nach Zinsen (und Steuern die hier null sind) |
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100 €
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100 €
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-10 € (Zahlungsstrom an die Fremdkapitalgeber)
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+40 €
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+30 € (Zahlungsstrom an die Eigenkapitalgeber)
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Man kann zudem noch die gezahlten Zinsen von den Steuern absetzen, was einen zusätzlichen Steuervorteil aus der Verschuldung ergibt (Tax shield). Denn Zinsen bedeuten Aufwand, dieser mindert den Gewinn und damit muss weniger Gewinn versteuert werden. Dies wurde jedoch in dem Beispiel oben vernachlässigt.
Riskien aus der Verschuldung
Aber warum verschulden die Unternehmen sich nun nicht unendlich und haben damit eine sehr hohe Eigenkapitalrendite? Weil ab einem bestimmten Punkt Kosten (Gerichtskosten, Anwälte usw.) für die Insolvenz hinzugerechnet werden müssen. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei einer sehr hohen Verschuldung die Zinsen nicht gezahlt werden können, steigt sehr stark an - das Unternehmen kann nicht alle Zahlungen bedienen und ist damit insolvent, was einen Totalverlust für die Eigenkapitalgeber bedeutet. Die Folge ist ein wieder fallender Unternehmenswert, wenn man das Optimum der Verschuldung überschritten hat und sich weiter verschulden würde. Auch kann der Hebeleffekt negativ wirken, nämlich dann, wenn die FK-Kosten (Zinsen) höher sind als das, was man im Unternehmen damit erwirtschaftet. In unserem Beispiel wäre das der Fall, wenn die Imbißstube unter 10 % auf das eingesetzte Kapital erwirtschaften würde.