Liste von Luftfahrt-Zwischenfällen 1990 bis 1999

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Dies ist eine Teilliste. Für übrige Zeitspannen siehe Katastrophen der Luftfahrt


2000

  • 25. Juli 2000 - Beim Absturz einer Concorde der Air France (Flug Nr. 4590, Registrierung F-BTSC) kamen bei Paris alle 109 Insassen sowie vier Menschen am Boden ums Leben. Beim Start vom Aéroport Charles de Gaulle in Paris nach New York war die Maschine über ein Metallteil gerollt, dass eine kurz zuvor gestartete McDonnell Douglas DC-10 der Continental Airlines verloren hatte. Das Metall zerschlitzte den rechten vorderen Reifen des linken Hauptfahrwerks (teilweise wird auch die Ansicht vertreten, dass dieser Reifen aufgrund einer Spurabweichung der Räder überhitzt war und daher platzte). Hochgewirbelte Reifenfetzen schlugen ein Loch in die Unterseite der linken Tragfläche der Concorde, so dass Treibstoff aus einen Flügeltank austrat und sich entzündete. Beide linken Triebwerke verloren an Schub, aber die Maschine war schon zu schnell, um auf der Startbahn abbremsen zu können und hob ab. Das Feuer konnte nicht gestoppt werden und schließlich fielen die linken Motoren ganz aus. Zur von den Piloten angestrebten Notlandung in Le Bourget kam es nicht mehr, die Concorde stürzte eine Minute nach dem Start auf ein Hotel und brannte aus. Air France stellte daraufhin den Flugbetrieb der Concorde ein, die britische Flugaufsicht entzog der Concorde die Bescheinigung der Flugtauglichkeit, die sie erst nach zahlreichen Konstruktionsänderungen wieder erlangte.
  • 22. Juni 2000 - Nähe Wuhan, China. Bei starkem Regen und schlechter Sicht stürzte eine Verkehrsmaschine ab. Alle 42 Menschen an Bord und 7 Anwohner starben.
  • 25. Mai 2000 - Am Aéroport Charles de Gaulle in Paris, stießen eine Shorts 330 der Fluggesellschaft Stream Line mit einer Air Libert MD-80 zusammen. Alle Maschinen auf dem Flughafen waren mit französischen Crews besetzt und ihnen wurden auf Französisch Anweisungen erteilt. So bekam die britische Crew der Stream Line nicht mit, dass eine andere Maschine eine Freigabe für die gleiche Startbahn bekommen hat. Bei diesen Unfall starb der Co-Pilot der Stream Line. Der Unfall ließ sich auf die Benutzung unterschiedlicher Sprachen im Flugfunk zurückführen. Bis heute ist es in einigen Ländern immer noch üblich, dass mit Piloten in ihrer Muttersprache gesprochen wird und nicht in Englisch.
  • 13. Januar 2000 - El-Brega, Libyen. Nach einem Triebwerksschaden stürzt eine Verkehrsmaschine ins Meer. 23 Menschen starben, 19 konnten gerettet werden.

1999

  • 31. Oktober 1999 - Eine Boeing 767, Flugnummer 990, der Luftfahrtgesellschaft Egypt Air stürzte auf dem Flug von New York City (USA) nach Kairo (Ägypten) ab. Der Absturzort liegt knapp 100 km vor der Küste von Massachusetts.Das Flugzeug ging kurz vor Absturz in einen von einem der Piloten ausgelösten Sturzflug über; alle 217 Menschen an Bord kamen beim Aufprall auf die Meeresoberfläche ums Leben.
  • 5. September 1999 - Katmandu, Nepal. Eine kleine Verkehrsmaschine streifte einen Telekommunikationsturm und stürzte ab. Alle 15 Menschen an Bord starben.

1998

  • 2. September - Kanada. Bei einer MD-11 der Swissair, Flugnummer 111, auf dem Flug von New York City nach Genf brach rund eine Stunde nach dem Start ein Feuer hinter dem Cockpit aus, das zu Rauchentwicklung und zum Ausfall von Instrumenten führte. Auf dem Weg zur Notlandung in Halifax (Kanada) stürzte das Flugzeug vor der Küste Nova Scotias in den Atlantik, wobei alle 229 Menschen an Bord ums Leben kamen.
  • 5. Mai - Peru. Eine vom Ölkonzern Occidental Petroleum geleaste Boeing 737 der peruanischen Luftwaffe stürzte auf dem Flug von Iquitos nach Andoas kurz vor dem Ziel ab. 74 Menschen starben, 13 wurden gerettet.
  • 16. Februar - Taiwan. Ein Airbus A300 der China Airlines steuerte in leichtem Nebel und Regen die Landebahn in Taipeh zu hoch an und startete durch. Dabei geriet die Maschine außer Kontrolle, stürzte ab und explodierte. Alle 196 Menschen an Bord sowie sieben am Boden starben.
  • 12. Februar - Sudan. Eine Antonow An-26 der Sudanesischen Luftwaffe schoss bei der Landung in Nasir über die Bahn hinaus und rutschte in einen Fluss. 26 der 57 Insassen starben, darunter ein Vizepräsident des Sudan und weitere Regierungsmitglieder.

1997

  • 17. Dezember - Griechenland. Eine ukrainische Jakowlew Jak-42 stürzte in bergigem Gelände ab, nachdem der Pilot in Thessaloniki durchgestartet war und die Orientierung verloren hatte. Alle 70 Menschen an Bord starben. Eine bei der Suche nach dem Wrack eingesetzte Lockheed C-130 der Griechischen Luftwaffe stürzte ebenfalls ab, wobei fünf Menschen umkamen.
  • 5. Dezember - Irkutsk, Russland. Eine Antonow An-124-Frachtmaschine stürzte ca. 20 Sekunden nach dem Start wegen des Ausfalls von zwei der vier Triebwerke in ein Wohngebiet. Mehrere Häuser wurden durch das anschließende Feuer zerstört. Alle 23 Menschen an Bord des Flugzeugs und 45 am Boden starben.
 
Flugzeugabsturz – Korean Airlines Flug 801 am 6. August 1997 (228 Menschen starben, 26 überlebten)
  • 6. August - Agana, Guam. Beim Anflug prallte eine Boeing 747 der Korean Air gegen einen Hügel, etwa 5 km vor dem Flughafen. Das ILS war abgeschaltet; die Piloten führten den Anflug zu tief aus, was von der Flugkontrolle aber nicht bemerkt wurde. Von 254 Menschen an Bord des Flugzeugs konnten 26 gerettet werden.
  • 4. Februar - Israel. Kollision zweier Militär-Hubschrauber. Alle 73 Menschen starben.
  • 2. Februar - Angola. Eine CASA 212 der Angolanischen Luftwaffe verunglückte auf einem Inlandsflug, wobei alle 37 Insassen starben.

1996

  • 7. November - Lagos, Nigeria. Nach einem Lotsenfehler war es beinahe zum Zusammenstoß einer Boeing 727 der ADC Airlines mit einer anderen Maschine gekommen. Bei dem folgenden Ausweichmanöver geriet die B727 außer Kontrolle und stürzte ab, wobei alle 143 Insassen starben.
  • 31. Oktober - São Paulo, Brasilien. Kurz nach dem Abheben einer Fokker 100 einer brasilianischen Regionalgesellschaft setzte der Umkehrschub eines Triebwerks ein. Die Maschine geriet außer Kontrolle und stürzte in ein Wohngebiet, dabei starben alle 95 Insassen und vier Menschen am Boden.
  • 17. Juli - Kurz nach dem Start in New York City explodierte die Boeing 747 des TWA-Fluges 800 mit Ziel Paris in gut 4 km Höhe. Höchstwahrscheinlich hatte ein Kurzschluss das Gas-Luftgemisch eines Flügeltanks entzündet. Alle 230 Menschen an Bord kamen ums Leben.
  • 15. Juli - Eindhoven, Niederlande. Beim Durchstarten einer von der Niederländischen Luftwaffe gecharterten Lockheed C-130 Hercules der Belgischen Luftwaffe gerieten Vögel in die Motoren, die Maschine stürzte auf die Landebahn und fing Feuer. 34 Menschen starben, 7 wurden gerettet.
  • 11. April - Bei einem Brandunglück im Abfertigungsgebäude des Düsseldorfer Flughafens starben 17 Menschen. Die Terminals wurden weitgehend zerstört. Ursache waren unsachgemäß ausgeführte Schweißarbeiten.

1995

  • 20. Dezember 1995 - Cali, Kolumbien. Eine aus Miami, USA kommende Boeing 757 der American Airlines stürzte während des Landeanflugs ab. Die Piloten hatten beim Anflug ein falsches NDB als Navigationsziel eingestellt. Bei der anschließenden Kurskorrektur prallte die Maschine gegen einen Berg. 160 Menschen starben, 4 konnten gerettet werden.

1994

  • 26. April 1994 - Nagoya, Japan. Ein aus Taipeh, Taiwan kommender Airbus A300 der taiwanesischen China Airlines stürzte beim Landeanflug ab. Die Piloten hatten nicht bemerkt, dass der Autopilot versehentlich auf Durchstarten eingestellt war und steuerten vergeblich dagegen. 264 Menschen starben, 7 überlebten das Unglück.

1993

1992

  • 4. Oktober 1992 - Eine Fracht-Boeing 747-200 der israelischen Fluggesellschaft El Al stürzte nach Ausfall von Triebwerken und Hydrauliksystem in Hochhäuser des Amsterdamer Vorortes Bijlmermeer. Mindestens 47 Menschen verbrannten in dem Flammenmeer. Als Fracht wurden nur Blumen und Parfüm angegeben. Erst viele Jahre später hat die Fluggesellschaft zugegeben, dass 240 kg der Chemikalie DMMP zur Erzeugung von Sarin sowie einige hundert Kilogramm Uran an Bord des Fluges von New York, USA über Amsterdam nach Tel Aviv, Israel waren.

1991

  • 26. Mai 1991 - Bei einer Boeing 767 der Lauda Air schaltete sich nach Start in Bangkok, Thailand durch einen Systemfehler im Steigflug die Schubumkehr beim linken Triebwerk ein. Dadurch stürzte die Maschine nahe Bangkok ab. Es kamen 213 Passagiere und 10 Crewmitglieder ums Leben.

Literatur

Siehe auch: Katastrophen der Raumfahrt, Katastrophen der Seefahrt, Katastrophen im Schienenverkehr, Katastrophen der Binnenschifffahrt