Polizistenmord von Heilbronn

Mord an einer Polizeivollzugsbeamtin am 25. April 2007
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Beim Heilbronner Phantom handelt es sich um eine unbekannte Frau, welche seit 1993 in Europa mit zahlreichen Straftaten in Verbindung gebracht wird, darunter sechs Tötungsdelikten, unter anderem der Tötung einer Polizistin. Der Zusammenhang zwischen dem Phantom und den Taten konnte nur aufgrund der am Tatort nachgewiesenen DNA ermittelt werden. Das Alter und das Aussehen der Frau sind unbekannt, aus der DNA konnten die Ermittler nur schließen, dass es sich bei dem Phantom um eine Frau handelt. Ihre DNA wurde bis Anfang August 2008 insgesamt 33 Mal[1][2] an Tatorten in Österreich, Frankreich und Deutschland gefunden.

Taten

Unter anderem wurde die DNA des Phantoms an folgenden Tatorten sichergestellt:

  • 1993 wurde eine 62-jährige Rentnerin in Idar-Oberstein (Deutschland) mit einer Drahtschlinge erdrosselt.
  • Im März 2001 wurde in Freiburg im Breisgau (Deutschland) ein Rentner erwürgt.
  • 2005 hat die Frau in Worms versucht, einen Mann umzubringen.
  • Im Oktober 2006 brach sie in ein Wohn- und Geschäftshaus im Saarbrücker Stadtteil Burbach ein.
  • Im März 2007 brach sie bei einem Optiker in Österreich ein.
  • Am 25. April 2007 wurde eine 22-jährige Polizistin in Heilbronn getötet und ihr 24-jähriger Kollege lebensgefährlich verletzt. Die Dienstwaffen und Handschellen der Polizisten sind seitdem verschollen. Der aus dem Koma erwachte Kollege der Erschossenen kann sich an die Tat selbst nicht erinnern. In Heilbronn erinnert eine Gedenktafel auf der Theresienwiese an das Verbrechen.
  • Von 1993 bis 2007 werden ihr 18 weitere Einbrüche in Geschäfte, Hotels und Wohnungen sowie Autodiebstähle vorgeworfen.
  • Im März 2008 wurde ihre DNA in einem direkten Zusammenhang mit dem Mord an drei Georgiern in Heppenheim sichergestellt.
  • Von den DNA-Spuren, die nach einem Hauseinbruch in Oberstenfeld-Gronau in der Nacht vom 9. auf den 10. April 2008 sichergestellt wurden, lässt sich eine ebenfalls der unbekannten Täterin zuordnen.
  • Im Mai 2008 konnte der gesuchten Täterin eine weitere DNA-Spur zugeordnet werden, die nach einem in der Nacht zum 23. März 2008 verübten Einbruch in ein stillgelegtes Hallenbad in Niederstetten gefunden wurde.
  • Im August 2008 wurde die DNA-Spur bei den Ermittlungen zu einem Überfall auf eine Frau am Abend des 9. Mai 2008 in einem Vereinsheim in Saarhölzbach gefunden.

Umfeld

Es wird vermutet, dass die Frau aus dem Obdachlosen- und/oder Drogenmilieu kommt, da die meisten Einbrüche zum Versetzen der Beute gedient haben dürften. Außerdem wurde neben einem der zahlreichen Tatorte ein von ihr halb verspeister Keks und neben einem anderen Tatort eine von ihr benutzte Einwegspritze gefunden. Die Polizei geht davon aus, dass sich die Frau bei ihren Taten häufig in Begleitung von Männern befindet und vermutlich mit der organisierten Kriminalität zu tun hat. Die österreichische Polizei hat zwei Männer, einen aus Serbien und einen aus Polen, festgenommen, deren DNA-Material gemeinsam mit dem der Unbekannten bei Tatorten gefunden wurde.

Fahndung

Aufgrund von Zeugenaussagen wird die Möglichkeit eines männlichen Erscheinungsbilds der mutmaßlichen Täterin in Betracht gezogen. Mittlerweile sind 150.000 Euro Belohnung für Hinweise zum Verbleib der Frau ausgesetzt. Bei der Polizeidirektion Heilbronn werden die Ermittlungen in der Soko Parkplatz gebündelt.

Einzelnachweise

  1. Phantomspur erneut aufgetaucht. stimme.de, 7. August 2008
  2. "Phantom" hinterlässt erneut DNA-Spur. spiegel.de, 7. August 2008