Das Schloss Mörtenegg, auch Martinseck oder Dinzlschloss genannt, steht im Villacher Stadtteil St. Martin.
Geschichte
Das Schloss wurde von Sigmund Khevenhüller um 1550 anstelle eines urkundlich bis ins 15. Jahrhundert zurückgehenden freien Hofes der Khevenhüller erbaut. 1622 scheint Hans Widmann als Besitzer des Schlosses auf, 1637 die Familie Grotta von Grottenegg, nach 1874 Dr. Ignaz Dinzl. 1944 vererbte Else Dinzl das Schloss an die Stadt Villach. Von 1953 bis 2004 diente das Schloss als Lehrlingsheim der Kärntner Landesregierung. Heute wird das Schloss für Jugend- und Kulturaufgaben genützt.
Bauwerk
Das Schloss ist ein dreigeschossiger, mittelgroßer kubischer Bau mit Eckerkern. Über dem Eingangsportal befindet sich ein kleiner Balkon mit Rundbogenfenster, darüber sind die Wappen von Siegmund Khevenhüller und seiner Gemahlin Katharina von Gleinitz zu sehen. 1985 wurden drei Sonnenuhren freigelegt. In der gewölbten Eingangshalle mit ornamentalen Kapitellen ist an der linken Wand eine Reliefplatte mit einer Pietà von 1509. Im Erdgeschoss ist der mittlere Saal kreuzgratgewölbt. Die große Halle im Obergeschoss besitzt ornamentale Kapitelle und ein Portal mit dem Wappen der Khevenhüller, das südliche Erkerzimmer eine Stuckdecke. Auf der Straßenseite besitzt das Schloss zwei Wehrtürme. Im nordöstlichen Turm wurden 1978 Wandmalereien aus dem 16. Jahrhundert freigelegt.
Quellen
Literatur
- Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 1015 f.
Weblinks
Koordinaten: 46° 36′ 58,6″ N, 13° 49′ 52,9″ O