ZXR ist eine Motorrad-Baureihe von Kawasaki mit 750 ccm und 400 ccm Hubraum. Die ZXR750 wurde von 1989 bis 1995 gebaut. Sie war die Straßenversion für die Superbike-Klasse. Speziell die "Staubsaugerschläuche-Modelle" (Bj. 89-92) genießen Kultstatus. Abgelöst wurde die ZXR-750-Reihe von der weiterentwickelten ZX7R, die aber das firmeninterne Kürzel weiterführte und bis 2003 gebaut wurde.
Die ZXR400 wurde von 1989 bis 1999 gebaut. 1989 und 1990 die H Modelle, und danach folgte die L-Version.
Baureihen
1989 ZX750 H1 Die H1 war die erste ZXR, deren charakteristisches Merkmal war die oben erwähnten Schnorchel. Sie wurde als Gegenpol für die damals sehr erfolgreiche Suzuki GSXR750 gebaut.
Technische Daten der H:
- Hubraum: 742 cm³
- Leistung: 74 kW/100 PS,
- Motor: 4-Takt DOHC, Tassenstößel
- Sonstiges: Telegabel, Schwinge mit Überzug, Vollverkleidung, Alurahmen mit verschraubten Unterzügen,
- Bereifung: vorne 120/70/17, hinten 170/60/17.
Die weiterentwickelte H1, technische Änderungen am Motor sowie ein geänderter Zylinderkopf. Eine geänderte Schwinge und eine grössere Vergaseranlage. Ausserdem ein grösserer Kühler. In der ungedrosselten Version bis ca. 87 kW möglich.
1991 ZX750 J/K
Neuentwicklung, Alurahmen ohne Unterzüge, USD-Gabel, kurzhubiger Motor und mit Schlepphebel statt Tassenstößel. Das K-Modell war die einsitzige Rennversion, die weltweit angeblich nur 1000 mal gebaut wurde. Sie unterscheidet sich vom Basismodell (also der J) durch eine gesteigerte Motorleistung, eine geänderte Getriebeabstufung mit einem extrem lang übersetzten 1. Gang, Flachschiebervergaser sowie einem voll einstellbarem Fahrwerk. Zur Gewichtsreduzierung wurde ein Alu-Tank verbaut, ebenso fand am Heck ein erleichterter Rahmen Verwendung. Dadurch kam ein stolzer Listenpreis von damals 25.000 DM zustande. Die J dürfte man heute allerdings als weitestverbreitete ZXR ansehen, da sie wesentlich erschwinglicher war.
Technische Daten:
- Hubraum: 749 cm³
- Bohrung x Hub: 71 mm x 47,3 mm
- Leistung: J 74 kW (101 PS) / K 90 kW (122 PS)
- Gabeltauchrohrdurchmesser: J 43mm / K 41mm
- Bereifung: vorne 120/70/17, hinten 180/55/17
ZX750 L/M
Die L/M Reihe war die erste Serienmaschine mit einem funktionierendem RAM-AIR System. Auch hier baute Kawasaki eine einsitzige Rennstreckenversion (die M), die allerdings noch seltener anzutreffen ist als die K. Der Rahmen wurde leicht geändert, da das RAM-Air System durch den Rahmen geführt wird. Auch der Tank mußte geändert werden, da der Luftfilterkasten nicht mehr hinter dem Motor (von vorne gesehen), sondern, wie heute allgemein üblich, über den Motor Platz fand. Der Motor wurde vom K-Modell übernommen, die L erhielt das "normale" Getriebe, währenddessen die M ebenfalls das Renngetriebe (wie beim K-Modell) erhielt. Dieses Modell war allerdings nicht so erfolgreich wie die Vorgänger, da sie im Gegensatz zur Konkurrenz noch an Gewicht zulegte und damit im Vergleich zur 900er Fireblade um 30 kg schwerer war.
Verwandtschaften:
Während die H noch eine erkennbare, konstruktionsbedingte Ähnlichkeit zu den typischen 80er Jahren Modellen aufweist, sie war schließlich eine Neuentwicklung auf Basis der sehr erfolgreichen GPZ-Modelle, haben die JKLM Modelle baugleiche Komponenten der ZX9R, Modell ZX900B genannt. Der Motor ist, bis auf den geänderten Hubraum und verstärkte Kurbelwellenlager, baugleich. Ab 1996 wurde dann die ZX7R gebaut, als Modell ZX750P bzw. ZX750N bezeichnet. Der Motor wurde wieder kurzhubiger, erhielt Tassenstößel, behielt aber die gleiche Leistung wie die alten Modelle. Seit 1996 wurde die 7er bis Produktionsende unverändert gebaut. Lediglich die Lackierung wurde jedes Jahr geändert.