Kopenhagen

Hauptstadt von Dänemark
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Kopenhagen (dän. København) ist die Hauptstadt Dänemarks, sowohl in politischer, als auch in kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht.

Der Nyhavn in Kopenhagen

Kopenhagen gehört zu den bedeutendsten Metropolen Nordeuropas und zählt dort zu den schönsten und meistbesuchten Städten.

Geografie

Kopenhagen liegt auf Dänemarks größter Insel Seeland (Sjælland), nicht weit von Malmö in Schonen in Schweden. Ein kleinerer Teil Kopenhagens liegt auf der Insel Amager. Geologisch gesehen befindet sich die gesamte Stadt auf der eiszeitlichen Grundmoränenlandschaft, die weite Teile Dänemarks einnimmt.

Unterschieden werden muss zwischen der eigentlichen Stadt Kopenhagen, dem Amt (Regierungsbezirk) Kopenhagen, dem Großraum Kopenhagen, und dem Verkehrsverbund Hauptstadttrafik.

Datei:Christianshavnhavnegade.JPG
Der Stadtteil Christianshavn
  • Zur kreisfreien Stadt Kopenhagen gehören der eigentliche Stadtkern, die sogenannten "Brückenquartiere" (Brokvarterer): Østerbro, Nørrebro, Vesterbro, Amagerbro; die Stadtteile Christianshavn, Islands Brygge, Valby, Vanløse und Brønshøj; aber nicht die eigenständige, kreisfreie Gemeinde Frederiksberg.
  • Zum Regierungsbezirk Kopenhagen gehört nicht die Stadt Kopenhagen! Vielmehr zieht sich dieser Bezirk rund um die Stadt herum und umfasst zum Beispiel die Gemeinden: Tårnby ("Turmstadt"), Kastrup, Glostrup, Herlev, Gentofte und Hellerup.
  • Der Großraum Kopenhagen umfasst die Städte Kopenhagen, Frederiksberg sowie den Regierungsbezirk Kopenhagen.
  • Zum Verkehrsverbund Hauptstadttrafik gehören der Großraum Kopenhagen sowie das Gebiet, das in etwa von Helsingør über Frederikssund und Roskilde bis nach Køge abgegrenzt ist, teilweise streckt sich der Verbund noch etwas weiter.

Geschichte

Im 12. Jh. wurde am Øresund eine Burg errichtet, die einen kleinen Handelshafen nach Schweden sichern sollte. Entsprechend erhielt auch die mit der Burg neugegründete Siedlung den Namen Købmandens Havn (Kaufmannshafen), der sich später in København änderte. 1254 erhielt das junge Kopenhagen Stadtrecht, jedoch wurde es 1369 als unliebsamer Konkurrent der Hanse zusammen mit der Burg zerstört.

Doch die Entwicklung ließ sich nicht mehr hemmen: 1416 wurde die wiederaufgebaute Stadt Residenz des Königs, und 1443 übernahm sie von Roskilde die Hauptstadtfunktion.

Kopenhagen erlebte in seiner Geschichte immer wieder Katastrophen, Seuchen und Kriege. 1658 und 59 wurde die Stadt von den Schweden belagert, im 18. Jh. starb nach Epidemien ein Drittel der Stadtbewohner weg, Stadtbrände wüteten mehrmals, und 1807 beschossen schließlich die Engländer die Stadt und richteten großen Schaden an.

Im 19. Jh. wuchs die Stadt durch Zuzüge vom Land so rasch an, dass die Befestigungsanlagen geschliffen werden mussten. Im Verlauf des 20. Jhs. kehrte sich zeitweilig die Entwicklung um, da viele Menschen in die Vororte zogen.

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1980 Stand 1. Januar):

Bei einer Fläche von 525,9 km² leben somit 953,2 Einwohner pro km² (2003).

Sehenswürdigkeiten

Wahrzeichen der Stadt ist die am 24. August 1913 eingeweihte Kleine Meerjungfrau des Kopenhagener Bildhauers Edvard Eriksen.

Datei:Kopenhagenbörse.JPG
Börse und Schloss Christiansborg

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Südwesten nach Nordosten:

  • Tivoli - Der älteste Freizeitpark der Welt.
  • Rathaus - Der Rathausturm (113 m) ist Dänemarks höchster Turm.
  • Ny Carlsberg Glyptotek, ein Miniatur-Louvre.
  • St. Petri-Kirche (Sankt Petri Kirke) - Seit 1586 Pfarrkirche der deutschen Gemeinde, ist sie die älteste Kirche von Kopenhagen.
  • Liebfrauenkirche (Vor Frue Kirke)
  • Einkaufsstraßen Strøget und Strædet - Über 1 km lang, sind sie das beliebte Einkaufszentrum der Stadt.
  • Thorvaldsen Museum mit Skulpturen von Bertel Thorvaldsen
  • Schloss Christiansborg (18. Jh.), das heutige Parlamentsgebäude, mit unterliegenden mittelalterlichen Burg von Bischof Absalon.
  • Dänemarks Königliche Bibliothek (die Nationalbibliothek), [1]
  • Börse - Die Kopenhagener Börse befindet sich unmittelbar neben dem Schloss Christiansborg. Der Renaissancebau entstand zwischen 1619 und 1640 und ist mit seinem 54 m hohen Turm in Form von verschlungenen Drachenschwänzen ein Wahrzeichen der Stadt.
  • Knippelsbro - Interessante Klappbrücke über den Inderhavn, die nach Amager hinüberführt.
  • Schloss Charlottenborg
  • Nyhavn - Die Straße mit den schmucken Giebelhäusern beiderseits des Hafenarms ist Zentrum der Gastronomie in Kopenhagen. An ihrem westlichen Ende befindet sich der Kongens Nytorv, der Königliche Neue Markt, von dem sternförmig ein gutes Dutzend Straßen wegführen.
  • Schloss Rosenborg (Rosenborg Slot) - Das 1607 bis 1617 erbaute Renaissanceschloss beherbergt die dänischen Kronjuwelen. Seit 1833 ist es ein Museum. Gegenüber dem Schloss liegt der Botanische Garten mit einem Gewächshaus.

 
Kongens Nytorv im Winter. Im Hintergrund die Frederikskirche.

  • Frederikskirche (Frederikskirken) - Auch Marmorkirche genannt, ist dieses Gotteshaus mit seiner 84 m hohen Kuppel ein Abbild des Petersdoms in Rom. Unmittelbar neben der Kirche befindet sich das
  • Schloss Amalienborg - Das Schloss, wo die Königin lebt, wurde 1749 bis 1760 errichtet und besteht aus vier gegenüberliegenden Palästen. In der Mitte des großen, achteckigen Schlossplatzes (Amalienborg Plads) steht das Reiterstandbild Frederiks V.. Jeden Mittag um 12 Uhr findet hier die Wachablösung der Garde statt.
  • Kastell (Kastellet) - Dieses Überbleibsel der alten Stadtbefestigung befindet sich nördlich von Schloss Amalienborg. Unterhalb der Festungswälle verläuft die Promenade Langelinie, die direkt zur kleinen Meerjungfrau führt.

Die Freistadt Christiania hat sich in den 1970ern zu einem Hippiezentrum entwickelt.

Infrastruktur

Verkehr

Datei:Kopenhagenhaupt.JPG
København H (Hauptbahnhof der Stadt)

Kopenhagen ist trotz seiner auf das Land bezogenen Randlage der wichtigste Verkehrsknotenpunkt Dänemarks. Auf die Stadt laufen sowohl alle wichtigen Straßen als auch Eisenbahnen sternförmig zu. Kopenhagen und seine Vororte werden durch ein S-Bahn-System (s-tog) erschlossen, das im Hauptbahnhof (hovedbanegarden) sein Zentrum hat. Hinzu kommt eine moderne U-Bahn (metro), deren Züge vollautomatisch und damit ohne Bediener fahren.

Die Verbindung mit Malmö wird durch Fähren über den Öresund oder die neue Öresundbrücke (seit 2000) hergestellt. In Kastrup befindet sich ein internationaler Flughafen mit Direktverbindungen nach vier Weltteilen.

Lehre und Forschung

In Kopenhagen und im Großraum gibt es:

  • Die Universität von Kopenhagen (gegr. 1479);
  • das Niels Bohr-Institut;
  • die Hochschule für bildende Kunst und Architektur;
  • die Handelshochschule und
  • Dänemarks Technische Universität.

Kultur

  • Das Königliche Theater (Kongelige Teater) - Das 1874 errichtete Gebäude des 1748 gegründeten Theaters bietet 1.500 Zuschauern Platz.
  • Dänemarks Radio
  • Tycho Brahe Planetarium
  • Eksperimentarium

Wirtschaft

Die Innenstadt beherbergt wie in fast jeder anderen europäischen Großstadt das Dienstleistungszentrum, Handwerksbetriebe und Industrieanlagen (Maschinen-, Porzellan- und Textilfabriken), soweit noch nicht in andere Länder ausgegliedert) sind grösstenteils an den Stadtrand ausgelagert.

Auch die in Kopenhagen ansässigen, namhaften Brauereien, Tuborg und Carlsberg (allerdings schon seit einiger Zeit in Forenede bryggerier zusammengeschlossen) lagern ihre Produktionsbetriebe zunehmend aus, zum Teil bis nach Jütland, was durch die Brücke über den Großen Belt möglich wurde.

Politik

Bedingt durch den Hauptstadtcharakter, sind in Kopenhagen die Botschaften und Emissäre etlicher Staaten vertreten.

Sport

In Kopenhagen sind die folgende Fußballvereine der Superliga zu Hause:

Sowie vor den Toren der Stadt in Bröndby:

  • Bröndby IF - Dänischer Meister 1985, 1987, 1988, 1990, 1991, 1996, 1997, 1998, 2002, Pokalsieger 1989, 1994, 1998, 2003

Persönlichkeiten

Hans Christian Andersen - Niels Bohr - Karen Blixen - Tycho Brahe - Ludvig Holberg - Søren Kierkegaard



Amtsbezirke und kreisfreie Gemeinden in Dänemark
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