Kaste

hierarchische Ordnung und Abgrenzung von gesellschaftlichen Gruppen
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Der Begriff Kaste (portugiesisch casta – Kiste, Schublade, im übertragenen Sinn auch Geschlecht, Stamm) wird in der Völkerkunde und der Soziologie in erster Linie mit einem aus Indien bekannten sozialen Phänomen assoziiert. Er wird aber auch umgangssprachlich oder soziologisch allgemein benutzt und auf einzelne Gruppierungen anderer und sogar moderner Gesellschaften angewandt.

Indien

Die Kastenzugehörigkeit hatte auf dem indischen Subkontinent bis vor einigen Jahrzehnten Auswirkungen auf das gesamte Leben eines Individuums. Noch heute bestimmt sie weitgehend, wenn auch längst nicht mehr ausschließlich u.a. die Partnerwahl und die Berufswahl. Waren früher grundsätzlich keine gemeinsamen Mahlzeiten erlaubt, weil Hochkastige das gemeinsame Mahl mit Niedrigkastigen als verunreinigend empfanden, ist heute besonders in urbaner Umwelt die traditionelle Trennung zwischen den einzelnen Gesellschaftsgruppen auch in diesem Bereich großteils aufgehoben. In ländlichen Gegenden dagegen findet man die alten Strukturen noch fester verankert, obwohl ihnen auch auch hier nicht mehr absolute Gültigkeit zukommt. Trotzdem hat diese traditionelle Gesellschaftsordnung im täglichen Leben oft noch heute Einfluss auf alles was "roti aur beti" (Hindi) betrifft: "Brot und Tochter". Die arrangierten Hochzeiten werden meist innerhalb der Kaste organisiert.

Das Kastensystem ist eine dynamische, sehr differenzierte Gesellschaftsordnung. Die Kriterien werden regional recht unterschiedlich gehandhabt, darum wäre es richtiger von „Kastensystemen“ zu sprechen statt von einem „Kastensystem“.

Die Zuordnung zu einer Kaste sagt nichts über „wohlhabend“ oder „arm“ aus. Es handelt sich weitgehend um eine Einteilung nach ritueller Reinheit und Aufgabenbereich, nicht jedoch um „Oberschicht“ oder Unterschicht“ die sich nach finanziellen Kriterien richtet. Durch jahrhundert lange Ausbeutung jedoch findet sich Armut tendenziell mehr bei Shudras und Unberührbaren, obwohl auch brahmanische Familien, Angehörige der obersten Kaste, wirtschaftlich sehr schlecht gestellt sein können.

Beim "Kastensystem" sind zwei, sich ergänzende Aspekte zu berücksichtigen:

  1. die Zugehörigkeit zur Varna und
  2. die Zugehörigkeit zur Jati

Varna

Varna (वर्ण) ist Sanskrit und bedeutet wörtlich "Farbe". Traditionell nimmt man an, dass damit die Hautfarbe gemeint war, wobei die Kaste desto höher war, je heller die Haut war, worin sich die Rassenzugehörigkeit verschiedener Einwanderer- bzw. Erobererwellen widerspiegele. Diese Theorie ist jedoch umstritten.

Es gibt vier Varnas: die Brahmana, die Kshastriya, die Vaishya und die Shudra. Das System der Varnas lässt sich als die ideologische Ebene des Kastensystems beschreiben, da es eine Legitimation für die gesellschaftliche Hierarchie bietet. Es ist eine ideale, rein theoretische Ordnung, im täglichen Leben geht es eher um die Jatis. Die Frage nach dem Ursprung ist ungeklärt, keine Institution und keine Schrift hat die Kastenordnung geschaffen oder verordnet. Historisch ist sie wahrscheinlich durch das Zusammenwachsen verschiedener Stämme entstanden, die nun ein Gesamtsystem bilden. Oft wird sie auf den Mythos des Purusha zurückgeführt, dem göttlichen Urmenschen, aus dessen Körperteilen die ersten Kasten entstanden sein sollen (die erste aus dem Kopf, die zweite aus den Armen, die dritte aus den Schenkeln, die vierte aus den Füßen). Den vier Varnas sind bestimmte Farben zugeordnet: den Brahmanen weiß, den Kshatriya rot, den Vaisyha gelb und den Shudras schwarz.

Demnach unterscheidet man in der Sozialordnung von oben nach unten den

  • Brahmanen (Priester, Gelehrter)
  • Kshatriya (König, Prinz, Krieger, höherer Beamter)
  • Vaishya (Landwirt, Kaufmann, Händler)
  • Shudra (Knecht, Dienstleistender)

Dieser Mythos ist im 10. Buch des Rigveda (Purushasukta) beschrieben (ca. 900 v.Chr.). Wirklich ausformuliert wurde die Regeln des Kastensystems jedoch erst in der Manusmriti (200 v.Chr und 200 n.Chr.). Alle anderen Hindu-Schriften nehmen das System als erstrebenswerte Tatsache, setzen sich aber auch immer wieder kritisch damit auseinander. Besonders das Mahabharata stellt es einerseits an unzähligen Stellen als wünschenswerte Institution dar, andererseits lehnen andere Aussagen im selben Epos die erbliche Gesellschaftshierarchie eindeutig ab. Nach hinduistischer Vorstellung sind mit der Kastenzugehörigkeit bestimmte kosmische und soziale Pflichten (Dharma) verbunden. Die traditionelle Pflicht eines Kshatriya ist beispielsweise das Studium der Schriften, die Gesellschaft zu führen, zu kämpfen und in den Krieg zu ziehen (vgl. Bhagavadgita), wogegen Brahmanen die Schriften studieren sollen, lehren sowie den Vollzug der Riten sicher stellen.

Jati

Die Varnas gliedern sich in hunderte von Jatis (जाति) auf. Der Begriff leitet sich ab aus der Sanskritwurzel "jan" für geboren werden. Dies weist auf die Hauptbedeutung von Jati hin: Geburtsgruppe. Dies ist durchaus auch im Sinne von Großfamilie oder Clan zu verstehen. Die Jatis sind somit die soziale und familiäre Dimension des Kastensystems und erinnern in gewissem Maße an die mittelalterliche Ständeordnung.

Die Kastenzugehörigkeit des Individuums wird durch die Geburt bestimmt, wobei Ein- oder Austritt theoretisch nicht möglich sind. Die Jati dient neben der beruflichen auch der ethnischen, sozioökonomischen und kulturellen Differenzierung; sie verbindet eine Volksgruppe durch besondere, gemeinsame, sittliche Normen. Früher war damit eine strenge Heiratsordnung verbunden, bei mehr oder weniger strenger Abschließung gegenüber anderen Jatis. In Indien sind heute jede durch das Kastenwesen bedingte Benachteiligungen gesetzlich verboten. Trotzdem ist es aus dem praktischen Leben nicht völlig verschwunden, besonders da es noch heute wichtige soziale Aufgaben erfüllt. Die Jatis etwa haben in gewisser Weise auch die Funktion eines Sozialversicherungs-Systems, das in der kulturellen und sozialen Tradition verankert ist. So bieten sie etwa in den Millionenstädten für Arbeitsuchende aus anderen Gegenden des Landes oft die einzige Zuflucht, die einzige Möglichkeit Aufnahme, Nahrung und Hilfe zu finden, oder garantieren ein Überleben der Familie bei Arbeitslosigkeit und Krankheit.

Die soziale Mobilität innerhalb der Jati ist nicht sehr groß; jedoch können bestimmte Jatis als ganze sozial aufsteigen, wie dies im 19. und 20. Jahrhundert unter dem Einfluss der britischen Kolonialherrschaft vor allem den Kaufmanns- und Schreiber-Jatis gelungen ist. In der Praxis kommen auch Abspaltungen sozial höher oder niedriger rangierender Teilpopulationen mit Bildung neuer Jatis vor. Die Jatis gliedern sich in Subjatis auf.

Den Aufstieg ganzer Jatis hat der indische Soziologe M.N. Srinivas als "Sanskritierung" bezeichnet. Jatis von niedrigem Rang übernehmen den Lebensstil, die Rituale und die Symbole höherer Jatis und steigen dadurch langfristig auf. Dabei werden nicht nur die Elemente der klassischen indischen Kultur übernommen, sondern parallel dazu auch westliche Symbole. Als Vorbilder dienen meist Jatis mit hohem wirtschaftlichen Status.

Wenn ein Inder wissen möchte, zu welcher Kaste ein anderer gehört, fragt man in Hindi nach der "Jati" oder im Englischen nach der "community" (nie nach der "cast", da dieser Begriff zu viele unangenehme Konnotationen hat und die gesellschaftliche Relevanz eher in der Jati liegt). Den Begriff "Varna" würde man dafür ebenso nicht verwenden.

Neben orthodoxen Hindus, die das Kastensystem noch heute als wünschenswerte Form des Zusammenlebens propagieren und jenen, die Privilegien und Ausbeutung mit dem alten System legitemieren, hat es zu allen Zeiten auch hinduistische Bewegungen gegeben, die Auswüchse und Ungerechtigkeiten angeprangert und eine Überwindung der strikten Kastenschranken gefordert haben. Besonders wichtig waren dabei die Bhakti-Bewegungen, die schon seit einigen Jahrhunderten die indische Gesellschaft beeinflusst haben. Heute lehnen es moderne Hindus vielfach ab, die grundsätzliche Gebundenheit an Kasten aufrechtzuerhalten.

Veda-Studium

Einige Brahmanen betrachten sich als die einzige "reine" Varna und alle anderen als "vermischt". Die ersten beiden Varnas machen ca. 10% der Bevölkerung Indiens aus. Die ersten drei Varnas betrachten sich als "Zweimalgeborene" (dvija). Mit "zweimalgeboren" ist gemeint, dass es nach der natürlichen Geburt noch eine "kulturelle/geistige" Geburt gibt, die in Form eines Initiationsritus (Upanayana) für Männer vollzogen wird. Früher berechtigte nur diese "zweite Geburt" zum Studium der heiligen Texte (Veda), heute steht dies jedem offen, im privaten und akademischen Bereich oder bei einem Guru.

Die Zugehörigkeit zu den oberen Varnas war eng gekoppelt mit Kenntnissen des Veda, der heiligen indischen Texte. Man unterschied zwischen "Chaturvedi" (die - theoretisch - alle vier Veden studiert hatten), "Trivedi" (drei Veden) und "Dvivedi" (zwei Veden). Dies sind heute noch häufige Familiennamen. Wissen und das Privileg zu dessen Weitergabe war ein wichtiges Abgrenzungkriterium der ersten zu den übrigen Varnas: Das Studium der Veden betrachteten sie nicht nur als ihre Pflicht, sondern auch als ihr (Vor-)Recht, die Weitergabe dieses Wissens an Außenstehende (nicht "Zweimalgeborene) war lange Zeit tabuisiert.

Beruf

Die ursprünglichen Berufszuordnungen in den Jatis sind heute weitgehend theoretischer Natur, theoretisch kann jeder jeden Beruf ausüben. Lediglich ein Bruchteil der Brahmanen ist heute Priester (beliebt sind die Brahmanen dagegen als Köche in besseren Restaurants, da Höherkastige keine von Niederkastigen zubereiteten Speisen essen würden), wogegen ihre traditionellen Aufgaben, selbst das Priesteramt, in fortschrittlichen Gesellschaftsschichten heute verstärkt auch von Angehörigen anderer Varnas ausgeübt werden. Nur wenige Kshatriyas sind Soldaten (die meisten Berufsoffiziere wurden - jedenfalls bis zur Ermordung Indira Gandhis 1984 - von den Sikhs gestellt). Der vormalige Präsident Kocheril Raman Narayanan (im Amt 1997-2002) war ein ehemals „Unberührbarer“, Mahatma Gandhi, der Indien in die Unabhängigkeit geführt hat, sowie der wichtige religiöse Führer Swami Vivekananda waren Vaishya.

Heirat

Die Jatis dienen nicht allein der beruflichen Zuordnung, sondern auch der sozialen und ethnischen. Sie unterschieden sich innerhalb Indiens je nach Region ganz erheblich. Auf indischen Websites zur Partnersuche finden sich sehr oft Suchfunktionen nach Kastenkriterien, sowohl in Bezug auf die Varna als auch auf die Jati. Auch wenn es im modernen Indien starke Tendenzen zur "love-marriage" gibt und selbst arrangierte Ehen heute Kastenschranken oft überwinden, so haben doch die traditionellen Regeln ihre Bedeutung keineswegs verloren.

Reinheit und Unreinheit

Für die Hierarchie zwischen verschiedenen Jatis spielen die Vorstellungen von Reinheit und Unreinheit eine große Rolle. Als besonders rein gelten die Brahmanen, die Priesterkaste. Als besonders unrein gelten hingegen jene Jatis, die mit unreinen Berufen zu tun haben, wie z.B. die Wäscher, Friseur und Müllbeseitiger. Die reinen Kasten sind bestrebt, sich möglichst von den unreinen Kasten fernzuhalten, wobei in diesem Zusammenhang auch körperliche Reinheit oder Unreinheit ein Kriterium ist. Aus diesem Grund wird auch heute noch Unberührbaren oftmals der Zugang zu Tempeln verwehrt. Allerdings ist strikte Separation nur in ländlichen Bereichen möglich, da man im städtischen Umfeld über die Kaste einer anderen Person nur informiert ist, wenn man sie persönlich oder wenigstens den Namen, ein wichtiges Kriterium der Jati, kennt. Außerdem folgt das Zusammenleben in Städten anderen Regeln als auf dem Lande und das tägliche Leben dort macht eine stete räumliche Trennung fast unmöglich. Für das Zusammenessen in Betriebskantinen z.B. sind Kriterien wie "rituelle Reinheit" völlig irrelevant. Trennung findet man in Städten eher, wie überall in der Welt, nach wirtschaftlichem Statuts: wer reich ist geht mit Reichen in die Schule, wer arm ist, lebt in Armenvierteln, besucht schlechtere Schulen und bekommt dann die elenden Jobs.

Unberührbare Kasten

Die westlichen Vorstellung von "Kastenlosen" ("Paria") beruhen weitgehend auf veralteten Beschreibungen. Dabei ist in erster Linie das Indienbuch des französischen Abbé Dubois zu nennen, das bis heute immer wieder kritiklos abgeschrieben wird, wiewohl es schon bei seiner Entstehung vor rund zwei Jahrhunderten überholt war. (Der französische Geistliche betrachtete das indische Kastenwesen als Teufelswerk und bemühte sich nicht ernsthaft, ihm gerecht zu werden.) Echte "Kastenlose" gibt es kaum. Die sogenannten "Unberührbaren" sind meist Angehörige der niedrigsten Kasten bzw. Unterkasten, wovon über 3.000 existieren.

Seit der indischen Unabhängigkeit werden den Angehörigen unberührbarer Kasten bestimmte Quoten bei der Besetzung von Stellen in der öffentlichen Verwaltung und im Bildungswesen zugestanden. Dies hat dazu geführt, dass in diesem Bereich Unberührbare nicht mehr benachteiligt sondern bewusst gefördert werden. Auch in der Politik hat sich einiges verändert: der letzte Staatspräsident Shri Kocheril Raman Narayanan (im Amt 1997-2002) ist Angehöriger einer unberührbaren Kaste.

Der in Indien auch gebräuchliche Begriff "Harijan" für Unberührbare stammt von Mahatma Gandhi. Er bedeutet wörtlich in etwas "Kinder Gottes" oder präziser "Vishnu-geboren". Die offizielle Bezeichnung für Unberührbare ist "scheduled castes". Der von Dr. Ambedkar geprägte Begriff "Dalit" für Unberührbare hat eine eher kämpferische Konnotation und bedeutet "Unterdrückte, Ausgebeutete".

Die von Bhimrao Ramji Ambedkar gegründete "neo-buddhistische" Bewegung der "Dalits" ist klar gegen das Kastensystem ausgerichtet. Die meisten Angehörigen des Neo-Buddhismus sind ehemalige Angehörige unberührbarer Kasten. Auch das Christentum ist bei vielen Dalits und der sog. Stammesbevölkerung relativ stark vertreten.

Sri Lanka

In Sri Lanka wird die Kastenzugehörigkeit nicht nur von der tamilischen Bevölkerungsgruppe beachtet, sondern auch von den buddhistischen Singhalesen. Der Buddhismus bietet jedoch keine religiöse Legitimation des Kastensystems, wie dies beim Hinduismus der Fall ist. Es gibt aber auch keine klare Offensive gegen das Kastensystem. In den Jatakas (Heiligengeschichten aus dem Leben Buddhas) finden sich durchaus noch Details, die den alten Geist des Kastensystems widerspiegeln.

Bali

In Bali wurde zwar das vierteilige Varnasystem übernommen, dennoch gibt es eklatante Unterschiede zum indischen Kastensystem. In Bali gibt es die Brahmana, Satria, Wesia und Sudra. Die Zweimalgeborenen heißen in Bali Triwangsa. In Bezug auf gesellschaftlichen Status spielt die Majapahit-Einwanderungslegende eine gewichtige Rolle (und nicht der indische Dharma-Begriff). Das Pendant zu der indischen Jati bildet die Dadia, die Titelgruppe. Diese Titel haben jedoch im Gegensatz zu Indien nichts mit Berufen zu tun. Im Wettbewerb um Prestige wird der relative Status einer Titel-Gruppe durch Zeremonien signalisiert und etabliert. In Bali gibt es keine Unberührbarkeit, eingeschränkte Kommensalität (zusammen essen) gibt es nur in den höheren Rängen.

Lateinamerika

Analog zum indischen Kastensystem bezeichnete man auch im kolonialen und nachkolonialen Lateinamerika die Angehörigen verschiedener Hautfarben und dementsprechender sozialer Differenzierung als Kasten. Siehe: Krieg der Kasten

Sonstige

Vorwiegend durch Kasten geprägte Gesellschaften sind bei einigen Stämmen im übertragenen Sinne anzunehmen, in der Neuzeit sonst nicht mehr vorhanden. Doch können auch in nach sozialen Schichten und Funktionen reich untergliederten und sehr durchlässigen (mobilen) Gesellschaften einzelne Gruppierungen dennoch ausgeprägte "Kasten"-Züge aufweisen (z.B. im Klerus, im Offiziersstand, als Kader einer Diktatur). Sie werden dann meistens als andere soziale Muster ausgedeutet.

Das Kastenwesen ist insbesondere bei den kurdischen Jesiden, in Indien, auf Ceylon, in Nepal und auf Bali verbreitet.

Auch die christlichen und muslimischen Inder z.B. in Kerala haben sich ein ausgeprägtes Bewußtsein ihrer Kastenzugehörigkeit bewahrt. Die vier Hauptkasten der indischen Muslime lauten Shekh, Khan, Beg und Saiyad (auch Säyäd oder Sayid).

Literatur

  • Susan Bayly: Caste, Society and Politics in India from the Eighteenth Century to the Modern Age. Paperback Edition, Cambridge University Press, 2001
  • Christophe Jaffrelot: India's Silent Revolution: The Rise of the Lower Castes. C. Hurst & Co, 2003
  • Monika Böck, Aparna Rao: Aspekte der Gesellschaftsstruktur Indiens: Kasten und Stämme in Dietmar Rothermund (Hrsg.): Indien, Verlag C.H. Beck, 1995 S.112-131
  • L.M. Dumont: Homo Hierarchicus. Chicago, 1980
  • M.N. Srinivas, Caste in Modern India and Other Essays. Bombay, 1962