Graf Wilhelm Friedrich Karl von Schwerin (* 11. Dezember 1739 zu Berlin;†17. August 1802 zu Doberan ) war ein preußischer Generalleutnant und Chef des Infanterie-Regiments Nr.52.
Seine Vater war der Landjägermeister und geheime Rat Hans Bogislaw von Schwerin (* 10. Juni 1683 in Löwitz, † 23. August 1747 in Berlin) aus der Linie Schwerinsburg, seine Mutter war Karoline Ernestine von Arnim (* 1. Januar 1710;†22. November 1779) aus dem Hause Boitzenburg. Der Generalfeldmarschall Kurt Christoph von Schwerin war sein Onkel.
Leben
Er trat 1753 in das Infanterie-Regiments Nr.24 ein, dessen Chef war sein Onkel. Er war zunächst Gefreitenkorporal. Mit dem Beginn des wurde er Adjutant von General Hans Karl von Winterfeldt. Am 7. September 1757 starb der General an seinen Verletzungen, die er sich bei Moys zugezogen hatte. Der junge Schwerin musste es dem König Friedrich II. (Preußen) melden. Der König behielt ihn als Flügeladjutanten bis zur Schlacht bei Zorndorf als er in russische Gefangenschaft geriet. Er wurde nach St.Petersburg gebracht wo er den Großfürsten Peter Kennenlernte. 1760 wurde er aber ausgetauscht. Er wurde dann diplomatisch Verwendet, so überbracht er dem Landgrafen von Hessen-Kassel das Patent als Generalfeldmarschall, was mit ein goldenen Dose belohnt wurde.
Als 1762 der Großfürst zum Zaren wurde, war er Mitglied der diplomatischen Misson, deren Unterredungen den Frontwechsel Russlands zur Folge hatten. Er wurde am 20. März 1762 als Major nach St.Petersburg geschickt und hatte dem Zaren den Schwarzen Adlerorden überreicht.
Nach dem Frieden von Hubertusburg kam er wieder zum Militär. Er wurde in das Infanterie-Regiment Nr.30 versetzt, 1772 wurde er Oberstleutnant und Kommandeur des neuerrichteten Infanterie-Regiment Nr.51. 26. Mai 1776 wurde er Oberst und am 22. Mai 1784 wurde er zum Generalmajor ernannt. Er übernahm zunächst das Infanterie-Regiment Nr.53 aber schon 1785 das Infanterie-Regiment Nr.52. Er wurde danach Generalmajor, Generalinspekteur der Infanterie in Westpreußen und Gouverneur von Thorn.
Als in Polen 1794 der Kościuszko-Aufstand losbrach, wurde er Teil der preußischen Interventionskräfte. Als die Preußen nach einigen Rückschlägen am 27. Juli 1794 mit der Belagerung von Warschau begannen, sollte Schwerin sie befehligen. Er musste die Belagerung am 6. September aufgeben, da er die Umgebung nie unter Kontrolle bekam. Die Armee zog sich in ein befestigtes Lager zurück. Der König Friedrich Wilhelm II. verließ seine Truppen am 18. September und überließ Schwerin das Kommando über das linke Weichselufer. Am 2. November wurde er - offiziell aufgrund seiner Gesundheit - nach Thron zurückbeordert. Schwerin war beleidigt und beantragte ein Kriegsgerichtsverfahren gegen sich selbst, auch die Aufforderung des Königs solcher besser zu unterlassen ignorierte er.
So wurde in Königsberg Generalleutnant Wilhelm Magnus von Brünneck beauftragt, die Sache zu untersuchen. Das Gericht tagte am 9. Mai 1795 in Berlin und Vorsitz des General Friedrich Wilhelm von Rohdich. Das Gericht sprach ihn schuldig und so verlor er sein Regiment und sein Gouvernement, zudem wurde ein Jahr Festungsarrest und Erstattung aller Untersuchungskosten. Die Strafgründe waren lediglich militärische Fehler und Unterlassungssünden. Er musste sein Strafe in Gaudenz absitzen, wo er aber in der Stadt leben durfte. Nach dem Tod des Königs wandte er sich an dessen Nachfolger König Friedrich Wilhelm III. mit Bitte um Wiederanstellung. Das wurde aber abschlägig beschieden. Es wurde aber erlaubt, dass er in fremde Dienste gehen dürfe.
Er war auf dem Weg nach Hamburg als er am 17. August 1802 in Doberan starb.
Familie
Er war mit der Tochter eines russischen Admiralitätsrates verheirtet, am 17. Dezember 1783 heiratete er in Königsberg Freiin Wilhelmine Johanna von Rehbinder (* 6. Dezember 1766, † 21. Dezember 1829). Das Paar hatte folgende Kinder:
- Carl Friedrich Wilhelm Ludwig Leopold August (* 25. September 1784 † 15. Januar 1809 ) ∞ 27. März 1806 Johanna Henriette Auguste Freiin Marschall von Bieberstein (* 13. Mai 1788 i † 17. Juni 1808 )
- Wilhelmine Amalie Albertine Antoinette Luise Caroline (* 2. Juni 1786; † 10. September 1868) ∞ 1. August 1817 Freiherr Georg von der Recke (* 1792, † 1841)
- Friedrich Wilhelm Adolf Dettlof Ferdinand Albrecht (* 20. Juni 1791 † 27. Februar 1856) ∞ 14. Februar 1812 Ida Eleonore Elisabeth von Baczko (* 9. März 1796, † 8. Juli 1859)
Literatur
- Bernhard von Poten: Schwerin, Wilhelm Friedrich Karl Graf von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 33, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 427 f.
- Anton Balthasar König, Biographisches Lexikon aller Helden und Militairpersonen , Band III, S.473, Digitalisat