Rauris

Marktgemeinde im Bezirk Zell am See, Land Salzburg
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Wappen Karte
Rauriser Wappen
Basisdaten
Bundesland: Salzburger Land
Politischer Bezirk: Zell am See (Pinzgau) (ZE)
Fläche: 233,02 km²
Einwohner: 3.150 (Stand: 15. Mai 2000)
Höhe: 950 m ü. NN
Postleitzahl: 5661
Geografische Lage: 47° 13' nördliche Breite
13° 0' östliche Länge
Gemeindekennziffer: 50617
Verwaltung: Gemeindeamt Rauris
5661 Rauris
Offizielle Website: http://www.raurisertal.at
E-Mail-Adresse: gemeinde@rauris.net

Rauris ist eine Marktgemeinde im Salzburger Land im Bezirk Zell am See in Österreich mit 3.150 Einwohnern.


Geografie

Datei:Rauris.jpg
Blick ins Raurisertal Richtung Süden.

Die Gemeinde liegt im Pinzgau im Salzburger Land an der Rauriser Ache unterhalb der Sonnblickgruppe im Herzen des Nationalparks Hohe Tauern und erstreckt sich über das Raurisertal. Rauris ist die flächenmäßig größte Gemeinde in Salzburg.

Ortsteile sind: Bucheben, Fröstlberg, Grub, Hundsdorf, Marktrevier, Rauris, Seidlwinkl, Unterland, Vorstanddorf, Vorstandrevier, Wörth, Wörtherberg.

Geschichte

Überblick über Historische Entwicklung

Das Raurisertal ist eines der wenigen dauernd besiedelten Tauerntäler. Dass die Wege über den Rauriser Tauern (Hochtor) schon sehr früh begangen waren, zeigen verschiedene Funde, wie der eines massiven, vergoldeten Halsringes auf der Maschlalm, der aus der La Tène-Zeit um 400 v. Chr. stammt. Im Markt wurden sechs Silbermünzen gefunden, von denen drei den Kopf König Philipps von Makedonien, der 360 bis 336 v. Chr. auf dem Balkan regierte, zeigen.

Weitere Funde sind eine kleine Herkulesstatue aus der Römerzeit, ein Bronzeschwert aus der Zeit 1300 v. Chr., sowie ein Skarabäus aus der Zeit Ramses II. um 1200 v. Chr.

Die Besiedelung

Die Besiedlung des Tales erfolgte von Süden her. Sie begannen mit dem Anlegen von Schwaigen im 12. Jahrhundert. Der heutige Ort Rauris wurde früher nach dem Gaisbach, auf dessen Schwemmkegel er errichtet wurde, benannt und ist bereits 1120 urkundlich erwähnt. 1122, als Bischof Heinrich von Freising seinem Bruder Graf Friedrich von Peilstein hier zwei Höfe übergab, scheint erstmals der Name "Rurise" auf und bezeichnete das ganze Tal.


Fuhrwerks und Saumverkehr

Bereits 1230 ist Wörth als wichtiger Umschlagplatz für Fuhrwerk- und Saumverkehr über die Tauern nach Süden (Seidlwinkl) und ins Berg baugebiet (Hüttwinkl) nachweisbar.

Das Seidlwinkltal bildete den östlichen Zugang zum Heiligenbluter Tauern (Hochtor), der gegenüber allen anderen Tauernübergängen den Vorteil hatte, länger offen zu sein. Dies führte dort auch zur Errichtung des heute original wunderschön erhaltenen Rauriser Tauernhauses, das wie die übrigen Tauernhäuser in anderen Tälern Versorgungs- und Betreuungs-pflichten für den Handel treibenden Säumer hatte und bereits 1491 das Schankrecht bekam.


Entstehung der Pfarre Rauris

1203 erbaute Chrysant von Einöd eine Kapelle zu Ehren des hl. Michael. 1339 wird der Neubau der Kirche beantragt und 15 Jahre später bereits fertiggestellt. Die Wiederherstellung und Neubau der Kirche finden 1411 abermals unkundliche Erwähnung. Erst seit 1858 besteht eine eigene Pfarre in Rauris.


Der Goldbergbau

Bedeutung erlangte das Tal durch den Goldbergbau, der schon 1354 urkundlich belegt werden kann. Von 1377 bis 1802 hatte Rauris ein eigenes Land- und Berggericht. Der Bergbau erlebte seine Blütezeit im 15. und 16. Jahrhundert. Vom Wohlstand dieser Zeit zeugen noch die Gewerkenhäuser mit Kielbogentoren und Erkern. Um 1500 hatte das Tal mehr als 3.000 Bewohner.

Ab 1636 wurde der Goldbergbau von den Erzbischöfen aus Salzburg betrieben.


Errichtung der Wetterwarte

Der Gewerke Ignaz Rojacher belebte im 19. Jahrhundert abermals den Goldbergbau. Er errichtete 1886 unter sehr schwierigen Umständen die Wetterwarte auf dem Hohen Sonnblick als weltweit erste und höchstgelegene meterologische Beobachtungsstation.

Die Materialseilbahn auf den Sonnblick zur Versorgung der Wetterwarte wurde 1954 fertiggestellt. Bis dahin mußte alles, was benötigt wurde vom Tal auf den Gipfel getragen werden.


Das 20. Jahrhundert

Nachdem zu beginn dieses Jahrhunderts der Goldbergbau im Gasteiner- und Raurisertal fast völlig zum Erliegen gekommen war, versuchte OBR Dipl. Ing. Imhof, und nach dem Anschluß Österreichs an das Deutsche Reich die Preußische Bergwerks- und Hütten AG (Preussag), den Goldbergbau wieder zu beleben. Er wurde jedoch 1944 wieder eingestellt.

In der jüngsten Zeit wurde eine mögliche Wiederaufnahme des Goldabbaues in der Öffentlichkeit ausführlich diskutiert, jedoch von der Marktgemeinde Rauris und den Gemeinden des Gasteinertales aus umwelt- und fremdenverkehrsgefährdenden Gründen abgelehnt.


Der Markt

1478 scheint für Rauris erstmals die Bezeichnung "Markt" auf. 1884 bestätigte Kaiser Franz Josef das Marktrecht. 1928 wurde dieses neuerlich verliehen.

Im Zuge der Protestantenvertreibung im Jahr 1732 mußten 166 Protestanten das Raurisertal verlassen.

Wappen

Das Wappen ist ein von rot-gold schräglinks geteiltes Schild, wo oben aus der Teilungslinie eine Ziege wächst und unten zwei gekreuzte, schwarze Bergwerkshämmer abgebildet sind.

Im Wappen stellt die Ziege eine Anspielung an den ehemaligen Namen des Marktes Rauris, der früher "Gaisbach" hieß, dar, während die Bergwerkhämmer an den einstigen Goldbergbau im Tal und andie Bedeutung des Ortes als Sitz von Gewerken erinnern.


Politik

Bürgermeister seit 8. November 1989 ist Robert Reiter von der ÖVP.

Wirtschaft und Infrastruktur

Rauris ist heute ein zweisaisonaler Fremdenverkehrsort mit über 420.000 Übernachtungen pro Jahr.

Söhne und Töchter der Stadt