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Baumgarten ist eine Katastralgemeinde und von 1850 bis 1937 selbständige Ortsgemeinde in der Marktgemeinde Naarn im Machlande im Bezirk Perg in Oberösterreich.
Die im nordöstlich gelegenen Teil der Marktgemeinde Naarn gelegene Katastralgemeinde hat 388 Einwohner (lt. Volkszählung 2001), die sich auf die vier Ortschaften Baumgarten, Holzleiten, Neuhof und Schönau verteilen. Während des Bestehens der politischen Ortsgemeinde Baumgarten wirkten folgende Personen als Bürgermeister:
- Joseph Bräuer (28. Juli 1850 bis 1. Jänner 1858)
- Franz Baumgartner (1. Jänner 1858 bis 9. März 1861)
- Josef Lichtenberger (9. März 1961 bis 28. Juli 1864)
- Johann Lichtenberger (28. Juli 1864 bis 14. Oktober 1867)
- Ferdinand Baumgartner ( 14. Oktober 1867 bis 24. Juli 1870)
- Georg Neuhofer (24. Juli 1870 bis 13. Juli 1873)
- Johann Fröschl (13. Juli 1873 bis 5. August 1894)
- Anton Einsiedler (5. August 1894 bis 5. September 1897)
- Peter Einsiedler (5. September 1897 bis 26. Juni 1919)
- Josef Baumgartner (26. Juni 1919 bis 17. Oktober 1936)
- Franz Winklmayr (17. Oktober 1936 bis 31. Dezember 1937)
Anfangs der 1920er-Jahre hat die Gemeinde Baumgarten bei Perg wie viele andere Notgeld ausgegeben. Die vom Linzer Kunstmaler Ludwig Haase entworfenen Geldscheine zeigen Motive aus dem Landleben (Hof, Tracht, Bauer beim Mähen mit alter Mähmaschine. Auf der Vorderseite des 50-Heller-Scheines ist der Birerbauer Hof mit 1000-jähriger Linde dargestellt.
Luß ist die Bezeichnung für einen Anteil an einem unkultivierten, der Allgemeinheit gehörenden Grund, der durch Verlosung einem der Teilnehmer eines Verteilungsvorganges zur Nutzung zugefallen ist.
Abhängig davon, wofür das Grundstück nach der Verteilung genutzt wurde, waren Bezeichnungen wie Holzluß (für einen Wald oder Forst), Lußwiesen (für eine Wiese), Dachsenluß (Grundstück, wo jemand Tannenäste schlagen durfte).
Quellen
- Johann Andreas Schmeller], Georg Carl Formmann, Otto Maußer: Bayerisches Wörterbuch, Sammlung von Wörtern und Ausdrücken, 2. Teil, Stuttgart und Thübingen, 1828

Die denkmalgeschützte römisch-katholische Pfarrkirche Sankt Georgen an der Gusen in der Marktgemeinde Sankt Georgen an der Gusen ist dem Hl. Georg geweiht. Eine Vorgängerkirche dürfte bereits um 1190 errichtet worden sein.
Die im Zuge der josephinischen Reformen dem Religionsfonds übergebene Pfarre wurde zuvor von verschiedenen Orden betreut und erstreckt sich bis heute auch auf die Nachbarorte Luftenberg an der Donau und Langenstein.
Gebäudebeschreibung
Eine erste Kirche zum Hl. Georg dürfte in Zusammenhang mit den Kreuzfahrern, welche in Zusammenhang mit dem 3. Kreuzzug (1189-1192) unter Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) auf dem Landweg entlang der Donau durch die Gegend kamen, errichtet worden sein.Schon damals umfasste der Ort St. Georgen neun Häuser und eine Kirche, in welcher zwei bis drei Mal im Jahr Messe gelesen wurde.[1]
1487 wurde durch die aus Böhmen ins Land eingefallenen rosenbergischen Truppen die Kirche weitgehend zerstört und konnte erst 1538 wieder aufgebaut werden. 1665 wurde sie mit dem heute noch vorhandenen großzügigen Kirchenschiff mit Säulen ausgestattet.
Die gotische Hallenkirche wurde 1911 erweitert und besitzt einen klassizistischen Hochaltar mit einem Gemälde von A. Hitzenthaler dem Jüngeren aus dem Jahr 1817.
Pfarre mit 13 Sprengeln
Die Pfarre Sankt Georgen an der Gusen wurde in 13 Sprengel wie folgt unterteilt, die sich auf die politischen Gemeinden Langenstein, Luftenberg an der Donau und Sankt Georgen an der Gusen erstrecken:
- Langenstein, Wienergraben
- Gusen-Siedlung Ost
- Gusen-Siedlung-West, Stacherlsiedlung
- Staffelberg, Frankenberg, In der Au
- St. Georgen-Ost, Steinsiedlung
- St. Georgen-Markt, Wimming
- Trog, Retzhang
- Dahaberg, Zottmann, Denneberg, Schörgendorf, Weingraben
- Bahnhofsiedlung, Statzing-Siedlung
- Statzing-Dorf, Gröbetsweg, Knierübl, Pürach, Forst
- Luftensteinersiedlung, Abwinden-Dorf, Kernsiedlung
- Luftenberg, Meierhof, Steining, Weih
- Kutzenberger-Siedlung
Pfarrgeschichte
Die Gegend von St. Georgen gehörte bis zum 8. Jahrhundert kirchlich nach Lorch, welches bereits im 3. Jahrhundert christianisiert war.
Die Ortsgründung von St. Georgen wird den Franken zugeschrieben, die auf ihren Feldzügen gegen die Awaren in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts in diese Gegend kamen.
773 wird eine erste Pfarre oder ein Missionsstützpunkt auf dem Frankenberg in der heutigen politischen Gemeinde Langenstein vermutet. 791 soll Karl der Große dort höchstpersönlich die Errichtung einer Kirche veranlasst haben.
Spätestens 811 wurde dem um 750 gestifteten Bistum Passau das Gebiet entlang der Donau zur Missionierung zugewiesen und 823 bestätigte König Ludwig der Fromme dem Hochstift Passau den Besitz des Gebietes nördlich der Donau, das damals noch als Reoda in terra Hunnorum – also als gerodetes bzw. erschlossenes Gebiet im Hunnenland – bezeichnet wurde.
Ein Zeugnis für die Christianisierung der lokalen Bevölkerung durch eine bayerisch-fränkische Kirchenorganisation liefert der auf der Berglitzl in Gusen in der Gemeinde Langenstein gefundene Friedhof aus karolingischer Zeit. Im Jahre 1871 wurde in Sankt Georgen an der Gusen das älteste erhaltene karolingerzeitliche Schwert Österreichs gefunden.[2]
1285 kaufte Ulrich II. von Kapellen das Eigen St. Georgen samt der Kirche.[3] Von 1285 bis zur Aufhebung der Grundherrschaften gehörte St. Georgen der Herrschaft Steyregg an.
Hans von Kapellen, der Sohn Ulrichs, unterstellte auch die Kirche von St. Georgen mit den Kirchen von Tafersheim (Steyregg) und Frankenberg mit dem Zehent dem damals nach Pulgarn geholten Heilig-Geist-Orden, behielt sich aber die Vogtei darüber vor.
1367 begegnete uns der Ort als St. Jörger Pfarr bey der Gusen. Ab 1490 wurde St. Georgen dem von Kaiser Friedrich III. so bezeichneten Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet.
1508 erwarben die Jörger von Tollet mit der Herrschaft Steyregg auch St. Georgen. Helmhart Jörger war ein fanatischer Protestant. Um 1600 war der größte Teil des Mühlviertels protestantisch und auch in der Kirche von St. Georgen wirkten protestantische Prediger. 1609 wurde die Kirche von St. Georgen, nachdem auch die Brüder und Schwestern des Heilig-Geist-Ordens protestantischgeworden waren und der Orden aufgelöst worden war, den Jesuiten von Linz übertragen.
Nach dem Bauernaufstand im Hausruckviertel von 1632 fand Martin Aichinger aus Steining (vulgo Laimbauer) auch in St. Georgen und Umgebung viele Anhänger.
1669 führten die Jesuiten in der Pfarre eine Volksmission durch. Seit dieser Zeit ist der Raum um St. Georgen wieder weitgehend römisch-katholisch geprägt.
Nachdem 1775 auch die Jesuiten aufgelöst worden waren, wurde auch die Kirche von St. Georgen durch Kaiser Joseph II. für den 'Religionsfonds' eingezogen. 1791 wurde der erste Weltpriester in St. Georgen eingesetzt, 1795 der noch immer bestehende Pfarrhof errichtet.
1834 wurde der vorher um die Kirche angelegte Friedhof alsNeuer Friedhof an den heutigen Platz verlegt.
Siedlungsgebiet, für welches der Friedhof bestimmt ist
(1) Der Friedhof dient als Begräbnisstätte für die Bevölkerung des Siedlungsgebietes
nach Abs. 2) und ist sowohl für die Bestattung von Verstorbenen, als auch für die Beisetzung von Aschenurnen bestimmt.
(2) Das Siedlungsgebiet, für welches der Friedhof bestimmt ist, umfasst das gesamte Gebiet der Pfarre St.Georgen/Gusen. Dieses besteht aus:
1. dem Gemeindegebiet von Sankt Georgen an der Gusen
2. dem Gemeindegebiet von Luftenberg an der Donau
3. dem Gemeindegebiet von Langenstein
4. die Ortschaft Frankenberg der Gemeinde Ried/Riedmark
5. die Ortschaft Weingraben der Gemeinde Engerwitzdorf[4]
Herbert Frank
Herbert Frank (* 1921 in Grein) österreichischer Autor und Heimatforscher.
Leben und Wirken
Frank lebt in Wien, wo er seinen Beruf als Beamter ausübte, beschäftigte sich aber in den letzten Jahren intensiv mit Grein und dem Strudengau.
Werke
- Co-Autor gemeinsam mit Leopold Riegler: Zeitdokumente - Grein an der Donau im Strudengau, Grein 2006
- ↑ Martha Gammer. Das Officium Sancti Georgi des Mittelalters. In: 300 Jahre Erweitertes Marktrecht St. Georgen a.d. Gusen. Marktgemeinde St. Georgen an der Gusen. St. Georgen an der Gusen, 1989
- ↑ Erik Szameit:Karolingerzeitliche Waffenfunde aus Österreich - Teil I: Die Schwerter. In: Archaeologia Austriaca. Band 70. Franz Deuticke Verlagsgesellschaft mbH. Wien, 1986. S. 385-411. ISBN 3-7005-4580-0
- ↑ Michael Premstaller:Heimatgeschichte der Pfarrgemeinde St. Georgen an der Gusen. In:70 Jahre Raiffeisenkasse St. Georgen an der Gusen. St. Georgen an der Gusen, 1966
- ↑ Friedhofsordnung für den mehrgemeindlichen Friedhof in Sankt Georgen an der Gusen