Die Sonnenblume im engeren Sinne (Helianthus annuus) ist eine Art aus der Gattung der Sonnenblumen (Helianthus) innerhalb der Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae).
Sonnenblume | ||||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Helianthus annuus | ||||||||||||
L. |
Erscheinungsbild
Die Größe dieser einjährigen Pflanzen variiert sehr stark, sie wächst bis zu 5 m hoch. In der modernen Landwirtschaft baut man jedoch kurzwüchsige und standfeste Sorten an. Ihr markhaltiger Stängel trägt wechselständige gestielte, behaarte, herzförmige Blätter. Ihr auffallender Blütenstand ist ein Korb mit Zungenblüten am Rand und Röhrenblüten im Inneren. Die Pflanze ist über eine Pfahlwurzel mit Seitenwurzeln im Boden verankert. Ihr Same ist eine Achäne, eine besondere Form der Nuss. Ihre Farbe variiert von weiß, weiß gestreift, grau, grau gestreift bis schwarz. Bei landwirtschaftlich genutzten Sonnenblumen liegt der Ölgehalt der Frucht zwischen 48 bis 52 %.
Einführung nach Europa
Die Sonnenblume wurde 1530 von spanischen Seefahrern aus Amerika nach Europa gebracht und zunächst als Zierpflanze angebaut.
Anbau
Die Sonnenblume wird am besten bei 7 bis 8 °C Bodentemperatur Anfang April ausgesät. Sie wächst etwa 150 Tage, vorzugsweise auf humus- und nährstoffreichen Böden mit guter Wasserversorgung und einer Wärmesumme über 1450 °C. Auf einem Hektar wachsen rund 60.000 bis 70.000 Sonnenblumen (6 bis 7 Pflanzen/Quadratmeter).
Verwendung als Nahrungsmittel
Ab dem 17. Jahrhundert verwendete man die Kerne für Backwaren oder geröstet als Ersatz für Kaffee und Trinkschokolade. Erst seit dem 19. Jahrhundert wird sie auch als Ölpflanze genutzt.
Heute finden Sonnenblumenkerne Verwendung unter anderem in Brot und als Vogelfutter, vor allem aber wird die Sonnenblume als Ölpflanze genutzt.
Das Sonnenblumenöl ist sehr wertvoll für die menschliche Ernährung und kann wegen seiner hohen Hitzebeständigkeit auch als Fritieröl verwendet werden. Raffiniertes Öl kann in Schmieröl, Treibstoffen und Weichmachern verwendet werden. Das entfettete Mehl kann als Viehfutter genutzt werden.
Typen
Sonnenblumen lassen sich in vier Typen unterteilen: Der Öltyp weist besonders viele Röhrblüten auf. Die Sonnenblumenkerne besitzen einen sehr geringen Schalenanteil. Für einen Liter Öl werden die Kerne von rund 60 Sonnenblumen benötigt. Der Futtertyp bildet besonders viel Blattsubstanz aus. Er findet Verwendung als Grünfutter- pflanze und zur Silagegewinnung sowie im Stoppelfruchtanbau zur Gründüngung. Der Ziertyp wächst in Gärten und besitzt oft mehrere Blüten pro Pflanze. Der Speisetyp zeichnet sich durch große und locker sitzende Kerne aus.
Sonnenblumensorten (Auswahl)
Als Zwergsorten der Sonnenblume bezeichnet man solche, die lediglich maximal 60 bis 70 Zentimeter hoch sind. Sie sind damit standfester als die meterhoch werdenden Sonnenblumensorten und können auch im Balkonkasten gepflanzt werden. Zu den Sorten gehört beispielsweise
- 'Sunspot', die goldgelb blüht und 40 bis 60 Zentimeter hoch wird.
- 'Double Dandy', die halbgefüllte, pollenfreie rote Blüten hat und etwa 60 Zentimeter hoch wird.
Zu den hohen Sorten, die sich eher für die Pflanzung im Garten eignen, zählen:
- 'Ring of Fire', die bis zu 120 Zentimeter hoch wird und deren Blütenblätter rot-gelb geflammt sind
- 'Sunrich Orange', die bis zu 170 Zentimeter groß wird und die sich durch orange Blüten auszeichnet.