Liste der Nobelpreisträgerinnen

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Bis einschließlich 2009 wurden die Nobelpreise an 765 Männer, 41 Frauen und 23 Organisationen verliehen. Die erste Nobelpreisträgerin war die Physikerin und Chemikerin Marie Curie, die 1903 den Preis in der Kategorie Physik, zusammen mit ihrem Ehemann Pierre Curie und Henri Becquerel, erhielt. Marie Curie war auch die bislang einzige Frau, die zwei Nobelpreise bekam: 1911 wurde sie mit dem Chemie-Nobelpreis geehrt. 24 Jahre später erhielt ihre Tochter Irène Joliot-Curie ebenfalls den Nobelpreis für Chemie. Damit sind Marie Curie und Irène Joliot-Curie das bislang einzige Mutter-Tochter-Gespann unter den Preisträgerinnen.

15 Mal gewann eine Frau einen Nobelpreis in der Kategorie Frieden, zwölf Mal in der Kategorie Literatur, zehn Mal in der Kategorie Physiologie oder Medizin, vier Mal in der Kategorie Chemie, zwei Mal in der Kategorie Physik und ein Mal in der Kategorie Wirtschaftswissenschaften. Fünf Nobelpreise gingen im Jahr 2009 an Frauen, die höchste Anzahl von Auszeichnungen für Frauen in einem einzigen Jahr.

Preisträgerinnen

Jahr Person Land[1] Kategorie Begründung für die Preisvergabe Bild
1903 Marie Curie
(1867–1934)
Frankreich  Frankreich Physik „als Anerkennung des außerordentlichen Verdienstes, den sie sich durch ihre gemeinsamen Arbeiten über die von H. Becquerel entdeckten Strahlungsphänomene erworben haben“  
1905 Bertha von Suttner
(1843–1914)
Osterreich Kaisertum  Österreich
(geboren in Prag, damals Österreich)
Frieden Keine Begründung; Ihr Lebenswerk, Roman Die Waffen nieder!, „Permanent International Peace Bureau“, regte Nobel vermutlich zur Stiftung des Friedensnobelpreises an  
1909 Selma Lagerlöf
(1858–1940)
Schweden  Schweden Literatur „auf Grund des edlen Idealismus, des Phantasiereichtums und der seelenvollen Darstellung, die ihre Dichtung prägen“  
1911 Marie Curie
(1867–1934)
Frankreich  Frankreich
(geboren in Warschau, Polen  Polen, damals Russisches Kaiserreich 1858  Russland)
Chemie „als Anerkennung des Verdienstes, das sie sich um die Entwicklung der Chemie erworben hat durch die Entdeckung der Elemente Radium und Polonium, durch die Charakterisierung des Radiums und dessen Isolierung in metallischem Zustand und durch ihre Untersuchungen über die Natur und die chemischen Verbindungen dieses wichtigen Elements“  
1926 Grazia Deledda
(1871–1936)
(verliehen 1927)
Italien 1861  Königreich Italien
(geboren in Nuoro, Sardinien)
Literatur „für ihre von hohem Idealismus getragene Verfasserschaft, die mit Anschaulichkeit und Klarheit das Leben ihrer väterlichen Herkunft schildert und allgemeinmenschliche Probleme mit Tiefe und Wärme behandelt“  
1928 Sigrid Undset
(1882–1949)
Norwegen  Norwegen
(geboren in Kalundborg, Danemark  Dänemark)
Literatur „vornehmlich für ihre mächtigen Schilderungen aus dem mittelalterlichen Leben des (skandinavischen) Nordens“  
1931 Jane Addams
(1860–1935)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Frieden Keine Begründung; Präsidentin der „Women’s International League for Peace and Freedom“  
1935 Irène Joliot-Curie
(1897–1956)
Frankreich  Frankreich Chemie „für ihre gemeinsam durchgeführten Synthesen von neuen radioaktiven Elementen“ (mit ihrem Ehemann Frédéric Joliot-Curie)  
1938 Pearl S. Buck
(1892–1973)
Vereinigte Staaten 48  Vereinigte Staaten Literatur „für ihre reichen und echten epischen Schilderungen aus dem chinesischen Bauernleben und für ihre biographischen Meisterwerke“  
1945 Gabriela Mistral
(1889–1957)
Chile  Chile Literatur „für die von mächtigen Gefühlen inspirierte Lyrik, die ihren Dichternamen zu einem Symbol für die ideellen Bestrebungen der ganzen lateinamerikanischen Welt gemacht hat“  
1946 Emily Greene Balch
(1867–1961)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Frieden Keine Begründung; Präsidentin der „Women’s International League for Peace and Freedom  
1947 Gerty Cori
(1896–1957)
Vereinigte Staaten 48  Vereinigte Staaten
(geboren in Prag, damals Osterreich  Österreich)
Physiologie oder Medizin „für ihre Entdeckung des Verlaufs des katalytischen Glykogen-Stoffwechsels“  
1963 Maria Goeppert-Mayer
(1906–1972)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten
(geboren in Kattowitz, damals Deutsches Reich  Deutsches Reich)
Physik „für ihre Entdeckung der nuklearen Schalenstruktur Maria Goeppert-Mayer
1964 Dorothy Crowfoot Hodgkin
(1910–1994)
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich Chemie „für ihre Strukturbestimmung biologisch wichtiger Substanzen mit Röntgenstrahlen
1966 Nelly Sachs
(1891–1970)
Schweden  Schweden
(geboren in Berlin, Deutsches Reich  Deutsches Reich)
Literatur „für ihre hervorragenden lyrischen und dramatischen Werke, die das Schicksal Israels mit ergreifender Deutlichkeit interpretieren“  
1976 Betty Williams
(* 1943)
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich
(Nordirland  Nordirland)[2]
Frieden Keine Begründung; Gründerinnen des „Northern Ireland Peace Movement“ (umbenannt in „Community of Peace People“)  
Mairead Corrigan
(* 1944)
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich
(Nordirland  Nordirland)[2]
Frieden  
1977 Rosalyn Yalow
(* 1921)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Physiologie oder Medizin „für die Entwicklung radioimmunologischer Methoden der Bestimmung von Peptidhormonen  
1979 Mutter Teresa
(1910–1997)
Indien  Indien[3]
(geboren in Skopje, damals Turkei  Türkei[4])
Frieden Keine Begründung; Gründerin des Ordens „Missionare der Nächstenliebe“  
1982 Alva Myrdal
(1902–1986)
Schweden  Schweden Frieden Keine Begründung; Diplomatin und Delegierte der UN-Abrüstungskonferenzen  
1983 Barbara McClintock
(1902–1992)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Physiologie oder Medizin „für ihre Entdeckung der beweglichen Strukturen in der Erbmasse“ Barbara McClintock
1986 Rita Levi-Montalcini
(* 1909)
Italien  Italien / Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten
(geboren in Turin, Italien  Italien)
Physiologie oder Medizin „für ihre Entdeckung des Nervenwachstumsfaktors  
1988 Gertrude B. Elion
(1918–1999)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Physiologie oder Medizin „für ihre wegweisenden Entdeckungen wichtiger biochemischer Prinzipien der Arzneimitteltherapie
1991 Nadine Gordimer
(* 1923)
  Südafrika Literatur „für ihre epische Dichtung, die der Menschheit einen großen Nutzen erwiesen hat und durch die tiefen Einblicke in das historische Geschehen dazu beiträgt, dieses Geschehen zu formen“  
1991 Aung San Suu Kyi
(* 1945)
Vorlage:MMR-1974 Frieden für ihren Einsatz für die Menschenrechte
1992 Rigoberta Menchú Tum
(* 1959)
Guatemala  Guatemala Frieden für ihren Einsatz für die Menschenrechte insbesondere von Ureinwohnern  
1993 Toni Morrison
(* 1931)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Literatur „für ihre literarische Darstellung einer wichtigen Seite der US-amerikanischen Gesellschaft durch visionäre Kraft und poetische Prägnanz“  
1995 Christiane Nüsslein-Volhard
(* 1942)
Deutschland  Deutschland Physiologie oder Medizin „für ihre grundlegenden Erkenntnisse über die genetische Kontrolle der frühen Embryoentwicklung  
1996 Wisława Szymborska
(* 1923)
Polen  Polen Literatur „für ihr Werk, das ironisch-präzise den historischen und biologischen Zusammenhang in Fragmenten menschlicher Wirklichkeit hervortreten lässt“  
1997 Jody Williams
(* 1950)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Frieden für ihre Anstrengungen, gegen Personen gerichtete Minen international zu ächten  
2003 Schirin Ebadi
(* 1947)
Iran  Iran Frieden für ihren Einsatz für Demokratie und die Menschenrechte.  
2004 Wangari Maathai
(1940–2011)
Kenia  Kenia Frieden für ihren Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung, Demokratie und Frieden.[5]  
2004 Elfriede Jelinek
(* 1946)
Osterreich  Österreich Literatur „für den musikalischen Fluss von Stimmen und Gegenstimmen in Romanen und Dramen, die mit einzigartiger sprachlicher Leidenschaft die Absurdität und zwingende Macht der sozialen Klischees enthüllen“  
2004 Linda B. Buck
(* 1947)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Physiologie oder Medizin „für die Erforschung der Riechrezeptoren und der Organisation des olfaktorischen Systems  
2007 Doris Lessing
(* 1919)
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich
(geboren in Kermānschāh, Iran  Iran, damals Persien)
Literatur „der Epikerin weiblicher Erfahrung, die sich mit Skepsis, Leidenschaft und visionärer Kraft eine zersplitterte Zivilisation zur Prüfung vorgenommen hat“  
2008 Françoise Barré-Sinoussi
(* 1947)
Frankreich  Frankreich Physiologie oder Medizin „für die Entdeckung des HI-Virus  
2009 Elizabeth Blackburn
(* 1948)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten
(geboren in Hobart, Tasmanien, Australien  Australien)[6]
Physiologie oder Medizin für die Entdeckung, „wie Chromosome durch Telomere und das Enzym Telomerase geschützt werden“  
Carol W. Greider
(* 1961)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Physiologie oder Medizin  
2009 Ada Yonath
(* 1939)
Israel  Israel Chemie „für die Studien zur Struktur und Funktion des Ribosoms  
2009 Herta Müller
(* 1953)
Deutschland  Deutschland
(geboren in Nitzkydorf, Banat, Rumänien  Rumänien)
Literatur „die mittels Verdichtung der Poesie und Sachlichkeit der Prosa Landschaften der Heimatlosigkeit zeichnet“  
2009 Elinor Ostrom
(* 1933)
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Wirtschaftswissenschaft „Für ihre Analyse ökonomischen Handelns im Bereich Gemeinschaftsgüter  
2011 Ellen Johnson-Sirleaf
(* 1938)
Liberia  Liberia Frieden „für ihren gewaltfreien Kampf für die Sicherheit von Frauen und für die Frauenrechte, damit diese vollständig Teil haben können an der Friedensbewegung“  
Leymah Gbowee
(* 1972)
Liberia  Liberia Frieden
Tawakkul Karman
(* 1979)
Jemen  Jemen Frieden

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Land nach der Angabe auf nobelprize.org. Das Land kann von der Nationalität des Laureaten abweichen.
  2. a b In den offiziellen Listen des Friedensnobelpreises wird Nordirland genannt, in den offiziellen Listen des gesamten Nobelpreises jedoch Vereinigtes Königreich. Da Nordirland niemals ein unabhängiger Staat gewesen ist, wird diese Angabe hier in Klammern vermerkt.
  3. Angabe aus den offiziellen Listen der Nobelstiftung. Mutter Teresa stammte zwar aus einer albanischen Familie und wuchs im damals zum Osmanischen Reich gehörenden Mazedonien auf, wirkte aber die meiste Zeit ihres Lebens in Indien und nahm 1948 die indische Staatsbürgerschaft an. Daher ist sie in den Listen auch als Inderin verzeichnet.
  4. Angabe aus den offiziellen Listen der Nobelstiftung. Zu jener Zeit existierte das Osmanische Reich noch, das aber in Europa schon unter der Bezeichnung Türkei bekannt war.
  5. Damit wurde erstmals auch die Rolle des Umweltschutzes für den Weltfrieden geehrt.
  6. Blackburn wird in den offiziellen Listen der Nobelstiftung als US-Amerikanerin geführt, hat aber auch die australische Staatsbürgerschaft.

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